Pritschal: Neues russisches Modul fliegt zur ISS
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Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos soll am 24. November ein neues Modul mit dem Namen Pritschal zur Internationalen Raumstation ISS fliegen. Was dahinter steckt, erfahren Sie hier:
Am 24. November soll das nächste Modul für die Internationale Raumstation ISS ins Weltall gebracht werden. Es handelt sich um das russische Knotenmodul Pritschal, was übersetzt so viel wie Landebrücke, Pier oder Anlegestelle heißt. Seine ursprüngliche Bezeichnung war Uzlovoi Modul (russ. Knotenpunktmodul), kurz UM.
Der Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin erklärte am 31. Juli laut der russischen Presseagentur Tass, dass Pritschal die Möglichkeiten zum Andocken von russischen Raumfahrzeugen an die Station erweitern würde. Dazu soll auch die neue Mondlandefähre Orel (russ. Adler) gehören, die 2023 zum ersten Mal getestet werden soll. Das kugelförmige Pritschal-Modul besitzt fünf weitere Andockstellen und wiegt vier Tonnen.
Pritschal soll übrigens das einzige Modul sein, dass auch für die zukünftige russische Raumstation ROSS (Russian Orbital Service Station) verwendet werden soll. Bis 2025 soll das erste Basismodul, eine Forschungs- und Energieeinheit, dafür fertiggestellt werden.
Pritschal bricht zur ISS auf
Das Modul soll an Bord des MS-17-Raumschiffs mit einer Sojus-2 Trägerrakete ins Weltall befördert werden. Der Launch soll am 24. November um 17.03 Uhr (mitteleuropäischer Zeit) vom Kosmodrom Baikonur im südlichen Kasachstan erfolgen. Raumschiff und Rakete sollen sich in einer Höhe von 193 bis 240 Kilometern voneinander trennen. Den Launch können Sie live auf YouTube mitverfolgen.
Bis zur Raumstation würde das Raumschiff ungefähr zwei Tage unterwegs sein. Diese befindet sich auf einer Höhe von rund 400 Kilometern über dem Meeresspiegel. Am 26. November um 16.25 Uhr soll das Andockmanöver an die ISS erfolgen. Das Knotenpunktmodul soll dabei an das russische Forschungsmodul Nauka (russ. Wissenschaft) andocken. Nauka ist am 21. Juli zur ISS aufgebrochen und hat dabei für jede Menge Wirbel gesorgt: Das Modul hatte zunächst erfolgreich an die ISS angedockt, doch dann zündeten seine Triebwerke erneut und die Raumstation kam ins Taumeln. Sie konnte kurz darauf wieder stabilisiert werden.
Während des Vorfalls bestand keine Gefahr für die Besatzung – auch wenn es nicht der letzte ungewollte Zwischenfall blieb. Bei einem geplanten Triebwerkstest des russischen Sojus MS-18 Raumschiffs am 15. Oktober feuerten die Triebwerke unerwartet weiter. Auch hier beginn die ISS sich zu drehen, konnte nach 30 Minuten jedoch wieder auf Kurs gebracht werden. Es bleibt also abzuwarten, ob diesmal alles gut geht. Übrigens: Das Andockmanöver soll ebenfalls live übertragen werden.
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