Staphylococcus aureus Jenaer Forscher finden heilsames Bakteriengift
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15. Oktober 2020, 06:00 Uhr
Forscher aus Jena haben ein manchmal gefährliches Bakterium im Menschen genauer untersucht. Dabei fanden sie im Giftcocktail der Mikrobe einen Stoff, der die Heilung von Entzündungen anregt.
Staphylococcus aureus lebt normalerweise unbemerkt auf unserer Haut und in unseren Atemwegen. Das millionenfach vorkommende Bakterium ist eigentlich harmlos, kann aber zum Problem werden, wenn unser Immunsystem geschwächt ist – aufgrund einer anderen Infektion oder einer Verletzung. Dann kann sich Staphylococcus aureus unkontrolliert vermehren und uns mit seinen eigenen Giften schweren Schaden zufügen.
Bakteriengift stimuliert Müllabfuhr der Zellen
Mediziner vom Universitätsklinikum Jena haben zusammen mit Forschern des Leibniz Instituts für Alternsforschung untersucht, wie das Immunsystem und Staphylococcus aureus miteinander interagieren. Dabei entdeckten sie zufällig, dass der Giftcocktail der Mikrobe auch positive Effekte haben kann.
Wie das Team um Oliver Werz von der Friedrich-Schiller-Universität im Fachmagazin Cell Reports berichtet, werden offenbar M2-Makrophagen durch das Bakteriengift angeregt und produzieren Botenstoffe, die Entzündungen abklingen lassen. "Sie sind also eine Art zelluläre Müllabfuhr", sagt Paul Jordan, Erstautor der neuen Studie über die M2-Makrophagen, die auch beschädigte Zellteile abtransportieren und die Regenration von Gewebe stimulieren.
Hautentzündungen und chronische Wunden heilen
Im Tierversuch konnten die Forscher zeigen, dass das Bakteriengift tatsächlich für die Regeneration von Gewebe sorgte. Ihre Idee: Möglicherweise lassen sich die Stoffe isolieren und nutzen, um Hautentzündungen und chronische Wunden zu heilen.
(ens)
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