Montag, 04.11.2024: Novemberblues
Ganz ehrlich - ich mag den November. Zu diesem Monat gehören für mich auch verschiedene Stimmungen dazu. Ein wenig Traurigkeit, ein wenig Melancholie - und auch das trübe Wetter, das es an manchen Tagen gar nicht richtig hell werden lässt. Mir ist bewusst, dass ich mit dieser Meinung ziemlich allein dastehe. Für die meisten Menschen ist dieser Monat nur grau und trist. Und dann sind da noch die verschiedenen Gedenktage an die Verstorbenen… Manch einer würde den November vermutlich gern aus dem Kalender streichen.
Aber ich glaube, dass der November eine wichtige Aufgabe im Jahr hat. Er zeigt uns die Vorläufigkeit des Irdischen und das, was wirklich wichtig ist. Wir brauchen das Dunkel, um zu wachsen. Und auch Traurigkeit ist eine Form, Trauer zu verarbeiten. Der November ist eine Einladung, sich auf sich selbst zu konzentrieren, sich selbst nachzuspüren. Das ist nicht immer angenehm und manchmal auch mit Schmerzen verbunden.
Der November ist eine Zeit des Übergangs. Ich kann mir nicht vorstellen, direkt vom goldenen Oktober in den Advent zu wechseln. Ich brauche den dunklen November, um mich auf das Licht des Adventskranzes zu freuen.
Der November ist eine Zeit, die uns bewusst macht, dass vieles in der Natur vorläufig und endlich ist. Auch unser Leben. Dadurch verweist diese Zeit auch auf Gott. Die Botschaft meines Glaubens kann ihre eigentliche Leuchtkraft erst auf einem solchen dunklen Hintergrund wirklich ausstrahlen. Dann bekommen die Kerzen des Adventskranzes einen Sinn, weil Gott uns unser Dunkel zwar nicht nimmt, aber mitten hineinkommt.