Wissen, was wir lesen Die Zeitreise – Wissenschaft und Technik. Von der Steinzeit bis heute
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12. Dezember 2021, 15:00 Uhr
Ein Wissensbuch für Kinder im ganz großen Format. Eine Art Wimmelbuch mit spannenden Fakten aus der Geschichte von Wissenschaft und Technik – mit Illustrationen, die der Autor selbst als surreal bezeichnet. MDR WISSEN-Autorin Jana Rehse hat sich das Buch zusammen mit ihren Kindern angesehen und dabei erlebt, wie deren Neugier geweckt wurde.
Großformatige Wissenschaftsgeschichte für Kinder
"Die Zeitreise. Wissenschaft und Technik" ist ein Schnelldurchlauf durch die Geschichte der Menschheit – wobei die wichtigsten Errungenschaften und Persönlichkeiten der jeweiligen Epoche kurz und knapp erklärt und in interessanten Bildern verdeutlicht werden. Jede Doppelseite zeigt einen geschichtlichen Zeitabschnitt – ob Zeitalter oder Jahrzehnt. Durch sein extrem großes Format (37x55 Zentimeter pro Doppelseite), das die Darstellung vieler interessanter Details ermöglicht, wirkt das Buch auf Kinder schon beim ersten Ansehen beeindruckend und macht sie neugierig.
Der "Aha-Da-war-das-also-schon-passiert"-Effekt
Mich fesselt das Buch, weil ich in einem imposanten Werk die wichtigsten Epochen der Menschheitsgeschichte kurz zusammengefasst bekomme. Dabei erlebt man auf jeder Seite durch neue Bauten und Werkzeuge den Fortschritt in Wissenschaft und Technik. Außerdem sind die wichtigsten Persönlichkeiten mit ihren Errungenschaften kurz skizziert, was auf eigentlich jeder Seite zu einem "Aha-Da-war-das-also-schon-passiert"- bzw. "Aha-Da-hat-er-also-schon-gelebt"-Effekt geführt hat. Zwar kann sich wahrscheinlich kaum ein Mensch alles merken, aber die Kinder sehen, wie viele Erfindungen es eigentlich in welcher Epoche gab, mit denen wir heute noch arbeiten und quasi selbstverständlich leben.
Die im besten Sinne einzigartigen Illustrationen mögen auf den ersten Blick dem einen oder anderen Erwachsenen eigenartig vorkommen, da sie nicht auf Hochglanz oder farbenfrohes Kinderbuch getrimmt wurden, sondern, fast vergleichbar mit Wimmelbüchern, mit vielen Details aufwarten. Damit schafft es das Werk, auf einer Doppelseite die Fülle der Erfindungen einzelner Epochen auch visuell darzustellen. Bei meinen Kindern weckte es vor allem ihre Neugier. Wie oft habe ich beim Vorlesen und Anschauen die kleinen Kinderhände meiner Jungs auf einem Bild gesehen, verbunden mit der direkten Frage "Was steht da?"
Ein Autor, der Puzzles entwirft
Peter Goes, Jahrgang 1963, ist in belgischer Autor und Illustrator. Er studierte an der Royal Academy of Fine Arts in Gent und hat schon mehrere Kinderbücher mit ähnlichem Aufbau geschrieben. Dabei hat er einen unverwechselbaren Stil entwickelt, der seinen Kinderbüchern einen besonderen Charakter verleiht.
Er selbst sagt von sich, dass er sich schlecht auf eine Sache konzentrieren könne und dass man das seinen Werken auch ansehe. Er bezeichnet das, was er macht, deshalb auch als eine Art "Puzzle", das sich aus viele unterschiedlichen Szenen zusammensetzt und das manchmal auch ein bisschen surreal wirken kann.
Verständlich schon für Grundschulkinder
Die Texte zu jedem Jahrhundert sind für ältere Grundschulkinder verständlich geschrieben. Auch die Hintergrundinfos zu jedem Bildchen können Grundschulkinder schon selbst lesen und erfassen.
Einzige Schwierigkeiten für sie: Die vielen Namen von Erfindern und prägenden Persönlichkeiten sind mit Geburts- und Sterbejahr in Klammern versehen. Das ist für Erwachsene möglicherweise interessant (wobei dies wahrscheinlich eher für die Jahreszahlen der Erfindungen gilt, die es auch in dem Buch zu entdecken gibt). Für Kinder im Grundschulalter ist das dagegen eher unüblich – und hindert eher den Lesefluss
Ein einprägsam illustriertes Sachbuch auf knapp 70 Seiten
Dieses großformatige Buch zeigt, wie viele Errungenschaften es in jedem Jahrhundert – in den letzten 100 Jahren sogar in jedem Jahrzehnt – gegeben hat, die noch heute direkte Auswirkungen auf unser tägliches Leben haben. Sie werden hier in einem einprägsam illustrierten Sachbuch auf knapp 70 Seiten zusammengefasst. Dabei geht es gar nicht darum, sich alles und jeden Namen zu merken.
Es sind eher die Aha-Effekte, die hier überwiegen und das Buch einzigartig machen.
So lernen die jungen Leserinnen und Leser Fakten im Vergleich: Hippokrates hat schon ca 400 Jahre vor Christi Geburt gelebt und die "moderne" Medizin begründet. Und Samuel Morse hat vor knapp 200 Jahren den Morsecode entwickelt. Kinder werden sich dabei die Infos rauspicken und weitergeben, die für sie und ihre Lebenswirklichkeit am wichtigsten sind.
Die Rezensentin schaut sich für uns Wissens- und Sachbücher für Kinder an: "Mit zwei kleinen Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter lese und entdecke ich gern Wissensbücher für die Kleinen. Was mir dabei sehr wichtig ist: Ich will den Kindern von Anfang an zeigen, dass Sachbücher per se nichts Langweiliges sind, sondern die Welt der Wissenschaft spannendere Informationen bereit hält als so manche Kindergeschichte."
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