Rausch Alkohol und andere Drogen machen nicht kreativer
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04. April 2023, 16:41 Uhr
Trotz Mythos: Ein Gläschen Wein steigert nicht die Kreativität, haben Forschende herausgefunden.
Es ist ein weit verbreiteter Mythos: Viele künstlerische Meisterleistungen sind vor allem dank des Einflusses bewusstseinserweiternder Substanzen entstanden. Forschende unter anderem aus Potsdam und Berlin haben diese Annahme nun einmal wissenschaftlich untersucht. Das Ergebnis: Der Konsum von Drogen wie Marihuana, dem Arzneimittel Adderall oder Alkohol hat keinerlei positiven Einfluss auf kreative Leistungen.
Dazu wurden 84 internationale Studien analysiert, vor allem aus dem Gebiet der Psychologie der Jahre 2000 bis 2021. Bei den Untersuchungen wurde mit unterschiedlichen Methoden versucht, die Kreativität zu verbessern. Dabei waren von zwölf identifizierten Methoden umfangreiche, zeitintensive Trainings besonders effektiv. Darunter fanden sich etwa Meditation, kulturelle Exposition durch Auslandsaufenthalte und freie Assoziationstechniken - Alkohol und andere Drogen dagegen nicht.
"Es ist besonders interessant und auch ermutigend, dass Drogen keinen Einfluss auf die Kreativität haben in Anbetracht von deren Nebenwirkungen", betont der Studienautor Dr. Paul Hanel. Dass manche Menschen erklären, unter dem Einfluss von Drogen kreativer gewesen zu sein, liege vor allem an einer fehlerhaften Selbsteinschätzung. Daher sollte man sich auf diese Einschätzungen nicht verlassen, sondern lieber objektiven Kreativitätstests vertrauten, die wissenschaftlich abgesichert sind.
Link zur Studie: Creativity enhancement methods for adults: A meta-analysis