Covid-19-Impfung Corona und Menstruation: Impfnebenwirkung auf Periode nicht erkennbar
Hauptinhalt
01. März 2024, 08:58 Uhr
In sozialen Medien teilen einige Frauen Meldungen, wonach sie nach ihrer Covid-Impfung Veränderungen ihrer Regelblutungen erlebten. Das Paul-Ehrlich-Institut kann bislang aber keinen Zusammenhang bestätigen.
Update 28. Juli 2021: Der aktuelle Sicherheitsbericht des Paul-Ehrlich-Insituts führt nun Meldungen über Zyklusstörungen nach einer Covid-Impfung auf. "Aufgrund der Spontanmeldungen und unter Berücksichtigung der Impfquote wird derzeit kein Risikosignal gesehen", heißt es dort bisher.
Es begann mit einem Tweet der amerikanischen Anthropologin Kathryn Clancy: Nach ihrer ersten Covid-Impfung mit dem mRNA-Impfstoff von Moderna erlebte sie eine verspätete, aber deutlich stärkere Regelblutung, schrieb sie in dem sozialen Netzwerk. Zahlreiche Frauen teilten die Nachricht oder ergänzten sie um eigene Erfahrungen. Allerdings: Auf Basis der bisher in Deutschland erhobenen Daten zur Corona-Impfung kann das für Arzneimittelsicherheit zuständige Paul-Ehrlich-Institut bislang kein Signal auf eine weitere, durch die Impfung ausgelöste Nebenwirkung erkennen.
Kein Zusammenhang zwischen Impfung und Monatsblutung erkennbar
Im Gespräch mit MDR WISSEN sagte PEI-Präsident Klaus Cichutek: "Wir bekommen tausende Verdachtsfallmeldungen pro Woche. Wir analysieren das im Detail." Einen Zusammenhang zwischen einer Corona-Impfung und einer Veränderung der Monatsblutung von Frauen sei aber bislang nicht erkennbar. "Ich wüsste auch nicht, über welchen Mechanismus es dazu kommen sollte", so Chichutek.
Das PEI überwacht einerseits Meldungen zu Nebenwirkungen, die von Geimpften über ihre Ärzte an das Institut gemeldet werden. Andererseits erhebt es direkt Daten, die Geimpfte nach ihren Impfdosen über die Safe-Vac-App mitteilen. Die Ergebnisse werden in Sicherheitsberichten zusammengefasst. Die aktuelle, elfte Ausgabe vom 10. Juni berichte zwar verschiedenen Blutungen, "aber weder spezifisch von Veränderungen bei der Regelblutung und vor allem kaum bei den mRNA-Impfstoffen", so das PEI in einer schriftlichen Mitteilung.
Herzmuskelentzündung unter Beobachtung
Laut Präsident Cichutek beschäftige sich sein Institut aktuell vor allem mit den bereits erkannten Sicherheitssignalen, also den selten vorkommenden, anaphylaktischen Reaktionen bei mRNA-Impfstoffen und den Thrombosen mit Thrombozytopenien nach Impfungen mit Vektorimpfstoffen. Beobachtet würden außerdem seltene Herzmuskelentzündungen bei jungen Männern, die zuletzt aus Israel berichtet wurden. "Das ist aber noch keine offiziell anerkannte Nebenwirkung sondern nur ein Signal, das weiter untersucht werden muss", so Cichutek.
Wenn Sie nach einer Impfung Nebenwirkungen erleben, die als solche (noch) nicht von Zulassungsbehörden wie dem Paul-Ehrlich-Institut erkannt worden sind - ganz besonders wenn sie mit gesundheitlichen Problemen verbunden sind - melden Sie diese ihrem Hausarzt oder nutzen Sie die Safe-Vac-App. Nebenwirkungen können von Forschern nur als solche erkannt werden, wenn die Daten dazu vorliegen. Sie können dazu beitragen, hier mehr Sicherheit für andere Menschen herzustellen.
(ens)
Korrekur In die zuletzt am 28. Juli 2021 aktualisierten Fassung hatte sich ein Tippfehler eingeschlichen. Das PEI hat seinen Sicherheitsbericht an diesem Tag im Jahr 2021 aktualisiert, nicht bereits 2020.
Not Found
The requested URL /api/v1/talk/includes/html/e4758d18-0b22-4edb-9724-fed6191de185 was not found on this server.