Hubble und Eso Halloween: Geisterbilder aus dem Weltall
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01. November 2022, 09:59 Uhr
Zu Halloween liefert das Hubble-Teleskop in guter Tradition eine passende Aufnahme aus den Tiefen des Weltalls. Doch auch dieses Jahr gibt es wieder Konkurrenz von der Eso: den Geist eines Riesensterns.
Es ist schon eine gute Tradition: Jedes Jahr zu Halloween liefert das von Nasa und Esa betriebene Weltraumteleskop Hubble ein spooky Foto aus dem Weltall. In diesem Jahr ist es ein kosmisches Spinnennetz. So jedenfalls interpretieren die Astronomen die Aufnahme des Galaxienhaufens Abell 611. Warum gerade diese Sternenregion für Halloween taugt, liegt nicht nur an der Interpretation als Spinnenhaufen von Galaxien. Es hat auch mit der dunklen Materie zu tun, die diesen Haufen (wie viele andere) zusammenhält. Denn eigentlich existiert im 3,2 Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernten Abell 611 zu wenig Materie, um zu verhindern, dass der Haufen aus schnell rotierenden Galaxienbestandteilen auseinanderfliegt - anders als bei unserem Sonnensystem, wo klar ist, welche Massen wirken und Sonnen und Planeten zusammenhalten.
Was die dunkle Materie ist, darüber gibt es immer noch nur Vermutungen. Wie sie wirkt, das können wir sogar oben im aktuellen Hubble-Bild sehen. Denn die große Masse wirkt wie eine Linse, die das Licht bündelt, eine Gravitationslinse. Und das sorgt für die Lichtbögen links in der Mitte der Aufnahme. Denn dieses Licht stammt von einer weiter entfernten Quelle, die durch die enorme Masse von Abell 611 gebogen und verzerrt wurde.
Konkurrenz von der Südsternwarte
Gruseliges hat aber auch in diesem Jahr die Europäische Südsternwarte (Eso) in Chile zu bieten. Sie liefert passend zu Halloween den "Geist eines Riesensterns" und fragt den Betrachter: "Ein gruseliges Spinnennetz, magische Drachen oder schemenhafte Geisterspuren? Was siehst du auf diesem Bild des Supernova-Überrests Vela?"
Das Leben dieses Sterns im gleichnamigen Sternbild am Südhimmel (Vela, Segel des Schiffs) endete vor rund 11.000 Jahren in einer gewaltigen Explosion. Diese Explosionen, so die Eso-Astronomen, verursachen Schockwellen, die sich durch das umgebende Gas bewegen, es komprimieren und filigrane fadenförmige Strukturen bilden. Die dabei freigesetzte Energie erhitzt diese Gasfäden und lässt sie hell leuchten.
Für das im Original 554-Millionen-Pixel-Bild sind verschiedene Aufnahme kombiniert worden: von der Weitwinkelkamera OmegaCam und dem Hauptspiegel des VLT Survey Telescope (VST), VLT steht dabei für Very Large Telescope. Die 268-Millionen-Pixel-Omega-Cam nutzt für die Aufnahmen verschiedene Filter. Beim Bild des Vela-Überrests wurden vier verwendet: Magenta, Blau, Grün und Rot. Das VST ist mit seinem 2,61 Meter großen Hauptspiegel laut Eso eines der größten Teleskope, die den Nachthimmel im sichtbaren Licht vermessen.
gp
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