Israel-Gaza-Krieg Biden geht von baldiger Feuerpause im Gazastreifen aus
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27. Februar 2024, 08:39 Uhr
Israel zeigt sich US-Präsident Joe Biden zufolge offen für einen zeitweisen Waffenstillstand im Gazastreifen. Während des Fastenmonats Ramadan ist Israel demnach bereit, auf Kampfhandlungen zu verzichten.
- Der Entwurf für eine Waffenruhe soll nach Angaben der Terrororganisation Hamas einen Geiselaustausch im Verhältnis eins zu zehn enthalten.
- US-Präsident Biden hofft auf eine Entscheidung über eine Feuerpause bis Montag.
- Die USA, Katar und Ägypten versuchen seit Wochen, eine neue Waffenruhe zu verhandeln.
Israel hat nach den Worten von US-Präsident Joe Biden einer zeitweisen Waffenruhe während des muslimischen Fastenmonats Ramadan zugestimmt. Eine solche Vereinbarung verschaffe Zeit, "uns in Richtungen zu bewegen, in die viele arabische Länder bereit sind, sich zu bewegen", sagte Biden weiter in Hinsicht auf die Normalisierung der Beziehungen zu Israel.
"Ich denke, dass wir, wenn wir diese temporäre Waffenruhe erreichen, in der Lage sein werden, uns in eine Richtung zu bewegen, in der wir die Dynamik ändern können" - hin zu einer längerfristigen Lösung, so Biden. Der Ramadan beginnt am Abend des 10. März und endet am Abend des 9. April.
Die Nachrichtenagentur Reuters meldet, dass die Terrororganisation Hamas im Rahmen von Gesprächen in Paris einen Entwurf über eine Waffenruhe erhalten habe. Dieser sieht demnach eine 40 Tage dauernde Aussetzung aller militärischen Einsätze vor.
Zudem sollen israelische Geiseln gegen in Israel einsitzende palästinensische Gefangene ausgetauscht werden: im Verhältnis eins zu zehn. Im Rahmen der vorgeschlagenen Waffenruhe würden Krankenhäuser und Bäckereien im Gazastreifen repariert werden und täglich 500 Lastwagen mit Hilfsgütern in das Gebiet fahren.
Andauernde Verhandlungen
Biden sagte gegenüber dem Sender NBC zudem, dass sich Israel verpflichtet habe, die Evakuierung der Stadt Rafah an der Grenze zu Ägypten zu ermöglichen, bevor es seinen Kampf gegen die Hamas verstärke. Bereits am Montag hatte sich der US-Präsident mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe optimistisch gezeigt. "Meine Hoffnung ist, dass wir bis zum nächsten Montag eine Feuerpause haben", sagte Biden.
Sein nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan sagte am Sonntag nach Verhandlungen in Paris, Vertreter Israels, der Vereinigten Staaten, Ägyptens und Katars hätten sich bei ihrem Treffen in Paris "auf die Grundzüge eines Geiselabkommens für eine zeitweise Feuerpause" verständigt. Die Verhandlungen würden weiter andauern, die Details müssten noch ausgearbeitet werden. Auf das Treffen in Paris folgten Gespräche in Doha.
Die USA, Katar und Ägypten versuchen seit Wochen, eine neue Feuerpause zwischen Israel und der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas zu vermitteln. Im Gespräch ist eine sechswöchige Feuerpause, während der Geiseln in der Gewalt der Hamas, aber auch in Israel inhaftierte Palästinenser freikommen sollen. Außerdem sollen in großem Umfang Hilfslieferungen in den Gazastreifen ermöglicht werden.
Angriff am 10. Oktober
Der Krieg im Gazastreifen war durch den Großangriff der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas auf Israel am 7. Oktober ausgelöst worden. Islamistische Kämpfer verübten dabei Gräueltaten überwiegend an Zivilisten, israelischen Angaben zufolge wurden etwa 1.160 Menschen getötet und rund 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.
Als Reaktion auf den Hamas-Angriff geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor, erklärtes Ziel ist die Vernichtung der Hamas. Nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, wurden in dem Palästinensergebiet seitdem mehr als 29.700 Menschen getötet.
REUTERS/AFP (lik)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 27. Februar 2024 | 08:45 Uhr