Achterbahn
Der Scheitelpunkt der Corona Inzidenzzahlen ist wahrscheinlich fast erreicht. Ab dann geht es abwärts. Und das ist in diesem Fall was Gutes. Bildrechte: IMAGO / Imaginechina-Tuchong

Corona-Variante Omikron Pandemie-Prognose: Omikron-Welle bricht – auch der Rückgang geht schnell

13. Februar 2022, 17:44 Uhr

Die Corona-Inzidenz ist zum ersten Mal seit Dezember 2021 gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen ist niedriger als vor einer Woche, melden die Gesundheitsämter am Sonntag. Die Omikron-Welle bricht offenbar wie vorhergesagt.

Das, was Infektionszahlen im wahrsten Sinne des Wortes berechenbarer macht als das Wetter, ist die mathematische Kurve mit exponentiellen Anstiegen, der sie weitestgehend folgen. Und erfreulicherweise treten diese Berechnungen tatsächlich ein: Die Kurve der fünften Welle folgt im Grunde dem, was die Expertise Anfang des Jahres prognostiziert hat.

Demnach sind wir gerade an einem wichtigen Punkt angelangt. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt am Sonntag (13.02.2022) zum ersten Mal seit Ende Dezember. Dazu melden die Gesundheitsämter dem RKI binnen eines Tages 125.160 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche waren es 133.173 Ansteckungen. Auch wenn diese Zahlen wegen der Überlastung der Ämter und vieler möglicher Nachmeldungen mit Vorsicht betrachtet werden müssen, so scheint klar: Die Kurve beginnt abzuflachen. Mitte Februar soll der Höhepunkt erreicht werden. Ein Blick ins Kalendarium verrät, dass es soweit ist. Aber wieso?

"Man muss bedenken, dass diese Omikron-Welle sehr viele Menschen infiziert, gleichzeitig ist ein Impfschutz in der Bevölkerung da und dann gibt es natürlich auch Herdenimmunitätseffekte", erklärt er Physiker Dirk Brockmann jetzt im Deutschlandfunk. Diese Effekte würden dazu führen, dass die Kurve nicht immer weiter steigt, sondern wieder runtergeht.

Brockmann leitet die Projektgruppe Epidemiologische Modellierung von Infektionskrankheiten am Robert Koch-Institut und ist demnach durchaus erfahren, was die Berechnung möglicher Pandemieverläufe betrifft. Wichtig für diese Berechnungen sind aber in der Breite valide Inzidenzzahlen, die auch damit zusammenhängen, wie gut die Laboranalysen die Realität widerspiegeln – sprich, ob sie schlichtweg hinterherkommen.

Geduld. Noch ein kleines bisschen.

Ist ein Scheitelpunkt auch ein Lockerungspunkt im Hinblick auf die Corona-Maßnahmen? "Also wenn man sich mit der Dynamik dieser Pandemie beschäftigt, dann weiß man, dass man noch etwas Geduld haben sollte, bis diese Zahlen wieder runtergegangen sind", so Dirk Brockmann im Dlf. Ein Merkmal der Omikron-Wellen sei nicht nur ein rapider Anstieg, sondern auch ein rapider Rückgang der Inzidenz. Ein akzeptables Niveau würden wir demnach im März erreichen. Bei weiterhin steigenden Fallzahlen zu lockern, würde hingegen bedeuten, den Verlauf nach hinten zu verzögern.

Sobald wir die Welle hinter uns haben, spreche nichts gegen Öffnungen, erklärt Brockmann. Die Zahlen würden dann mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wieder steigen, dafür gebe es auch Beispiele aus dem Ausland. Allerdings dürfen dabei nicht Äpfel mit Birnen verglichen werden. In vielen Ländern ist der Impfschutz sehr gut, in Deutschland besteht aber gerade bei den Älteren immer noch ein zu großes Defizit durch Nicht-Geimpfte. Diese Personen können auch durch Omikron schwer erkranken, so Brockmann. "Wir haben ja gelernt, dass gerade diese Pandemie immer auch für Überraschungen da ist. Und deshalb ist halt Vorsicht geboten."

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