Kind mit Bindehautentzündung
Bindehautentzündung bei einem Kind (Archivbild): Die neue Coronavariante SBB.1.16 (Arcturus) löst laut einem indischen Kindersarzt dieses Symptom bei Kindern aus. Bildrechte: IMAGO / agefotostock

Corona, Grippe, Schnupfen und Co. Neues Symptom: Bindehautentzündung bei Kindern durch Corona Arcturus

21. April 2023, 13:57 Uhr

Die Zahl neuer Erkältungen sinkt langsam, auch gab es zuletzt noch über 1000 neue Influenzafälle. Die Coronazahlen sind derzeit sehr niedrig, aber die aktuelle Variante Arcturus löst offenbar ein neues Symptom aus.

Die 7-Tage-Inzidenz bei Covid-19 liegt aktuell nur noch bei 13,5. Zwar gilt der Indikator nicht mehr als zuverlässig, da nur noch wenige Infizierte einen PCR-Test machen. Doch auch die Daten von Kläranlagen, die nach Spuren der Viren im Abwasser suchen, deuten darauf hin: Covid-19 ist aktuell kein Thema. Die jetzt noch sequenzierten Coronaviren gehören zu 83,9 Prozent zur Gruppe XBB.1, bei der es sich um eine Kreuzung zweiter Unterlinien von BA.2 handelt.

Die neue aus Indien stammende Virusvariante XBB.1.16, genannt Arcturus, wurde bisher zwar nur insgesamt 14 Mal in Deutschland nachgewiesen. Doch das Robert Koch-Institut teilt in seinem aktuellen Covid-19 Wochenbericht mit, dass die Zahl nachgewiesener Proben mit der Variante in der Kalenderwoche 14 auf zwei Prozent anstieg. Da die Variante weltweit immer häufiger nachgewiesen wird, dürfte sie sich auch bald in der Bundesrepublik deutlich bemerkbar machen. "In Indien, woher der Großteil der bisherigen Nachweise stammt, zeigt sich gleichzeitig ein Anstieg der COVID-19-Inzidenzen. Der steigende Anteil in Indien deutet auf einen Wachstumsvorteil der Sublinie hin", so der Wochenbericht.

Der indische Kinderarzt Vipin Vashishtha schildet bei twitter zudem ein neues Symptom, das die Variante vor allem bei erkrankten kleinen Kindern auslöse. Es zeige sich eine juckende Conjunctivitis, also eine Bindehautentzündung der Augen, die mit verklebten Augen einhergehe. Dieses Symptom war bei früheren Virusvarianten noch nicht beschrieben worden.

In Bezug auf andere Atemwegsviren stellt das Robert Koch-Institut zwar einen Rückgang der Zahlen fest. Allerdings verläuft dieser etwas langsamer als in den Jahren vor der Pandemie. In der Kalenderwoche 15 (bis zum 16. April) steckten sich demnach etwa 5,5 Prozent der Menschen in Deutschland mit Atemwegserregern an. Das entspricht rund 4,6 Millionen akuten Erkrankungen.

Im Sentinel, dem Stichprobensystem des RKI, wurden insgesamt acht Mal Parainfluenzaviren (PIV) nachgewiesen, gefolgt von sieben Fällen von humanen Metapneumoviren (hMPV) und sechs Fällen von Influenza. Die geringe Zahl positiver Proben birgt allerdings das Risiko, dass die erhobenen Daten nicht repräsentativ sind.

Insgesamt wurden in der KW 15 immer noch 1.250 Neuinfektionen mit Grippe gemeldet. In den allermeisten Fällen handelte es sich um Viren vom Typ Influenza-B. Nach Definition des RKI hält die Grippewelle damit noch an. Allerdings sind die Zahlen hier bereits niedriger als in den vorpandemischen Grippejahren.

Links/Studien

(ens)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 21. April 2023 | 12:07 Uhr

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