Wissen, was wir lesen Monster-Mikroben. Alles über nützliche Bakterien und fiese Viren
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14. März 2021, 15:00 Uhr
Ein Kinderbuch über Viren und Bakterien, in dem es Ritter und Burgen gibt, Falafel, Fäden und Mini-Würstchen? MDR WISSEN-Autorin Klara Fröhlich empfiehlt eine Neuerscheinung, die ganze Familien in die spannende Welt der Mikroben entführt, die eigentlichen Herren über den Planeten Erde.
Worum geht es?
Der Leser mag die Augenbrauen heben, bei dem, was er hier gleich liest. In "Monster-Mikroben" geht es um Ritter und Burgen, um feindliche Streitkräfte. Es geht um das ganz große Spiel von Macht. Um das Lied vom Geben und Nehmen. Auf winzig kleinem Niveau, versteht sich. Auf dem der Mikroben. Manche von Ihnen sehen aus wie Falafel, andere wie Fäden. Wieder andere ähneln Mini-Würstchen. Einige tun Böses, lassen unseren Bauch schmerzen oder die Nase bluten. Andere lassen uns verdauen. In diese Vielfalt bringt "Monster-Mikroben" Ordnung. Es erzählt, an welchen abgefahrenen Orten Mikroben leben und wie wir uns schützen.
Wie schafft es das Buch, mich zu fesseln?
Die Autoren Geert Bouckaert und Marc Van Ranst bauen Spannung auf, indem sie zum Beispiel eine der wirklich ekelhaftesten Viruserkrankungen beschreiben. Eine mögliche Heilung folgt als verständliche Metapher: Unser Körper ist eine Burg, die es zu erobern gilt. Mal müssen die eigenen Ritter ran, mal die feindlichen Eroberer. Virus versus Antikörper. Oder Impfstoff. Ein Geben und Nehmen. Dass es so einfach sein kann und so komplex zugleich, fasziniert über die Lektüre hinweg.
Wer hat's geschrieben?
Dass "Monster-Mikroben" Fachwissen und Kinderliteratur vereinen kann, verdankt es der Zusammenarbeit dreier Köpfe. Vom Virologen Marc Van Rust kommt das Wissen. Der belgische Wissenschaftler ist gefragt, wenn’s um Viren geht. Unter anderem von der Regierung zur Beratung gegen die Ausbreitung von Coronaviren. Vom Journalisten und TV-Produzenten Geert Bouckaert kommen Dramaturgie und sprachliche Bilder. Schmackes gibt dem Buch der Illustrator Sebastiaan Van Doninck. Er belebt "Monster-Mikroben" mit witzigen kleinen Figuren. Nicht unbedingt mit wissenschaftlichem Anspruch. Der ist bei der Vorlesestunde ja aber auch nicht immer gefragt.
Die Daten zum Buch
Marc Van Ranst und Geert Bouckaert: Monster-Mikroben. Alles über nützliche Bakterien und fiese Viren. Übersetzt aus dem Niederländischen von Stefanie Ochel. Illustriert von Sebastiaan Van Doninck. Carl Hanser Verlag 2020, 72 Seiten, 15 Euro, ISBN 978-3-446-26953-8
Wie ist es geschrieben?
"Monster-Mikroben" ist inhaltlich anspruchsvoll. Durch seinen Aufbau, geordnet nach Frage und Antwort, zieht es nicht unmittelbar in die Lektüre rein. Ein trockenes Sachbuch ist es dank Details und erzählerischer Passagen dennoch nicht. Für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren ist es durchaus geeignet.
An einem Nachmittag mit der Familie sollte man sich auf jeden Fall nicht nur auf den Text konzentrieren, sondern ruhig auch mal die Mini-Würstchen und Falafel unter den Viren bestaunen.
Was bleibt hängen?
Mikroben leben. Sie leben sogar überall. Wir sind uns dessen nur oft gar nicht bewusst. Erstaunlich ist, und damit fesselt mich der schmale Band, wie widerstandsfähig Mikroben sind. Sie überleben in Spalten im Ozeanboden, wo fast kein Licht hinkommt und das Wasser giftig ist. Sie machen aus Milch Käse und sie zerstören Körper. Es ist das Lied vom Geben und Nehmen. Auf sehr kleinem Niveau versteht sich. Auf dem der Mikroben.
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