Die Wissenschaftler im MASCam-Team identifizierten auf den Bildern, die während des Abstiegs von MASCOT und nach der Landung aufgenommen wurden, zwei Arten von Gesteinen: die etwas helleren
Die Wissenschaftler im MASCam-Team identifizierten auf den Bildern, die während des Abstiegs von MASCOT und nach der Landung aufgenommen wurden, zwei Arten von Gesteinen: die etwas helleren (aber auch nur 5 Prozent des Sonnenlichts reflektierenden Felsen vom ‚Typ 2‘ mit scharfen Kanten und glatten Bruchflächen, und die dunkleren, nur 4 Prozent Licht reflektierenden, unregelmäßiger geformten Felsen vom ‚Typ 1‘ mit einer an Blumenkohl erinnernden, krumpeligen Oberfläche. Bildrechte: MASCOT/DLR/JAXA

Raumsonde Hayabusa 2 Asteroid Ryugu ist ein poröser Schutthaufen

29. April 2020, 16:35 Uhr

Forscher haben neue Daten vom Asteroiden Ryugu veröffentlicht, den die japanische Raumsonde Hayabuse 2 besucht hat. Die Bilder zeigen: Ryugu ist offenbar der Schutthaufen eines anderen Mutterkörpers.

Über ein Jahr begleitete die japanische Raumsonde Hayabusa 2 den Asteroiden Ryugu. Dabei sprengte sie unter anderem ein kleines Loch in seine Oberfläche und nahm Proben aus dem Inneren des kosmischen Felsbrockens. Damit ist sie seit November vergangenen Jahres unterwegs zurück zur Erde. Am Montag haben Forscher nun erneut Daten von der Mission veröffentlicht.

Bilder einer thermischen Infrarotkamera an Bord der Mascot-Landeeinheit der Sonde zeigen: Ryugu ist offenbar ein kosmischer Schutthaufen. Die Temperaturen an seiner Oberfläche sind denen in seinem Inneren sehr ähnlich, was auf eine sehr poröse Struktur hindeutet. Die Wissenschaftler glauben, dass sich Ryugu aus den Fragmenten eines zuvor zersprengten Mutterkörpers formiert hat. Sie haben auch dichtere Brocken auf dem Asteroiden beobachtet und vermuten, dass sie entweder vom Kern des Mutterkörpers stammen oder einen anderen Ursprung, fern von Ryugu haben.

Der Asteroid ist deshalb interessant für die Wissenschaft, weil es sich um einen kohlenstoffhaltigen Körper aus der Frühzeit des Sonnensystems handelt. Diese Typ-C Asteroiden sind etwa 4,6 Milliarden Jahre alt und mit den kohligen Chondriten vergleichbar, schreiben die Autoren der jetzt in nature veröffentlichten Studie. Solche Körper seien sehr wichtig für das Verständnis der Planetenentstehung im Sonnensystem. Ihre physische Beschaffenheit sei aber bislang weitgehend unbekannt, da es nur wenige auf die Erdoberfläche geschafft hätten. In der Regel verglühen solche Chondriten bei Eintritt in die Erdatmosphäre.

ens

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