Internationale Raumstation Erster Weltraum-Spaziergang für Matthias Maurer

Der deutsche Esa-Astronaut Matthias Maurer wird am 23. März seinen ersten Weltraumspaziergang absolvieren. Mittlerweile kommt er gut mit der Schwerelosigkeit zurecht und hat noch knapp zwei Monate auf der ISS, bevor es zurück zur Erde geht.

Der deutsche Esa-Astronauten Matthias Maurer wird heute (23.3.) die Internationale Raumstation ISS verlassen. Jedoch nur für ein paar Stunden. Denn er wird seinen ersten Weltraumspaziergang absolvieren. Mittlerweile hat er auch das Fliegen im Weltall gelernt. Während seiner ersten Tage auf der Raumstation hatte er selbst gesagt, dass er sich wie ein Vogel fühlt, der jetzt fliegen lernen muss. 

Matthias Maurer in seinem Raumanzug
Matthias Maurer in seinem Raumanzug Bildrechte: ESA/NASA

Bei dem Spaziergang handelt es sich um keine Freizeitaktivität, sondern um einen EVA-Einsatz. Um genau zu sein: extra-vehicular activity (engl. Außenbordaktivität). Dafür trainieren Maurer und seine Kollegen und Kolleginnen hart, denn so ein Einsatz kann lebensgefährlich sein. EVAs sind körperlich anstrengend und erfordern volle Konzentration – und das nicht nur für ein paar Minuten, sondern über den gesamten Einsatz hinweg. 

Zudem kann es sein, dass umherfliegende Schrottteile den Weg der ISS und somit der Astronauten und Kosmonautinnen, die einen solchen Einsatz tätigen, kreuzen. Für solche Situation wird man aber bei den Raumfahrtbehörden ausgebildet.

Beginn des Außenbordeinsatzes

Diesen Einsatz soll Maurer gemeinsam mit seinem amerikanischen Kollegen Raja Chari tätigen. Chari wird den Einsatz als EV-1 leiten – Maurer wird EV-2 sein. Zwar werden beide Männer einen weißen Raumanzug tragen, den Einsatzleiter kann man jedoch durch seine roten Streifen auf seinem Anzug erkennen. 

Gegen 13.50 Uhr (MEZ) sollen sie die Luftschleuse verlassen und für die nächsten rund sechseinhalb Stunden im Weltraum arbeiten. Ihre Aufgabe wird laut Esa die Installation von Schläuchen an einem Heizstrahlventilmodul sein, sowie die Regulierung von System-Temperaturen, indem sie Ammoniak durch die wärmeabgebenden Heizelemente der Station leiten. Außerdem sollen sie eine Außenkamera austauschen und ein Strom- und Datenkabels an der Bartolomeo-Wissenschaftsplattform des Columbus-Moduls installieren. Der gesamte Einsatz wird live auf dem Web TV der europäischen Raumfahrtbehörde Esa übertragen. Auch die Nasa sendet ab 12:30 MEZ live.

Erst russisch und jetzt amerikanisch? Warum hat man Maurers Weltraumspaziergang umgestaltet?

Maurer freut sich bereits auf die Mission, jedoch wird es nicht leicht werden. Immerhin müssen er und sein Kollege über die komplette Station hinweg arbeiten. Den Humor hat der Materialwissenschaftler dabei nicht verloren:

Ich werde mit meinem lieben Kollegen Raja rausgehen. Er wird einige Reparaturen am Kühlsystem der Station durchführen, und ich werde auf einem anderen Teil der Station herumlaufen oder besser gesagt 'herumkrabbeln' und verschiedene kleinere Aktivitäten durchführen.

Ausgebildet wurde er ursprünglich jedoch für einen anderen Einsatz. Er sollte als erster Europäer einen russischen Außenbordeinsatz von der ISS aus tätigen. Zwar war bereits Thomas Reiter an einem russischen EVA-Einsatz beteiligt, diesen hatte er aber auf der ehemaligen Mir-Raumstation vollzogen. 

Die Internationale Raumstation
Ein Bild der Internationalen Raumstation ISS und im Hintergrund erkennt man die blaue Erde und das schwarze Weltall. Bildrechte: NASA

Nun soll Maurer vom amerikanischen Modul aus in den Weltraum steigen. Auf Nachfrage bei der Esa wurde klar, dass dieser Wechsel rein operative Gründe hat. Der Einsatz, für den Maurer trainiert hat, soll zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Dann wird der deutsche Astronaut jedoch wieder auf der Erde sein. Der Ukraine-Krieg hat somit keine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit auf der Raumstation.

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