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Wissen, was wir lesen Spaß mit Flaggen
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31. Mai 2021, 09:43 Uhr
Sternenflaggen, Fahnen mit Bären, Pferden oder Löwen. Weiß, blau, grün, rot – was soll an Flaggen, Fahnen oder Wimpeln schon spannend sein? Und auch noch lustig? MDR WISSEN-Redakteur Gerald Perschke hat nachgeschaut, ob "Spaß mit Flaggen" hält, was der Titel vollmundig verspricht.
Worum geht es?
Es geht um Flaggen. Und wenn Sie jetzt sagen "was soll daran interessant sein?", dann haben Sie genau die richtige Frage gestellt. Denn an Flaggen ist alles interessant: die Farben, die Tiere, die Streifen, die geometrischen Figuren oder die Blätter, die es vielleicht in der Natur so gar nicht gibt.
All das erzählt spannende Geschichten über die Länder, die Orte, die Menschen, die sich das ausgedacht haben und die, die jetzt mit diesen Flaggen leben – also uns alle. Und Rätsel gibt es auch.
Wie schafft es das Buch, mich zu fesseln?
Es wirkt spielerisch und trotzdem fundiert. "Spaß mit Flaggen" ist im besten Sinne kurzweilig. Die handgestoppte Gesamtlesezeit betrug in meinem Fall rund drei Stunden (mit Kaffeepausen), wobei das Lesevergnügen viel länger anhält und man das Buch immer wieder zur Hand nimmt. Es lässt den Flaggen und Texten Platz. Es hält sein Versprechen (Spaß), auch wenn jeder vermutlich über andere Witze lacht. Und praktisch ist es auch noch. Denn hinterher kennt man die Regeln für gute Flaggen – falls man mal eine malen will (zum Beispiel mit dem beliebten Programm "Paint").
Wer hat's geschrieben?
Benjamin Fredrich mit Jasemin Uysal und Jeremy Connor – und wenn Sie von Fredrich und seinem Verlag noch nichts gehört haben, dann ist das mindestens verwunderlich. Denn dieses unglaublich erfrischend freche Projekt ("Wieso Greifswald? Wieso nicht, du Arschloch!?"), das sein Team und er an den Start gebracht haben, hat das Zeug, die Verlagsbranche ordentlich durchzurütteln (An dieser Stelle beste Grüße an Hoffmann und Campe). Jasemin Uysal ist Redakteurin bei Katapult, Jeremy Connor Übersetzer und Redakteur, und Chefredakteur Benjamin Fredrich mag Eis und hat auch sonst eine lockere Zunge.
Wie ist es geschrieben?
So, dass man ständig denkt: Das muss ich unbedingt mal meiner Freundin erzählen, den Jungs auf dem Schulhof, den Kumpels, den Mädels, oder den Eltern (die immer noch denken, dass ich von nix eine Ahnung habe). Die Texte haben nichts Besserwisserisches, aber es ist trotzdem besser, sie zu kennen. Man merkt den Autoren ihr Erstaunen immer wieder an, über die vielen spannenden Geschichten, die hinter den Flaggen stecken. Es ist ein wenig, als würde hinter jedem zweiten Satz ein Loriotsches "Ach was?" stehen.
Was bleibt hängen?
So viel, dass man unweigerlich einiges davon wieder vergisst oder sich ständig fragt: "Was war das nochmal mit der Flagge von … ?" Beispiele gefällig? Gern!
Wie viele Landesflaggen gibt es in Europa ohne die Farbe rot? Es sind neun. Und wie viele Zacken hat das Ahornblatt auf der kanadischen Flagge? Elf. Dumm nur, dass es in der Natur so ein Ahornblatt gar nicht gibt. Macht nix, sieht trotzdem schön aus, sagen die Kanadier. Und schauen Sie sich mal die Flaggen von Miami und Indien an. Ganz schön ähnlich. Aber welche gibt es länger? Die von Miami.
Und welche deutschen Bundesländer haben einen Bären im Wappen? Genau, Berlin und Sachsen-Anhalt. Das Pferd gibt es übrigens auch zwei Mal (Niedersachsen und NRW), den Löwen sogar sechs Mal. Und dies noch, für die Trekkies unter Ihnen: Wussten Sie, dass die Flagge der 2019 gegründeten United States Space Force mehr als auffällige Ähnlichkeiten mit der Flagge des Starfleet Command aus der Serie "Star Trek" hat? Jetzt wissen Sie es.
Und natürlich die wichtigste Information von allen. Flaggenkunde ist eine ernsthafte Sache. Deshalb hat sie auch einen ernsthaften Namen: Vexillologie (Fans der Serie "The Big Bang Theory" wissen das natürlich längst. Ich hab es erst bei der Recherche zu diesem Text gelesen).
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