Glossar Sternschnuppen und Meteorströme
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06. Februar 2024, 16:05 Uhr
Das MDR WISSEN Glossar zu Sternschnuppen und Meteorströme. Schnell und einfach erklärt.
Das erwartet Sie auf dieser Seite:
- Was sind Sternschnuppen? Und wie entstehen sie?
- Der ZHR-Richtwert: Wie viele Sternschnuppen sieht man tatsächlich?
- Was bedeutet Radiant in der Astronomie?
- Welche Sternschnuppen Ereignisse sind am besten zu sehen?
- Nebendarsteller: Wiederkehrende, meist schwache Sternschnuppenströme
Sternschnuppen sind Lichtschweife am Himmel. Sie entstehen, wenn die Erde durch den Schweif eines Kometen – manchmal auch Asteroiden – fliegt und die Staub- und Steinpartikel im Schweif auf die Erdatmosphäre treffen. Sobald die Partikel auf unsere Atmosphäre treffen, werden sie abgebremst und aufgeheizt. Die Staubpartikel verdampfen und ionisieren dabei Luftmoleküle. Dabei werden Elektronen von Atomen getrennt. So entstehen elektrisch geladene Teilchen, die sogenannten Ionen. Wenn das Ion danach wieder ein Elektron einfängt, wird Energie in Form von Licht abgestrahlt: Eine Sternschnuppe ist zu sehen.
Die Anzahl der stündlich erscheinenden Sternschnuppen wird mit dem ZHR-Wert angegeben. ZHR steht für zenitiale stündliche Rate (zenithal hourly rate). Doch dieser Wert wird nur bei idealen Bedingungen erreicht. Dafür muss etwa ein klarer Himmel vorliegen, der Mond sollte sich nahe seiner Neumondphase befinden (damit er wenig oder kein Sonnenlicht reflektiert), es sollte wenig künstliche Lichtverschmutzung vorherrschen und der Radiant sollte senkrecht über dem Beobachtungsplatz, dem Zenit, stehen. Die Faustregel besagt, dass ungefähr die Hälfte der Sternschnuppen des angegebenen ZHR-Wertes zu sehen sind.
In der Astronomie beschreibt der Radiant den scheinbaren Punkt der Ausstrahlung eines Schwarms von Meteoren. In der Regel werden dafür bekannte Sternbilder oder Sterne angegeben, die sich am Himmel in unmittelbarer Nachbarschaft befinden. (Die Geminiden etwa sind nach dem Sternbild Zwilling (Gemini) benannt).
Meteorströme mit besonders vielen Sternschnuppen sind die Quadrantiden mit 100-110 ZHR im Januar, die Perseiden mit 150 ZHR im August und die Geminiden mit 110-120 ZHR im Dezember. Im November können sich manchmal auch die Leoniden lohnen. Ihr ZHR liegt zwar nur bei etwa zehn Sternschnuppen pro Stunde, doch in manchen Jahren kann es zu regelrechten Ausbrüchen mit mehreren Hundert stündlichen Sternschnuppen kommen. Bei den Eta-Aquariiden im Mai liegt der ZHR-Wert bei 50.
Mit weniger Sternschnuppen ist bei den April-Lyriden (18 ZHR), den Draconiden (10 ZHR) und Orioniden (20 ZHR) im Oktober sowie den Ursiden (10 ZHR) im Dezember zu rechnen. Bei allen Meteorströmen kann die tatsächliche Menge an stündlichen Sternschnuppen zum Maximum jährlich variieren. Auch außerhalb des Höhepunktes zeigen sich vereinzelt Sternschnuppen am Nachthimmel. Jedoch ist ihr tatsächlicher Radiant nicht vorhersehbar, denn es kann nicht bestimmt werden, an welchem Punkt ein Staubkorn auf die Atmosphäre der Erde trifft.
pk