Buchtipp der Woche Die Natur in über 5.000 Fotos
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13. Februar 2022, 15:00 Uhr
Sind 5.000 Fotos viel oder wenig, um die gesamte Natur abzubilden? Genug, um uns zu zeigen, welche Verantwortung wir für die Diversität auf unserem Planeten tragen, meint MDR WISSEN-Autorin Klara Fröhlich. Sie findet: "Der Band überrascht durch die Präzision und schlichtweg ästhetische Darstellung einer unglaublich bunten Tier- und Pflanzenwelt. Es ist ein echtes Erlebnis, sich dieses Buch anzuschauen."
Neugier wecken
Nehmen Sie mal an, jemand würde Sie fragen: "Glauben Sie, die Natur ließe sich in 5000 Fotos abbilden?" Was würden Sie sagen? Wahrscheinlich "nein". 5000 Bilder scheinen im Vergleich zur überwältigenden Diversität unserer Flora und Fauna ein Nichts. Damit lägen Sie einerseits richtig und andererseits ganz schön daneben.
Eine kürzlich erschienene überarbeitete Neuausgabe der Enzyklopädie von 2011 mit eben jenem Titel "Die Natur in 5000 Fotos" liefert einen umfassenden Einblick in die vielfältige Welt der Mineralien, Amphibien, Säuger, Pflanzen, Pilze und Meerestiere. "Es ist die abgekürzte Version mehrerer Milliarden Jahre der Evolution, die Ihnen einige der Millionen verschiedener Lebensformen präsentiert", schreibt Naturkundler und Doku-Moderator George McGavin im Vorwort und bringt damit auf den Punkt, worum es diesem Werk geht: Faszination und Neugier auf jene Lebensformen zu wecken, die neben dem Menschen noch auf diesem Planeten zu entdecken sind.
Präzision und ästhetische Darstellung
Es sind die obskuren, aber auch kuriosen Pflanzen, Steine und Tiere, die man beim Durchblättern entdeckt, die dieses Buch lesenswert und interessant machen. Wussten Sie, dass es einen Fisch gibt, den Europäischen Stint, der nach frischen Gurken riecht? Und dass es einen nachtaktiven Papagei in Neuseeland gibt, der nicht fliegen kann? Es ist der Kakapo! Dass ein Mineral existiert, Pelés Haar, das aus im Wind erkalteten Lavaspritzern entsteht und einem echten Haarbüschel zum Verwechseln ähnlich sieht?
Die Abbildungen dieser erstaunlichen Gewächse und Lebewesen sind detailgetreu und farbintensiv.
Der Band überrascht durch die Präzision und schlichtweg ästhetische Darstellung einer unglaublich bunten Tier- und Pflanzenwelt. Es ist ein echtes Erlebnis, sich dieses Buch anzuschauen.
Ein Gemeinschaftswerk von 25 Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen
Nicht ein einzelner Autor steckt hinter diesem Werk, sondern ein mehrköpfiges Team mit unterschiedlichen Expertisen. Beteiligt waren insgesamt 25 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, darunter der bereits erwähnte George McGavin, der dem britischen Publikum aus Natursendungen der BBC bekannt sein dürfte und unter anderem am Naturkundemuseum der Oxford University forschte.
Systematischer Aufbau
Das Buch ist in verschiedene Kategorien eingeteilt und geht sehr systematisch in seiner Beschreibung vor. Zu Beginn gibt es als Überblick eine Einführung zur Beschaffenheit und Entwicklung der Erde. Darin benennen die Autorinnen und Autoren unter anderem geologische und klimatische Veränderungen – und dort werden auch die Voraussetzungen genannt, die nötig waren, damit überhaupt Leben entstehen konnte. Gleich zu Beginn folgt auch eine Doppelseite über den menschlichen Einfluss auf die Erde und die durch den Treibhauseffekt ausgelöste Klimaveränderung. Mit dieser Einführung fördern die Autoren und Autorinnen des Nachschlagewerks ein Verständnis dafür, dass der Planet trotz aller Kategorisierungen als Ganzes verstanden werden muss.
Anschließend wird übergeordnet die Klasse des Lebewesens oder des Minerals beschrieben, um dann im Detail prägnante Vertreter einzeln vorzustellen. So erhält man neben portioniertem Wissen auch einen Einblick, welche Klassifizierungsmöglichkeiten Biologinnen und Naturkundler über die Zeit entwickelt haben, um Arten untersuchbar zu machen.
Die Verantwortung, diese Vielfalt zu erhalten
Angesichts der vielen verschiedenen erstaunlichen Lebensformen, weckt dieses Buch vor allem Faszination für die Vielfalt der unterschiedlichen Lebensformen auf der Erde. Der Mensch sollte sich der Verantwortung bewusst werden, die er in den Händen hält, diese Vielfalt so gut es geht zu erhalten.
Womöglich gibt es sonst in naher Zukunft keinen grüngefiederten Eulen-Papagei mit dem lustigen Namen Kakapo mehr. Und das wäre schade, nicht nur, weil dessen Namen nun wirklich jeden zum Schmunzeln bringt. Sondern auch, weil Forschenden, je weniger seltene Arten es gibt, so die Möglichkeit geraubt wird, diese Arten zu untersuchen und Informationen über sie der Nachwelt zugänglich zu machen.
Und weil es beim Schutz der Diversität vor allem auch um unser aller Zukunft geht.
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