Die Sternschnuppen der April-Lyriden
Hauptinhalt
In der Nacht zum 22. April lohnt sich ein Blick in den Himmel. Denn die Sternschnuppen der April-Lyriden erreichen ihren Höhepunkt. Was es mit diesen Sternschnuppen auf sich hat und wie man sie beobachten kann, erfahren Sie hier:
In der Nacht zum 22. April finden die alljährlich wiederkehrenden Sternschnuppen der April-Lyriden statt. Zwar zeigen sich an ihrem Höhepunkt maximal 18 Sternschnuppen pro Stunde am Himmel. Dafür kann man sie über die ganze Nacht hinweg beobachten.
Bei den Lyriden kann es aber auch zu einem regelrechten Ausbruch an Sternschnuppen kommen. Im Jahr 1982 wurden beispielsweise 90 Sternschnuppen pro Stunde beobachtet. Für einen kurzen Moment waren es sogar bis zu 300 Sternschnuppen. Bisher erwarten Astronomen für 2021 aber keinen großen Ausbruch der Lyriden.
Die Entstehung von Sternschnuppen
Wie kann es zu einem Sternschnuppen-Ausbruch kommen? Sternschnuppen sind nichts weiter als das Überbleibsel von Asteroiden oder Kometen, die sich auf ihrer Bahn durchs Weltall bewegen. Manche dieser Himmelkörper reisen auch durch unser Sonnensystem. Dabei verlieren sie kleine Partikel wie Staubkörner. Diese befinden sich dann als Schweif auf ihrer Umlaufbahn.
Die Erde kreuzt irgendwann die Umlaufbahn eines solchen Kometen. Dabei trifft die Erdatmosphäre auf die Staubteilchen. Wenn das passiert, werden die Staubteilchen von der Erdatmosphäre zunächst abgebremst. Es kommt zur Ionisierung. Ein leuchtener Schweif erscheint, den wir von der Erde aus als Sternschnuppe erkennen.
Manchmal durchquert die Erde einen Teil des Kometenschweifs, der besonders viele Partikel enthält. Wenn das passiert, können wir besonders viele Sternschnuppen am Himmel sehen.
So erkennt man die April-Lyriden
Die April-Lyriden kann man vom 16. bis zum 25. April beobachten. Die meisten Sternschnuppen wird man aber in der Nacht vom 22. auf den 23. April beobachten können. Da liegt ihr ZHR (Zenithal Hourly Rate) – ihr Höhepunkt. Die Sonne wird am 22. April um 20.15 Uhr untergehen. Zu diesem Zeitpunkt werden auch die Lyriden am nordöstlichen Horizont erscheinen. Bereits dann kann man die ersten Sternschnuppen erkennen. Jedoch ist die Sicht besser, wenn es dunkel ist. Um ein Uhr nachts werden sie im Osten stehen. Sie befinden sich mittlerweile weit oben am Firmament.
Ihr scheinbarer Ursprung ist das Sternbild Leier – daher auch der Name. Das Sternbild kann man gut an seinem hellsten Stern erkennen: Vega. Die Sternschnuppen werden vermutlich zwischen dem Sternbild Leier und unterhalb von Herkules erscheinen. Bis zum Morgengrauen kann man die Lyriden beobachten. Je später es wird, desto höher werden sie am Himmel stehen. Gegen fünf Uhr morgens werden sie in südlicher Himmelsrichtung stehen. Doch dann wird es allmählich hell. Die Sonne wird um 5.58 Uhr aufgehen.
Schlechte Bedingungen: Der Mond steht am Himmel
Optimale Bedingungen für astronomische Beobachtungen herrschen nicht. Das liegt vor allem am Mond. In der Nacht mit den meisten Sternschnuppen wird der Erdtrabant kurz vor seiner Vollmondphase sein. Er wird als zunehmender Drei-Viertel-Mond am Himmel stehen. Umso größer seine scheinbare Fläche ist, desto mehr Sonnenlicht wird er reflektieren. Dadurch wird es in der Nacht zum 22. April nicht ganz dunkel werden.
Der tatsächliche Ursprung der April-Lyriden
Das Sternenbild Leier ist aber nicht ihr tatsächlicher Ursprung. Ihr Mutterkörper ist der Komet C/1861 G (Thatcher). Seinen mit Staubteilen bedeckten Schweif kreuzt die Erde jedes Jahr. Der Komet wurde erst 1861 entdeckt. Deswegen auch der Name C/1816 G. Dass man ihn nicht schon länger kennt, liegt an seiner langen Reise um die Sonne. Er braucht für eine Umrundung 415 Jahre.
Sternschnuppen-Ströme in 2021
Zu Anfang des Jahres konnte man die Quadrantiden gut beobachten. Sie gehören zu den Meteorströmen mit den meisten Sternschnuppen pro Stunde. Im Mai darf man sich auf die Eta-Aquariiden freuen: Bis zu 50 Sternschnuppen pro Stunde kann man dannn am Nachthimmel sehen.
Im Juli und August werden sich die Perseiden zeigen. Ihren Höhepunkt haben sie Mitte August. Dann gibt es noch die Leoniden im November und die Geminiden im Dezember. Es gibt noch weitere Sternschnuppen-Ströme, jedoch haben diese nur sehr wenig Sternschnuppen und fallen deswegen kaum auf. Das wären die Draconiden und Orioniden im Oktober sowie die Ursiden im Dezember.