Dienstag, 29.08.2023: Traumleiter
Die Bibel erzählt davon, dass Gott mit den Menschen in Träumen redet. Er schenkt Visionen für die Zukunft, er lenkt und er tröstet durch Träume.
Jakob schläft. Er schläft aber nicht den Schlaf des Gerechten, der nach einem erfüllten Tagewerk auf sein Lager gesunken ist. Er ist völlig erschöpft unter freiem Himmel eingeschlafen. Den ganzen Tag ist er buchstäblich um sein Leben gelaufen. Weit weg ist er von dem Ort, der ihm gerade noch Heimat war. Sein Bruder Esau ist sein Feind, weil er, Jakob, ihn um das Erbe und den väterlichen Segen betrogen hat. Ein Gehetzter ist er, ein Flüchtling. Verstört ist er durch den mörderischen Konflikt, so dass er völlig vergessen hat, sich eine Bleibe für die Nacht zu suchen.
Er denkt sicher an zu Hause: an den Ort, den er verlassen hat, an die Heimat, die er verlor. An den Vater und den Bruder, die von ihm hintergangen wurden. An seine Mutter Rebekka, die ihn zu dem Betrug angestiftet hat. Er sollte hoch hinauskommen und der Beste sein. Er, der so hoch hinaus wollte, liegt am Boden, sein Kopfkissen ist ein Stein. Jakob schläft, und im Schlaf überfällt ihn ein Traum, kein Alptraum. Im Traum hört er die Zusage Gottes, dass er ihm das Land geben wird und die Verheißung einer großen Nachkommenschaft. Dieser Niemandsort im Lande Nirgendwo wird für Jakob zu heiligem Boden, zum Ort, wo Gott gegenwärtig ist. Im Traum steht ihm der Himmel offen, mehr noch, es gibt sogar eine Leiter. Die Leiter ist von oben auf die Erde gerichtet, Engel steigen herauf und herab. Himmlischer Besuch ist es, den er da bekommt. Und als Krönung des Ganzen spricht Gott mit ihm.
Diese Geschichte hat man sich in Israel von Generation zu Generation weitererzählt. Jakob, einer, der sich viel zuschulden kommen ließ, ein gehetzter Flüchtling vor dem eigenen Bruder, erhält im Traum die Gewissheit, dass Gott mit ihm ist auf dem Weg in eine ungewisse Zukunft. Was als Flucht begann, wird zum Weg.
Dieser Traum Jakobs zeigt mir, dass unser Weg mit Gott nicht einfach endet, selbst wenn es sich manchmal so anfühlt. Manchmal ist der Weg gut zu gehen, dann wieder gibt es Steine und Hindernisse.
Die Verheißung Gottes gilt uns bis heute.
Montag, 28.08.2023: Traumbotschaften
Manche Menschen können sich beim Aufwachen gut daran erinnern, was sie geträumt haben. Manchmal bleibt ein Bild, ein Wort des Traumes im Gedächtnis haften, und vielleicht erzählt man einem anderen von seinem Traum. Die Bibel erzählt davon, dass Gott mit den Menschen in Träumen redet. Er schenkt Visionen für die Zukunft, er lenkt und er tröstet durch Träume. Manchmal ist die Botschaft klar und deutlich.
Ganz direkt erscheint dem Zimmermann Josef ein Engel im Traum und überzeugt ihn davon, bei seiner schwangeren Verlobten zu bleiben. Nachdem Jesus in Bethlehem auf die Welt gekommen ist, machen sich gelehrte Männer aus dem Morgenland auf die Suche nach ihm. Da sie ihn in einem Palast vermuten, gehen sie zu König Herodes und erzählen ihm die Neuigkeit. Der König fürchtet um seine Macht. Scheinheilig bittet er die Weisen, weiter zu suchen und ihm dann zu berichten, wo der neue König ist. Wieder erscheint dem Zimmermann Josef ein Engel im Traum und empfiehlt die Flucht nach Ägypten.
Auch den Weisen erscheint ein Traumengel. Er bittet sie, nicht zum König zurück zu kehren, sondern auf anderen Wegen nach Hause zu reisen. Das tun sie und geben die Identität des kleinen Jesus nicht preis. Das Träume wichtig sind, gilt in der Bibel als selbstverständlich.
Es kann sich also durchaus lohnen, ein wenig auf die eigenen Träume zu achten. Sie können wichtige Einsichten und auch Trost vermitteln. Ich bin überzeugt, dass Gott auch noch heute durch Träume spricht. Es ist eine Möglichkeit für ihn, sich den Menschen zu offenbaren.
