Korallenbleiche am Great Barrier Reef
Die Korallen des Great Barrier Reefs sind so schwer beschädigt, wie nie zuvor. Bildrechte: Victor Huertas/Greenpeace/dpa

Biodiversität Heißer als je zuvor: Zahlreiche Arten von Klimawandel akut bedroht

09. April 2020, 13:47 Uhr

Schon innerhalb der kommenden zehn Jahre werden zahlreiche Gemeinschaften von Tieren und Pflanzen höheren Temperaturen ausgesetzt sein, als jemals zuvor. Ganze Biotope könnten abrupt gestört werden.

Ganze Artengemeinschaften sind akut vom Klimawandel bedroht, zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie im Wissenschafts-Magazin nature. Forscher vom University College in London haben dafür 30.652 verschiedene Arten von Tieren und Pflanzen an Land und im Meer betrachtet. Mit Hilfe von Klimadaten haben sie rekonstruiert, welchen höchsten Durchschnittstemperaturen die verschiedenen Vögel, Säugetiere, Reptilien, Amphibien, Fische, anderen Meereslebewesen und Pflanzen zwischen 1850 und 2005 ausgesetzt waren.

Schon bis 2030 werden riesige Biotopgemeinschaften von der Klimaerwärmung überfordert

Dann betrachteten die Forscher um Alex Pigot die Klimaprojektionen bis 2100 und errechneten, wann diese maximalen Temperaturen in Zukunft für mindestens fünf Jahre am Stück überschritten werden könnten. Erschreckendes Ergebnis: Bereits innerhalb der kommenden zehn Jahre werden diese Grenzen für zahlreiche Artengemeinschaften zur gleichen Zeit erreicht. Zunächst sind vor allem Lebewesen in den tropischen Meeren betroffen. Dort, etwa im Great Barrier Reef vor Australien, fällt die Korallenbleiche bereits jetzt heftiger aus als je zuvor.

Biodiversität: Zahlreiche Arten wird es gleichzeitig zu warm werden

Das Problem sei, dass zahlreiche Artengemeinschaften ihre Temperaturnische zum gleichen Zeitpunkt verlieren könnten, schreiben die Forscher. Damit ist die Biodiversität akut vom Klimawandel bedroht. Spätestens ab 2050 sind dann auch Biotope in größeren Höhen und in den Wäldern betroffen. Die globale Erwärmung müsse unter zwei Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau gehalten werden, schreiben die Forscher. In diesem Fall wären nur zwei Prozent der Tiere und Pflanzen von abrupten Veränderungen der Temperatur bedroht.

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