Goldrausch am Himmel OneWeb schickt neue Satelliten ins All
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07. Februar 2020, 09:59 Uhr
Der nächste Schwung Satelliten ist auf dem Weg: Das Unternehmen "OneWeb" hat in der Nacht zum Freitag vom Weltraumbahnof Baikonur in Kasachstan 34 Stück mit Hilfe einer dreistufígen Rakete ins All geschickt.
06.02.2020 - OneWeb-Satelliten am Start in Kasachstan
Der Satelliten-Betreiber OneWeb schickt am 7. Februar gegen 4 Uhr Ortszeit in Baikonur einen Schwung Satelliten ins All, 34 Stück an Bord einer Sojus 2.1B. Nicht seine ersten, schon im Februar 2019 hatte das Unternehmen sechs Stück in den Erdorbit geschickt, dieses Jahr sollen noch weitere 300 Exemplare folgen. Allerdings auf eine Höhe von 1.200 Kilometer - ob man ihren Lauf dann ebenso mit bloßem Auge verfolgen kann, wie bei den Starlink-Satelliten von SpaceX, wird sich zeigen.
Ob sich die Satelliten der beiden Anbieter in die Quere kommen? Starlink-Satelliten werden ihre Bahnen in 340, 550 und zwischen 1.100 und 1325 Kilometern Höhe ziehen. Was SpaceX bekanntermaßen Gegenwind und Kritik von Astronomen einbringt, da die helle Unterseite der Satelliten gut am Himmel zu sehen ist. Und bei Sichtungen regelmäßig für Verwirrung am Erdboden sorgt, sowie für Sorgen um die Qualität der Sternbeobachtung.
Wild-West im Weltall
Es erinnert ein bisschen an den Goldrausch im "Wilden Westen", was da oben im Erdorbit passiert. Das Gold ist in dem Fall die globale Internetversorgung, die Nuggets sind wir hier unten, die für die Dienste zahlen. Nur kann man da oben nicht wie auf der Erde abgesteckte Claims kaufen - im All setzt man derzeit einfach seine Satelliten aus. Wie und wie gut die Versorgung dann tatsächlich funktioniert, steht derzeit noch sprichwörtlich in den Sternen.
Dabei bleibt die Frage offen, ob wir wirklich Tausende neuer Satelliten brauchen, um noch mehr Internet zu bekommen. Vier Ingenieure der The Aerospace Corporation (Chantilly/USA) haben gerade in einer Studie gezeigt, dass schon vier Satelliten für eine weltweite Abdeckung mit Internet ausreichen könnten.
Zehntausende neuer Satelliten
Aber Satellitenfirmen halten es im All wie Urlauber am Pool: Wer zuerst sein Handtuch aufschlägt, ergattert den besten Platz. Bis 2029 könnten so 57.000 Satelliten in der Erdumlaufbahn kreisen, sagen Experten. 42.000 davon allein von SpaceX. Zum Vergleich: Stand Februar 2020 - jetzt sind es gerade einmal 2.200.
Wohl am bekanntesten unter der Handvoll neuer "Goldschürfer" ist Elon Musks Firma "SpaceX", die in schöner Regelmäßigkeit für Schlagzeilen sorgt, wenn sie einen "Schwarm" neuer Satelliten ins All schickt. Wie das in Zukunft rund um den Erdball aussehen könnte, zeigt die Animation von Raumfahrtingenieur Dan Oltrogge:
Erst Ende Januar hatte es einen kritischen Moment im Weltall gegeben: Als sich nämlich zwei ausgediente Satelliten knapp verfehlten, in nur 900 Kilometer Höhe über der US-amerikanischen Stadt Pittsburgh. Eine Kollision hätte weiteren Weltraumschrott erzeugt. Dabei bleibt die Frage offen, ob wir wirklich Tausende neuer Satelliten brauchen, um noch mehr Internet zu bekommen. Vier Ingenieure der The Aerospace Corporation (Chantilly/USA) haben gerade in einer Studie gezeigt, dass schon vier Satelliten für einen weltweite Abdeckung mit Internet ausreichen könnten.
Wer hinter den Firmen steckt
SpaceX will sich mit seinem Satellitennetz als direkter Internet-Provider etablieren. OneWeb abeitet an der Massenproduktion von Satelliten und will nach eigenen Angaben auf Kooperationen mit bestehenden Telekommunikationsfirmen setzen. Und wer steckt eigentlich hinter OneWeb? OneWeb ist ein Gemeinschaftsprojekt des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns Airbus und OneWeb, einem US-Telekommunikationsanbieter. Neben OneWeb und SpaceX wollen u.a. auch Telesat - ein kanadisches Unternehmen - und Amazon eigene Claims in der Goldgrube im Weltraum abstecken.
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