Mittwoch, 30.08.2023: Wunschtraum
Träume sind wichtig, um Geschehnisse des Tages zu verarbeiten. Wissenschaftler sind davon überzeugt, dass wir verrückt werden würden, wenn wir nicht träumen würden. Manchmal bin ich froh, wenn ich nach einem Traum aufwache, aber manchmal würde ich ganz gern noch weiter träumen und denke beim Aufwachen: Ach, es war ein Traum.
So ähnlich geht es dem König Salomo, der für seine Weisheit berühmt war. Auch seine Traumgeschichte erzählt die Bibel.
Wir begegnen Salomo in einer Lebensphase, in der er unsicher vor seiner neuen Aufgabe steht. Er ist König geworden. Sein Vater David hatte großes Gottvertrauen, und nun soll Salomo in seine Fußstapfen treten. Aber er weiß nicht genau, wie er das machen soll. Was wird die Zukunft bringen? Wie kann er der Verantwortung für das Volk Israel gerecht werden? An diesem Punkt steht Salomo mit einer großen Tradition im Rücken und einer ungewissen Zukunft vor sich.
Was er jetzt braucht, ist eine klare Weisung, am besten direkt von Gott. Und so macht er es wie seine Vorfahren und geht auf Gott zu. An einem besonders heiligen Ort bringt er Opfer dar. Schließlich schläft er ein. Im Traum lässt sich Gott sehen. Er sagt zu Salomo: Bitte, was ich dir geben soll! Salomo hat einen Wunsch frei. Er überlegt eine Weile, antwortet nicht sofort. Er lässt sich Zeit zum Sortieren.
Schließlich antwortet er und bittet: Gib mir ein gehorsames Herz. Vielleicht kann man auch sagen - gib mir ein hörendes Herz, das mir beim Unterscheiden von Gut und Böse hilft. Salomo war auch der oberste Richter seines Volkes. Er brauchte Verstand und Besonnenheit, um gereifte Entscheidungen zu treffen. Salomo bittet nicht um die Früchte, sondern um die Saat. Er wünscht sich ein hörendes Herz, mit dem er spüren kann, was geboten ist.
Dann kommt der Moment, als Salomo erwacht und erkennt - es war ein Traum. Aber ihm ist klar, dass es eine Gottesbegegnung war. Salomo hat erlebt, dass Gott erfahrbar ist und ihn auf seinem Weg nicht verlässt. Seine Gaben und Begabungen gedeihen, und er wird zu einem weisen Stifter von Gerechtigkeit und Frieden.