Fast vier Jahrzehnte lang teilte sie Deutschland in zwei Hälften, trennte in Ost und West: die innerdeutsche Grenze. Der Tag des Mauerfalls am 9. November 1989: ein Tag der Freude und des Glücks für die Allermeisten, die in ihrer unmittelbaren Nähe lebten. Kein Wunder also, dass entlang der 1.300 Kilometer langen Grenze zwischen Ostsee und Vogtland die Menschen fast überall bestrebt waren, das Bollwerk so gut wie möglich verschwinden zu lassen.
Fast vier Jahrzehnte lang teilte sie Deutschland in zwei Hälften, trennte in Ost und West: die innerdeutsche Grenze. Der Tag des Mauerfalls am 9. November 1989: ein Tag der Freude und des Glücks für die Allermeisten, die in ihrer unmittelbaren Nähe lebten. Kein Wunder also, dass entlang der 1.300 Kilometer langen Grenze zwischen Ostsee und Vogtland die Menschen fast überall bestrebt waren, das Bollwerk so gut wie möglich verschwinden zu lassen.
Auch in Sachsen-Anhalt war das so. Zwischen Altmark und Oberharz verschwanden Grenzpfähle und Streckmetallzaun, Wachtürme und nach und nach selbst die Kolonnenwege, auf denen die Grenzer patrouillierten. Die Menschen beiderseits der einst so hermetisch abgeriegelten Trennlinie nahmen alte Beziehungen zwischen hüben und drüben wieder auf.
Die Natur durfte sich das Grenzgebiet zurückerobern: es wurde zum "Grünen Band", einem einzigartigen Naturraum, der bereits am 9. Dezember 1989 ins Leben gerufen wurde – vor nunmehr 35 Jahren. Das ist genauso lange her wie der Fall der Mauer. Das Naturparadies ist zugleich ein Ort des Erinnerns.
Inzwischen ist entlang des "Grünen Bandes" eine neue Entwicklung zu beobachten: Die Grenze, die man einst so rasch vergessen wollte, rückt wieder in den Blickpunkt. Die Menschen in den Dörfern entlang der Landesgrenze zu Niedersachsen - allen voran die Generation derer, die zur "Wendezeit" gerade erst geboren wurden - begreifen die alten Sperranlagen und das Erinnern daran als Teil ihrer Heimatgeschichte.
Auf einem Streifzug durchs frühere Grenzgebiet - vom Lappwald übers nördliche Harzvorland in die Altmark und zurück - stellt der Film solche Menschen und ihre Vorhaben vor. Junge Heimathistoriker haben in Stapelburg einen alten Grenzbunker reaktiviert und nutzen ihn als Museum. Gymnasiasten aus Osterwieck, deren Eltern den Mauerfall allenfalls als Kinder erlebten, pflegen nun bei Wülperode eine alte Sperranlage als Denkmal. Engagierte Bürger aus Walbeck im Landkreis Börde haben den Wiederaufbau eines Grenzwachturms erkämpft.
Der Film zeigt an einem Beispiel aus Jahrsau in der Altmark, wie eine Smartphone-App ermöglicht, Geschichte zu entdecken und die Erinnerungen von Zeitzeugen vor dem Vergessen zu bewahren. Und er macht Station in Hötensleben. An keinem anderen Ort in Deutschland kann man den Aufbau der Grenzanlagen noch in seinem ganzen Ausmaß erleben. Sein Grenzdenkmal hat das Bördedorf bekannt gemacht. War man dort also besonders weitsichtig, als man beschloss, Mauer und Stacheldraht nicht abzureißen?
Die Reportage "Mauer, Bunker, Grünes Band - die neue Erinnerungskultur" geht dieser und anderen Fragen nach. Sie ergründet, woher das neue Interesse an der alten Grenze rührt und stellt die Frage, ob das Erinnern daran auch nach 35 Jahren wertvoll und wichtig ist.
Auch in Sachsen-Anhalt war das so. Zwischen Altmark und Oberharz verschwanden Grenzpfähle und Streckmetallzaun, Wachtürme und nach und nach selbst die Kolonnenwege, auf denen die Grenzer patrouillierten. Die Menschen beiderseits der einst so hermetisch abgeriegelten Trennlinie nahmen alte Beziehungen zwischen hüben und drüben wieder auf.
Die Natur durfte sich das Grenzgebiet zurückerobern: es wurde zum "Grünen Band", einem einzigartigen Naturraum, der bereits am 9. Dezember 1989 ins Leben gerufen wurde – vor nunmehr 35 Jahren. Das ist genauso lange her wie der Fall der Mauer. Das Naturparadies ist zugleich ein Ort des Erinnerns.
Inzwischen ist entlang des "Grünen Bandes" eine neue Entwicklung zu beobachten: Die Grenze, die man einst so rasch vergessen wollte, rückt wieder in den Blickpunkt. Die Menschen in den Dörfern entlang der Landesgrenze zu Niedersachsen - allen voran die Generation derer, die zur "Wendezeit" gerade erst geboren wurden - begreifen die alten Sperranlagen und das Erinnern daran als Teil ihrer Heimatgeschichte.
Auf einem Streifzug durchs frühere Grenzgebiet - vom Lappwald übers nördliche Harzvorland in die Altmark und zurück - stellt der Film solche Menschen und ihre Vorhaben vor. Junge Heimathistoriker haben in Stapelburg einen alten Grenzbunker reaktiviert und nutzen ihn als Museum. Gymnasiasten aus Osterwieck, deren Eltern den Mauerfall allenfalls als Kinder erlebten, pflegen nun bei Wülperode eine alte Sperranlage als Denkmal. Engagierte Bürger aus Walbeck im Landkreis Börde haben den Wiederaufbau eines Grenzwachturms erkämpft.
Der Film zeigt an einem Beispiel aus Jahrsau in der Altmark, wie eine Smartphone-App ermöglicht, Geschichte zu entdecken und die Erinnerungen von Zeitzeugen vor dem Vergessen zu bewahren. Und er macht Station in Hötensleben. An keinem anderen Ort in Deutschland kann man den Aufbau der Grenzanlagen noch in seinem ganzen Ausmaß erleben. Sein Grenzdenkmal hat das Bördedorf bekannt gemacht. War man dort also besonders weitsichtig, als man beschloss, Mauer und Stacheldraht nicht abzureißen?
Die Reportage "Mauer, Bunker, Grünes Band - die neue Erinnerungskultur" geht dieser und anderen Fragen nach. Sie ergründet, woher das neue Interesse an der alten Grenze rührt und stellt die Frage, ob das Erinnern daran auch nach 35 Jahren wertvoll und wichtig ist.
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