Studie Epilepsie: Spezielle Diät in Kombination mit Medikamenten kann Anfälle reduzieren
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10. Januar 2023, 12:06 Uhr
Forschende vom All India Institute of Medical Sciences in Neu-Delhi fanden heraus, dass bei Menschen mit arzneimittelresistenter Epilepsie eine Kombination aus modifizierter Atkins-Diät und medikamentöser Standardtherapie zu einer Verringerung der Anfälle führt.
Die modifizierte Atkins-Diät ist eine Kombination aus Atkins- und einer ketogener Diät. Die Atkins-Diät zeichnet sich durch einen hohen Fett- und einen niedrigen Kohlehydratanteil aus. Das ist auch bei der ketogenen Diät der Fall, bei der aber Lebensmittel wie Sojaprodukte, Sahne, Butter und Öle, grünes Blattgemüse und tierische Eiweiße enthalten sind. Die ketogene Diät ist bekannt dafür, dass sie wirksam bei der Verringerung von Krampfanfällen ist. Wegen ihrer strengen Anforderungen könnte sie laut den Forschenden aber schwerer umsetzbar sein. Für die Studie wurde die Kohlehydratzufuhr auf 20 Gramm pro Tag verringert. Zum Vergleich: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, dass der individuelle Energiebedarf eines Menschen ein Vielfaches davon beträgt, insgesamt zu 50 Prozent aus Kohlehydraten gedeckt werden sollte.
An der Studie nahmen 160 Erwachsene teil, die seit mehr als 10 Jahren an Epilepsie leiden und trotz Einnahme von durchschnittlich vier Medikamenten in maximal verträglicher Dosis mindestens 27 Anfälle pro Monat hatten. Nach sechs Monaten stellten die Forschenden fest, dass bei 26 Prozent der Teilnehmenden, die die die Kombination "Medikamente und Diät" ausprobiert hatten, die Anfälle um 50 Prozent zurückgingen. Die Forschenden sagen, dass zusätzlich zu diesen Ergebnissen weitere Forschungen nötig sein, um genetische Biomarker und andere Faktoren zu identifizieren, die mit dem Ansprechen der Diät in Verbindung stehen.
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Selbstbestimmt | 19. Juni 2022 | 08:00 Uhr