Mittwoch, 20.09.2023: Die Welt in Kinderhände

"Gebt den Kindern das Kommando, sie berechnen nicht, was sie tun, die Welt gehört in Kinder Händen, dem Trübsinn ein Ende, wir werden in Grund und Boden gelacht, Kinder an die Macht." Mit diesen Worten hat Herbert Grönemeyer dem deutschsprachigen Raum 1986 eine Hymne für Kinder geschenkt.

Heute am Weltkindertag wird sie sicher in vielen Veranstaltungen zu Gehör gebracht. Dass es in Deutschland zwei Termine für Kindertage gibt, hat historische Gründe. In den alten Bundesländern wird seit 1954 der heutige 20. September als Weltkindertag begangen, in den neuen Bundesländern ist es gemäß der östlichen Tradition seit 1950 der 1. Juni. "Jedes Kind braucht eine Zukunft!" - lautet das Motto in diesem Jahr. Ein so wichtiges Thema, dass zwei Tage dafür keinesfalls falsch sein können, es vielleicht sogar noch mehr bräuchte.

Ein Mann mit Brille schaut in die Kamera 2 min
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gesprochen von Daniel Schmidt

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Mi 20.09.2023 05:45Uhr 02:09 min

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Jesus verbindet die Zukunftsthematik auch zweimal im Evangelium nach Matthäus mit Kindern: "Jesus stellte ein Kind mitten unter sie und sprach: Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen" heißt es von ihm im 18. Kapitel. Er wiederholt diese Aussage wenig später: "Jesus sprach: Lasset die Kinder und wehret ihnen nicht, zu mir zu kommen; denn solchen gehört das Himmelreich." (Mt 18,2+3; Mt 19,14) "Gebt den Kindern das Kommando" - lehrt schon Jesus seine Jünger? Dass wäre zu naiv gedacht und würde die Komplexität der Wirklichkeit nicht ernstnehmen, wurde auf beide Aufforderungen eingewandt. Politisch ließe sich mit dem kindlichen Blick nicht arbeiten.

Vieleicht ist es die kindliche Art, die uns herausfordern soll, die Zukunft anders in den Blick zunehmen. Als Geschenk, mit dem es sorgsam umzugehen heißt. Kindliche Leichtigkeit, die unkonventionell denkt und sich nicht von Wenn und Aber bereits zu Beginn ausbremsen lässt. Die Kindertage rufen uns alle dazu auf, das kindliche Augenmaß nicht zu verlieren, weil darin möglicherweise der einzig wahre Blick für eine gelingende Zukunft liegt.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Guido Erbrich | Senderbeauftragter der katholischen Kirche beim MDR

Guido Erbrich | Senderbeauftragter der katholischen Kirche beim MDR

geboren 1964 | Ausbildung zum Tontechniker | Arbeit beim Sender Leipzig | Studium der Theologie und Philosophie in Erfurt, Prag und New Orleans | Seit 1996 Referent im Bistum Dresden-Meißen | Leiter des "Roncalli Hauses" Heim-Volkshochschule und die Erwachsenenbildungsstätte des Bistum Magdeburg | Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim Mitteldeutschen Rundfunk

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.