Umwelt-Studie Ozon: Macht schlechte Luft Jugendliche depressiv?
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14. März 2022, 16:36 Uhr
Luftverschmutzung wirkt sich offenbar nicht nur auf die körperliche Gesundheit aus, sondern auch auf die Psyche. Eine Studie in den USA zeigt, welche Nebenwirkungen hohe Ozonwerte auch haben können.
Luftverschmutzung wirkt sich offenbar auf die psychische Gesundheit aus. Diesen Zusammenhang jedenfalls zeigt eine Studie aus den USA. Für die Forschungsarbeit wurden bereits vorhandene Daten benutzt, die aus einer Studie zu frühkindlichem Stress aus der Region San Francisco Bay stammen. Deren Daten wurden abgeglichen mit Daten über die psychische Gesundheit der Jugendlichen und denen aus Volkszählungsgebieten aus ihrer Wohngegend, und Daten von Umweltschutzbehörden über die Luftqualität in diesen Regionen. Der Datenvergleich zeigt: Bei Jugendlichen, die in Gebieten mit relativ hohen Ozonwerten leben, nahmen depressive Symptome im Laufe der Zeit deutlich zu, auch wenn die Ozonwerte in den Wohngebieten die nationalen Luftqualitätsnormen nicht überstiegen.
Ozonwerte und die Folgen
Ozon entsteht, wenn verschiedene Schadstoffe aus Kraftfahrzeugabgasen, Kraftwerken und anderen Quellen mit dem Sonnenlicht reagieren. Höhere Ozonwerte werden mit diversen körperlichen Problemen in Zusammenhang gebracht, beispielsweise mit Asthma, Atemwegsviren und vorzeitigem Tod durch Atemwegserkrankungen.
Luftverschmutzung macht auch seelisch krank
Forschungsleiterin PHD Erika Manczak ist Assistenzprofessorin für Psychologie an der Universität Denver. Sie sagt: "Unsere Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, bei Luftverschmutzungsfolgen nicht nur auf die körperliche, sondern auch auf psychische Gesundheit zu gucken." Die Studie zeige, dass selbst niedrige Ozonbelastungen potenziell schaden können. Vielleicht reagieren gerade Jugendliche besonders empfindlich auf erhöhte Ozonwerte, weil sie viel Zeit im Freien verbringen.
Die Studie beweist zwar nicht, dass Ozonwerte depressive Symptome verursachen, aber sie zeigt, dass es einen Zusammenhang gibt. Manczak zufolge könnten außer Ozon auch noch andere Komponenten der Luftverschmutzung eine Rolle spielen. Ist die Luft nur in bestimmten Regionen schlecht, bedeutet das Manczak zufolge, dass deren Bevölkerung potentiell schlechtere Karten hat, was die Gesundheit angeht, körperlich wie seelisch. Die Gemeinden sollten daher auch Möglichkeiten zur Verringerung der Ozonbelastung in Betracht ziehen: Man könnte Sportveranstaltungen statt unter freiem Himmel auch in geschlossenen Räumen veranstalten, den Autoverkehr bei Ozon-Spitzenzeiten einschränken. Der Forscherin zufolge braucht es strengere staatliche Luftqualitätsnormen und strengere Vorschriften für Industriebetriebe.
Links/Studien
Die Studie wurde im Online Fachmagazin Developmental Psychology veröffentlicht. Hier finden Sie die Studie als PDF.
(lfw)
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