Hirnforschung Buch, Lunch, Glücksspiel: Gehirnbereich für "gute Entscheidungen" entdeckt
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29. März 2023, 13:30 Uhr
Was darf's denn heute sein? Und wo? Forschende am Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles haben entdeckt, wie das Gehirn Entscheidungen fällt, die möglichst lohnenswert erscheinen. Dies sei der Fall, wenn sich Menschen für ein Lokal zum Mittagessen, eine Lektüre oder auch einen Glücksspielautomaten entscheiden müssen.
Das Team fand heraus, dass eine Gehirnregion dafür verantwortlich sei, die mit solchen Entscheidungsfindungen bisher nicht in Verbindung gebracht wurde. Die Hauptrolle spiele das prä-supplementäre motorische Areal (pre-SMA) im Frontallappen des Gehirn. Der dortige ventromediale präfrontaler Kortex (vmPFC), den man Abwägungen bisher zugeschrieben habe, würde nur den Neuheitswert einer Entscheidungsoption erkennen.
Die Forschenden haben dazu zwanzig Epilepsie-Patientinnen und -Patienten beobachtet, die ein Computerspiel mit verschiedenen Spielautomaten spielten. Sie hatten dabei die Möglichkeit, vertraute Automaten mit einer abwägbaren Gewinnchance zu wählen oder bei neuen verfügbaren Automaten ins Risiko zu gehen. Das Forschungsteam konnte beobachten, dass das prä-SMA berechnete, welche Option die besten Chancen auf die höchste Belohnung hatte.
"Zu erfahren, wie das Gehirn diese Art von Entscheidungen trifft, könnte uns helfen, neurologische Störungen wie Sucht und Zwangsstörungen besser zu verstehen", sagte Ueli Rutishauser, Hauptautor der Studie, "denn bei all diesen Erkrankungen kann es vorkommen, dass eine Person immer wieder dieselben Entscheidungen trifft, die ihr zum Nachteil gereichen."