Der Leichnam von Papst Franziskus wird im offenen Sarg über den Petersplatz zum Petersdom überführt, wo er drei Tage lang aufgebahrt sein wird.
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Trauerzeremonie und Beerdigung Die letzte irdische Reise von Papst Franziskus

24. April 2025, 09:00 Uhr

Nach dem Tod von Papst Franziskus haben die Kardinäle in Rom die Trauerzeremonien für die kommenden Tage festgelegt. In ihrer ersten Versammlung am Dienstag beschlossen sie, dass die Beisetzung des Papstes am Samstag sein soll.

Im vatikanischen Gästehaus Santa Marta war Papst Franziskus vor zwei Tagen gestorben. In der dortigen Kapelle wurde der Sarg des Pontifex‘ zunächst offen aufgebahrt.

Am Mittwochmorgen (23.04.) wurde der Sarg in den Petersdom übergeführt, wo Gläubigen bis Ende der Woche persönlich am offenen Sarg von Franziskus Abschied nehmen können. Am Mittwoch und Donnerstag wird der Dom dafür bis 24:00 Uhr geöffnet sein, am Freitag bis 19:00 Uhr.

Im Petersdom soll Franziskus' Leichnam nicht auf einem Katafalk aufgebahrt werden. Das Kirchenoberhaupt hatte in seinem Testament ein schlichteres Verfahren verfügt. Die Gläubigen werden den verstorbenen Papst in einem einfachen Holzsarg liegend sehen, ohne päpstlichen Bischofsstab als Insignie seines Amtes.

Der verstorbene Papst ist im Petersdom aufgebahrt 1 min
Der verstorbene Papst ist im Petersdom aufgebahrt Bildrechte: Reuters

Gäste aus aller Welt werden zur Beerdigung erwartet

Die Trauerfeier auf dem Petersplatz ist für den Samstag (26.04), 10:00 Uhr geplant.

Staatschefs aus aller Welt, unter anderem US-Präsident Donald Trump und Argentiniens Präsident Javier Milei werden erwartet. Zu den weiteren Gästen gehören die Staatschefs aus Frankreich und der Ukraine, Emmanuel Macron und Wolodymyr Selenskyj. Ebenso will die Präsidentin der EU-Kommission, Ursula von der Leyen, an den Trauerfeierlichkeiten teilnehmen.

Aus Deutschland werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der geschäftsführende Kanzler Olaf Scholz erwartet, der voraussichtlich neue Bundeskanzler Friedrich Merz wird nicht dabei sein. 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Georg Bätzing, reist mit weiteren Bischöfen aus Deutschland zur Trauerfeier für den verstorbenen Papst Franziskus nach Rom.

Ihn begleiten begleiten die beiden Kardinäle Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising, sowie Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln. Auch der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer und der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr reisen mit.

Trauermesse, später Beisetzung in die Basilika Santa Maria Maggiore

Am Samstag-Vormittag soll auf dem Petersplatz in Rom eine Trauermesse zelebriert werden, geleitet von Giovanni Battista Re, dem Dekan des Kardinalskollegiums. Im Anschluss wird der Sarg des Papstes zunächst in den Petersdom und dann in die Basilika Santa Maria Maggiore gebracht, wo Franziskus auf eigenen Wunsch beigesetzt werden soll.

Papst Franziskus sitzt anlässlich eines Friedensgebets in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom vor einem mit Blumen geschmückten Gnadenbild der Heiligen Maria Mutter Gottes mit Kind.
Papst Franziskus beim Gebet in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom Bildrechte: picture alliance/dpa/IPA via ZUMA Press | Simone Risoluti

Das hatte der gebürtige Argentinier testamentarisch verfügt. Im Testament steht auch, dass sein Grabstein einfach sein soll, ohne Dekoration und nur mit einer einzigen Inschrift: Franciscus.

Auszug aus dem Testament von Papst Franziskus "Ich habe mein Leben und mein priesterliches und bischöfliches Amt immer der Mutter unseres Herrn, der heiligsten Maria, anvertraut. Deshalb bitte ich darum, dass meine sterblichen Überreste in Erwartung des Tages der Auferstehung in der päpstlichen Basilika Santa Maria Maggiore ruhen.

Ich wünsche, dass meine letzte irdische Reise in diesem alten marianischen Heiligtum endet, wo ich zu Beginn und am Ende jeder Apostolischen Reise zum Gebet hingegangen bin, um der Unbefleckten Mutter meine Anliegen vertrauensvoll anzuvertrauen und ihr für ihre gütige und mütterliche Fürsorge zu danken.

Ich bitte darum, dass mein Grab in der Nische im Seitenschiff zwischen der Cappella Paolina (Kapelle der Ikone Salus Populi Romani) und der Sforza-Kapelle der genannten päpstlichen Basilika vorbereitet wird, wie in der beigefügten Anlage angegeben.

Das Grab soll im Boden sein, einfach, ohne besonderen Schmuck und mit der einzigen Inschrift: Franciscus.“

Quelle: KNA

In der Basilika gibt es bereits Gräber früherer Päpste. Der letzte Papst wurde dort vor mehr als 350 Jahren beigesetzt.

Mit dem Tag der Beerdigung beginnen auch die vorgeschriebenen neun Trauertage, die so genannten Novendialien, an denen täglich im Petersdom eine Messe für den verstorbenen Papst gefeiert wird. Das Konklave, bei welchem ein neuer "Heiliger Vater" gewählt wird, soll voraussichtlich im Mai stattfinden.

Quelle: epd, KNA,

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