Sonnabend, 23.09.2023: Vorwärts

"Das war schon ein ganz schöner Ritt bis hierher", sagt der Jubilar. "Man hat schon so einiges mitgemacht. Wenn ich damals schon gewusst hätte, was mich alles erwartet, dann weiß ich nicht, ob ich das alles so angegangen wäre." Geburtstage laden dazu ein, über das eigene Leben nachzudenken und Resümee zu halten. Etwa in der Mitte des Lebens angekommen, lässt er mich an seinen Erinnerungen teilhaben. Deutungen des Erlebten inklusive. Da sind wilde Zeiten, in denen manches drunter und drüber ging. Gescheiterte Berufsversuche und familiäre Höhen und Tiefen. Neubeginn und Ende von Lebensabschnitten.

Ein Mann mit Brille schaut in die Kamera 2 min
Bildrechte: Daniel Schmidt
2 min

gesprochen von Daniel Schmidt

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Sa 23.09.2023 08:50Uhr 02:00 min

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"Das Leben wird vorwärts gelebt, aber nur rückwärts verstanden" hat der dänische Existenzphilosophen und Theologe Sören Kierkegaard gesagt. Auf meine Frage, ob er mit dem heutigen Wissen etwas anders gemacht hätte, kommt er ins Grübeln. Ein  Lächeln huscht über sein Gesicht: "Meine Fehler machen mich doch auch aus, deshalb will ich die gar nicht missen. Aber genug von gestern, jetzt schauen wir nach vorn, machen neue Fehler und versuchen unser Bestes." Damit hebt er das Glas und prostet mir zu.

Im Bibelwort für diesen Tag heißt es: "Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, daß ich's ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist."(Phil. 3,13) Eine Entscheidung für das Vorwärts, für die Zukunft. Wir sind geprägt durch unsere Vergangenheit. Die Entscheidungen, ob gut oder schlecht, die Erfahrungen von Erfolg und Misserfolg. Sie alle prägen unser aktuelles Ich. Sie sollen uns aber nicht davon abhalten, die Zukunft zu gestalten. Vielmehr dürfen sie Ermutigung sein, weiterzugehen. August Herrmann Franke fasst es in eine Liederzeile: "Nun aufwärts froh den Blick gewandt und vorwärts fest den Schritt! Wir gehn an unsers Meisters Hand, und unser Herr geht mit." (EG 394,1) 

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

Kurzbiografie Guido Erbrich | Senderbeauftragter der katholischen Kirche beim MDR

Guido Erbrich | Senderbeauftragter der katholischen Kirche beim MDR

geboren 1964 | Ausbildung zum Tontechniker | Arbeit beim Sender Leipzig | Studium der Theologie und Philosophie in Erfurt, Prag und New Orleans | Seit 1996 Referent im Bistum Dresden-Meißen | Leiter des "Roncalli Hauses" Heim-Volkshochschule und die Erwachsenenbildungsstätte des Bistum Magdeburg | Senderbeauftragte der katholischen Kirche beim Mitteldeutschen Rundfunk

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.