Soziale Medien Amerikaner teilen Fake News aus Gründen der sozialen Anpassung
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15. März 2023, 13:41 Uhr
Sowohl konservative als auch liberale Amerikaner teilen gefälschte Nachrichten, weil sie nicht aus ihren sozialen Kreisen geächtet werden wollen. Nicht böswillige Absichten und ideologische Zwecke sind demnach die Motive vieler US-Bürger zur Verbreitung von Fake News, sondern sozialer Anpassungsdruck. Das ist das Ergebnis einer Studie, die von der American Psychological Association veröffentlicht wurde.
Die Forscher unter der Leitung des Entscheidungswissenschaftlers Dr. Matthew Asher Lawson analysierten die Tweets und die politische Ideologie von mehr als 50.000 Paaren von Twitter-Nutzern in den USA. Dabei stellten sie fest, dass Twitter-Nutzer weniger miteinander interagierten, wenn einer von ihnen eine gefälschte Nachricht teilte, der andere dies aber nicht tat. In einem weiteren Experiment mit 10.000 Twitter-Nutzern stellten die Forscher fest, dass Nutzer, die Fake News geteilt hatten, eher andere Nutzer ausschlossen, die nicht den gleichen Inhalt teilten.
Dies deutet nach Ansicht der Forscher darauf hin, dass der soziale Druck im Fake-News-Umfeld besonders akut sein kann. In mehreren zusätzlichen Online-Experimenten zeigten die Studienteilnehmer zudem einen reduzierten Wunsch, mit sozialen Kontakten zu interagieren, die nicht die gleichen gefälschten Nachrichten teilten. Teilnehmer, die sich mehr Sorgen um soziale Verluste machten, teilten dem Studienergebnis zufolge auch eher gefälschte Nachrichten.