Der Redakteur | 13.03.2023 Ist die Pin-Nummer auf den Bezahlkarten gespeichert?
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13. März 2023, 17:40 Uhr
Unsere elektronischen Bezahlkarten sind Wunderwerke der Technik: Mittlerweile arbeiten sie sogar kontaktlos. Aber wie erkennen sie eigentlich die online geänderte Pin beim Bezahlvorgang?
- Abgleich der Pin-Nummern erfolgt elektronisch
- Technologische Neuheit - der Fingerabdruck-Scan
- Ökologischer Fußabdruck der Bezahlkarten zunehmend wichtig
Zauberei ist dabei jedenfalls nicht im Spiel. Heutzutage sind unsere Pin-Nummern in der Regel nicht mehr auf der Karte hinterlegt, sondern auf dem Bankserver. Das hat eben den Vorteil, dass wir unsere Geheimzahl online ändern können und zwar in eine Ziffernkombination, die wir uns merken können. Der Vorgang an der Kasse ist dann der gleiche wie bei Karten, die die Pin in sich tragen. Wir stecken die Karte in das Terminal oder legen sie auf das Gerät und dann wird die Pin abgefragt.
Abgleich der Pin erfolgt online
Die "alte" Variante: Die eingegebene Pin wird mit der auf der Karte befindlichen Pin abgeglichen, bei einer Übereinstimmung wird der Bezahlvorgang abgeschlossen. Bei der "neuen" Variante erfolgt der Abgleich eben nicht mehr mit der Karte, sondern - die Terminals von heute sind schließlich online - gleich mit der auf dem Server hinterlegten Pin-Nummer. "Die Online-Pin ist nicht auf der Karte, sondern im Hintergrundsystem und wird auch dort verglichen. Die Karte muss von der Pin nichts wissen", erklärt Mikko Kähkönen, Leiter des Portfolios für Bezahlkarten, Giesecke und Devrient GmbH.
Das erklärt, warum wir diese quasi ständig ändern können, ohne dass die Karte eine Ahnung haben muss, wie der Pin lautet. Es reicht, wenn sich die Karte über das Terminal beim Bankserver anmeldet und dann die eingegebene Pin zur Verifizierung hinterherschickt. Auch hier wird der Bezahlvorgang abgeschlossen, wenn vom Server ein "Ok" kommt.
Die Online-Pin ist nicht auf der Karte, sondern im Hintergrundsystem und wird auch dort verglichen. Die Karte muss von der Pin nichts wissen.
Neu im Angebot: Daumendrücken statt Pin-Eingabe
Kleinere Beträge bis 50 Euro können in der Regel ohne Geheimzahl bezahlt werden. Wegen ihres seltenen Gebrauchs vergessen wir daher leider oft die Pin-Nummer in unseren Gehirnen. Aber die nächste Sicherheitsgeneration ist schon erfunden und unter anderem in Frankreich und Mexiko bereits im Einsatz. Die Lösung ist so simple wie bekannt und zwar vom Handy.
Auf der Karte befindet sich ein Fingerabdruck-Scanner, der - wie auch der NFC-Chip - über Induktion mit Strom versorgt wird. Wir kennen das Prinzip von der elektrischen Zahnbürste. Das bedeutet: Zum Bezahlen müssen wir die Karte nur noch an den Kartenleser halten und dabei zum Beispiel den Daumen auf die markierte Fläche drücken. Das geht deutlich schneller als die Pin-Eingabe und den Daumen können wir auch nicht vergessen.
Alternativ kann natürlich auch weiterhin die Pin-Nummer eingegeben werden. Leider sind die deutschen Banken noch nicht so weit. Eine kurze Anfrage beim Bankenverband, der die großen Banken vertritt, beim Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen und den Thüringer Volksbanken hat ergeben: Man beschäftigt sich aktuell noch nicht mit dem neuen Feature. Die Volksbanken verwiesen auf die Möglichkeit, die Karte ins Handy "zu laden" und dort digital zu nutzen und dann eben so die Zahlung mit dem Fingerabdruck freizugeben.
Wie "grün" sind die Karten von heute?
Der regelmäßige Austausch der Karten sorgt für Müll, das ist in der Branche durchaus ein Thema. Deshalb werden immer mehr Karten aus recyceltem Material hergestellt, teilweise sogar aus Plasteabfällen die aus dem Meer gefischt wurden. Aber auch andere Materialien sind möglich. So können die Banken je nach Kundensegment besondere Karten ausgeben - zum Beispiel aus Metall oder sogar aus Naturmaterialien anbieten. Für das gute Gewissen gibt es Karten aus Holz und sogar Maisstärke ist herstellerseitig im Angebot.
MDR THÜRINGEN (thk)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Ramm am Nachmittag | 13. März 2023 | 16:40 Uhr