Corona-Variante Omikron Expertenrat hat Bedenken wegen Subtyp BA.2
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14. Februar 2022, 17:11 Uhr
Die Omikron-Untervariante BA.2 des Coronavirus ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Die Infektionszahlen könnten wieder stärker steigen. Aber die Datenlage ist noch dünn.
Endlich scheint der Scheitelpunkt der Omikron-Infektionswelle erreicht oder vielleicht sogar schon überwunden, da kommen schon wieder neue Warnungen oder Bedenken. Hört das denn nie auf? Aber Zahlen lügen nicht. Und die Zahlen zum Omikron-Subtyp BA.2 sagen: Er ist auf dem Vormarsch und wird sich wohl (wie in Dänemark) auch in Deutschland durchsetzen. Was das bedeutet? Man weiß es noch nicht.
Erstes Problem für eine genauere Einschätzung der Lage ist das Alter der vorliegenden Daten zur Ausbreitung. Die wöchentlich vom RKI veröffentlichten Zahlen sind immer zwei bis drei Wochen alt. Jetzt, Anfang der Kalenderwoche 7, gibt es nur Daten bis KW 4. Die aber zeigen schon einen beginnenden Vormarsch des Subtyps BA.2 in Deutschland, wie er für die Anfangswochen bei exponentiellen Anstiegen typisch ist.
Auch andere Quellen wie Abwasseruntersuchungen bestätigen diesen Trend deutlich. Gut möglich, dass wir jetzt in KW 7 eigentlich schon fünfzig Prozent BA.2 haben, aber das werden wir erst in zweieinhalb Wochen rückwirkend erfahren.
Zweites Problem ist die noch nicht zu beziffernde höhere Ansteckungskraft von BA.2. Der COVID-19-Expertenrat der Bundesregierung hat gestern eine neue Stellungnahme zur aktuellen Situation mit dem Titel "Ein verantwortungsvoller Weg der Öffnungen" verfasst. Darin wird dem Subtyp ein mutmaßlicher "Fitnessvorsprung" bescheinigt, sprich: Er ist wahrscheinlich noch ansteckender als der bislang vorherrschende Typ BA.1. Wie stark, ist aber unklar. In der Stellungnahme heißt es, durch BA.2 müsse "mit einer gegenüber aktuellen Schätzungen für BA.1 verlängerten bzw. wiederansteigenden Omikron-Welle gerechnet werden".
Das dritte Problem sind fehlende Erkenntnisse zur Krankheitsschwere. Laut Expertenrat müsse bei Öffnungsschritten einkalkuliert werden, dass dann "ungeimpfte und ältere Menschen mit einem Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf verstärkt in das Infektionsgeschehen einbezogen werden". Aber über die Krankheitsschwere bei einer BA.2-Infektion wisse man eben noch zu wenig, um jetzt schon exakter warnen oder entwarnen zu können.
Als generelles Abraten von Öffnungen soll all das allerdings nicht zu verstehen sein. Am Schluss der reichlich drei Seiten umfassenden Stellungnahme heißt es, es könne "eine besonnene Rücknahme einzelner Infektionsschutzmaßnahmen in den kommenden Wochen möglich sein".
(rr)
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