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Der Hotspot für Pflanzenforschung in Europa liegt nicht etwa in Rom, Paris oder Berlin, sondern in Gatersleben. Einem kleinen Dorf am Rande des Harzes. Hier in Sachsen-Anhalt forschen die Wissenschaftler des Genetik-Instituts IPK an den Nutzpflanzen von morgen. "Die Sorten, die wir die letzten einhundert Jahre angebaut haben, werden nicht die sein, die uns in Zukunft ernähren", so IPK-Forscher Nils Stein.
Der Klimawandel ist für die 550 Mitarbeiter aus vierzig Ländern kein Schreckensszenario, sondern ein klarer Forschungsauftrag. Es geht um Weizen, Roggen, Gerste und Co., die große Hitze und lange Trockenheit aushalten, weniger Stickstoff brauchen, widerstandsfähig gegen Krankheiten sind und zudem noch ertragreich sein sollen. Eigentlich eine "eierlegende Wollmilchsau". Schließlich werden um 2030 bereits neun Milliarden Menschen die Erde bevölkern. Und die Ansprüche an den ökologischen Fußabdruck unserer Lebensmittel werden auch immer größer. "Wenn man hier arbeitet, hat man schon im Hinterkopf, dass wir beitragen wollen, die Welternährung zu sichern und die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen," so Robert Hoffie, Junior-Forscher am IPK.
Das Institut in Gatersleben kann dabei auf einen wertvollen Schatz zugreifen - eine der größten Genbanken der Welt. Hier lagern rund 150.000 Pflanzenmuster von knapp dreitausend Arten aus mehreren Jahrhunderten. Eine immense biologische Vielfalt. Vor allem mit den unscheinbaren und struppigen Wildtypen von Gerste und Weizen verbinden die Forscher derzeit große Hoffnungen, ihrem Ziel näher zu kommen. Eine Methode ist dabei die Gentechnik. Seit Jahrzehnten hoch umstritten und von zahlreichen Ängsten begleitet. "Es ist extrem fahrlässig, auf eine solche Technologie a priori zu verzichten. Gentechnik ist längst keine Risikotechnologie mehr", argumentiert Institutsdirektor Andreas Graner und öffnet dem MDR-Kamera-Team weit die Türen der Labore, Pflanzhallen und zu den Versuchsfeldern.
Ein Blick hinter die Kulissen eines weltweit agierenden Wissenschaftsunternehmens, das seine Wurzeln im Dritten Reich hat. Vor gut 80 Jahren in Wien gegründet, folgte es dem erschreckenden Ungeist jener Zeit, die Welt durch Züchtung bei Mensch, Tier und Pflanzen zu perfektionieren, die ihren negativen Höhepunkt in den menschlichen Rassentheorien fand. Das gehört zur Institutsgeschichte dazu, genauso wie der langjährige Kampf gegen die unwissenschaftlichen Theorien von Lyssenko in den 1950er Jahren, bis hin zu den Feldzerstörungen von Gentechnik-Gegnern im Jahr 2008. Letztlich hat das Institut drei Systeme überdauert, weil es jenseits aller Ideologien fundamentalen Fortschritt gebracht hat. Und es gilt darüber hinaus im Ort Gatersleben als wichtiger Arbeitgeber, aber auch als großartiger Stimmungsmacher bei gemeinsamen Festen. Junior-Forscher Stefan Heckmann: "Wir sind eine große Familie. Für mich ist es sicher - Gatersleben forever."
Der Klimawandel ist für die 550 Mitarbeiter aus vierzig Ländern kein Schreckensszenario, sondern ein klarer Forschungsauftrag. Es geht um Weizen, Roggen, Gerste und Co., die große Hitze und lange Trockenheit aushalten, weniger Stickstoff brauchen, widerstandsfähig gegen Krankheiten sind und zudem noch ertragreich sein sollen. Eigentlich eine "eierlegende Wollmilchsau". Schließlich werden um 2030 bereits neun Milliarden Menschen die Erde bevölkern. Und die Ansprüche an den ökologischen Fußabdruck unserer Lebensmittel werden auch immer größer. "Wenn man hier arbeitet, hat man schon im Hinterkopf, dass wir beitragen wollen, die Welternährung zu sichern und die Landwirtschaft nachhaltiger zu machen," so Robert Hoffie, Junior-Forscher am IPK.
Das Institut in Gatersleben kann dabei auf einen wertvollen Schatz zugreifen - eine der größten Genbanken der Welt. Hier lagern rund 150.000 Pflanzenmuster von knapp dreitausend Arten aus mehreren Jahrhunderten. Eine immense biologische Vielfalt. Vor allem mit den unscheinbaren und struppigen Wildtypen von Gerste und Weizen verbinden die Forscher derzeit große Hoffnungen, ihrem Ziel näher zu kommen. Eine Methode ist dabei die Gentechnik. Seit Jahrzehnten hoch umstritten und von zahlreichen Ängsten begleitet. "Es ist extrem fahrlässig, auf eine solche Technologie a priori zu verzichten. Gentechnik ist längst keine Risikotechnologie mehr", argumentiert Institutsdirektor Andreas Graner und öffnet dem MDR-Kamera-Team weit die Türen der Labore, Pflanzhallen und zu den Versuchsfeldern.
Ein Blick hinter die Kulissen eines weltweit agierenden Wissenschaftsunternehmens, das seine Wurzeln im Dritten Reich hat. Vor gut 80 Jahren in Wien gegründet, folgte es dem erschreckenden Ungeist jener Zeit, die Welt durch Züchtung bei Mensch, Tier und Pflanzen zu perfektionieren, die ihren negativen Höhepunkt in den menschlichen Rassentheorien fand. Das gehört zur Institutsgeschichte dazu, genauso wie der langjährige Kampf gegen die unwissenschaftlichen Theorien von Lyssenko in den 1950er Jahren, bis hin zu den Feldzerstörungen von Gentechnik-Gegnern im Jahr 2008. Letztlich hat das Institut drei Systeme überdauert, weil es jenseits aller Ideologien fundamentalen Fortschritt gebracht hat. Und es gilt darüber hinaus im Ort Gatersleben als wichtiger Arbeitgeber, aber auch als großartiger Stimmungsmacher bei gemeinsamen Festen. Junior-Forscher Stefan Heckmann: "Wir sind eine große Familie. Für mich ist es sicher - Gatersleben forever."
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