Ein Asteroid im Anflug auf die Erde
Ist das Leben auf der Erde - wie in dieser Illustration - sprichwörtlich vom Himmel gefallen? Immer mehr Studien kommen zu dem Ergebnis, dass das sehr wahrscheinlich ist. Bildrechte: imago/StockTrek Images

Experiment Das Leben auf der Erde könnte durch Meteoriten-Einschläge entstanden sein

08. June 2020, 15:28 Uhr

Alles Leben auf der Erde besteht aus Eiweißen, die aus Aminosäuren aufgebaut sind. Aber wie sind diese komplexen Moleküle entstanden? Forscher zeigen mit Experimenten: Wahrscheinlich durch Meteoriten-Einschläge.

Ein etwa 10 Kilometer großer Asteroid hat die Dinosaurier auf der Erde weitgehend ausgelöscht. Deshalb sehen viele Wissenschaftler die Felsen aus dem Weltraum als Gefahr für das Leben an. Allerdings könnten solche herabstürzenden Steine auch der ganze Grund sein, warum es überhaupt Leben gibt auf unserem Planeten. Japanische Forscher haben jetzt simuliert, wie Aminosäuren, die chemischen Bausteine alles biologischen Lebens, durch die Einschläge kosmischer Brocken in die Ozeane entstanden sein könnten.

Lebensbausteine könnten aus allgegenwärtigen Stoffen entstanden sein

Das Team um Yoshihiro Furukawa von der Tohoku Universität in Sendai simulierte, welche chemischen Reaktionen unter dem hohen Druck eines Meteoriteneinschlags abgelaufen sein könnten. Dazu schossen sie im Labor mit einem Geschütz CO2, Stickstoff, Wasser und Eisen auseinander. Dabei entstanden Aminosäuren wie Glycin und Alanin, zwei der Bausteine für die komplexeren Eiweiße, aus denen Pflanzen und Tiere auf der Erde aufgebaut sind.

"Organische Moleküle aus Methan und Ammoniak herzustellen, ist einfach", sagt der Forscher Furukawa. Allerdings seien diese Gase vor vier Milliarden Jahren wahrscheinlich kaum vorhanden gewesen. CO2 und Stickstoff hingegen waren auf der frühen Erde die beiden Hauptbestandteile der Atmosphäre. Die Experimente zeigen, dass die Aminosäuren also unter dem Druck von Einschlägen entstanden sein könnten.

Auch auf dem Mars könnte Leben entstanden sein

Foto einer Maschine in einem Labor.
Diese Kanone nutzten die Forscher im Labor, um die Reaktionen durch den Einschlag kosmischer Brocken auf den Meeresboden zu simulieren. Bildrechte: Yoshihiro Furukawa

Die in Science Advances erschienene Studie deutet zudem auch darauf hin, dass auf dem frühen Mars ähnliche Prozesse abgelaufen sein könnten. Auch dort waren zu dieser Zeit CO2 und Stickstoff Hauptkomponenten der Atmosphäre. Wenn es damals auch einen Ozean auf unserem Nachbarplaneten gegeben hat, waren auch dort alle Bausteine des Lebens vorhanden.

Die japanischen Forscher liefern mit ihren Ergebnissen einen weiteren Hinweis darauf, wie wichtig kosmische Felsen für die Entstehung von Leben gewesen sein könnten. Andere Forschungen hatten bereits gezeigt, dass es auf einigen Asteroiden selbst bereits alle wichtigen Bausteine für die Biologie gibt.

(ens)

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