Die interstellare Raumsonde Voyager 1 der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa schickt seit dem 14. November 2023 nur Datenmüll zur Erde. Doch damit scheint nun endlich Schluss zu sein. Der am Bodenkontrollzentrum angekommene Binärcode (bestehend aus Nullen und Einsen) ergibt seit dem 20. April 2024 wieder Sinn für die Wissenschaftler.

In diesem März schickte das NASA-Betriebsteam von Voyager 1 einen digitalen "Poke" an die Sonde, der das Flugdaten-Subsystem (FDS) veranlasste, einen vollständigen Speicherauszug nach Hause zu senden. Dieser Speicherauszug verriet den Wissenschaftlern und Ingenieuren, dass die Störung das Ergebnis eines beschädigten Codes ist. Dieser befindet sich auf einem einzigen Chip, der etwa drei Prozent des gesamten Speichers ausmacht. 

Da die Raumsonde 24 Milliarden Kilometer von der Erde entfernt ist, kann keine Reparatur vorgenommen werden. Jedoch war es dem Nasa-Team möglich, den Code an eine andere Stelle im FDS-Speicher zu platzieren. Obwohl kein einziger Abschnitt des Speichers groß genug ist, um diesen Code vollständig aufzunehmen, kann das Team ihn in Abschnitte unterteilen und diese Teile separat speichern.

Am 18. April 2024 begann das Team, den Code an seinen neuen Standort im FDS-Speicher zu senden. Da die Übertragung für eine einfache Funkstelle etwa 22,5 Stunden braucht, kam das Signal von Voyager 1 erst nach fast zwei Tagen am 20. April an.

In den nächsten Wochen wird das Team an der Anpassung der restlichen FDS-Software arbeiten. Dazu gehört die Wiederherstellung des Systembereiches, die für die Verpackung und Rücksendung wichtiger wissenschaftlicher Daten von jenseits der Grenzen des Sonnensystems verantwortlich sind.

pk