Besuch in Peking Von der Leyen und Macron rufen China zu mehr Druck auf Russland auf

06. April 2023, 22:08 Uhr

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben China dazu aufgerufen, den Druck auf Russland für Friedensgespräche im Ukraine-Krieg zu erhöhen. Chinas Staatschef Xi stellte Gespräche mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Aussicht.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron haben China dazu aufgefordert, seinen Einfluss auf Russland zu nutzen, um ein Ende des Ukraine-Kriegs zu erreichen. "Wir zählen auf China", sagte von der Leyen nach einem Treffen mit Präsident Xi Jinping in Peking. Man erwarte, "dass China seine Rolle spielt und einen gerechten Frieden unterstützt". Von der Leyen warnte China vor Waffenlieferungen an Russland. "Den Aggressor zu bewaffnen, wäre gegen internationales Recht, und es würde unsere Beziehungen erheblich schädigen."

Auch der französische Präsident Macron gab sich in seinen Gesprächen mit Xi zuversichtlich. "Ich weiß, dass ich auf Sie zählen kann, (...) um Russland zur Vernunft und alle an den Verhandlungstisch zu bringen." Macron appellierte an den chinesischen Präsidenten, Russland zur "Vernunft" zu bringen. Die russische Aggression habe der Stabilität in der Welt einen Schlag versetzt. Erreicht werden müsse ein dauerhafter Frieden.

China betont Bereitschaft zur Zusammenarbeit

Xi rief nach den Gesprächen zu Frieden und Verhandlungen auf. Es müsse alles vermieden werden, was die Lage verschlimmern oder außer Kontrolle geraten lassen könnte. China sei bereit, mit Frankreich zusammenzuarbeiten, um eine Verhandlung zur Beendigung des Krieges in der Ukraine zu erreichen. Angriffe auf Zivilisten oder zivile Einrichtungen sollten vermieden werden, bekräftigte Xi. Er sprach sich zudem erneut dagegen aus, Atomwaffen einzusetzen oder damit zu drohen. Explizite Kritik an Russland äußerte Xi allerdings nicht.

Die Agentur Reuters berichtete unter Berufung auf eine diplomatische französische Quelle, dass Xi Jinping "zu gegebener Zeit" bereit sei, mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu telefonieren. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wertete die Zusicherung Xis zu einem direkten Gespräch als "positives Zeichen".

Von der Leyen warnt vor Angriff auf Taiwan

Bei dem Besuch in Peking warnte von der Leyen China außerdem vor einem Angriff auf Taiwan. "Niemand sollte in dieser Region den Status Quo einseitig durch Gewalt ändern", sagte sie. Dies wäre "inakzeptabel". Beim Klima- oder Artenschutz sei die Zusammenarbeit mit Peking dagegen unerlässlich, betonte von der Leyen. Deshalb gehe es auch nicht um eine Entkopplung von China, sondern das Vermindern von Risiken.   

Xi wertete den Besuch von Macron und von der Leyen als Zeichen dafür, dass Europa seine Beziehungen mit China weiterentwickeln wolle. China und die EU sollten ein "korrektes gegenseitiges Verständnis aufbauen und Missverständnisse und Fehleinschätzungen vermeiden", erklärte er dem chinesischen Fernsehsender CCTV zufolge. Von der Leyen und Macron hatten sich seit Mittwoch in Peking aufgehalten.

dpa, AFP, Reuters (fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 06. April 2023 | 16:30 Uhr

Mehr aus Politik

Ein abgesperrter Golfplatz 1 min
Anschlag auf Golfplatz in Florida auf Donald Trump vereitelt Bildrechte: Reuters
1 min 16.09.2024 | 12:26 Uhr

Im US-Bundesstaat Florida haben Sicherheitskräfte offenbar ein weiteres Attentat auf Ex-Präsident Donald Trump vereitelt. Die Polizei konnte einen Tatverdächtigen festnehmen. Sein Motiv ist noch unklar.

Mo 16.09.2024 09:20Uhr 00:56 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/politik/video-usa-trump-attentat-gewehr-fbi-secret-service-wahlkampf-golfplatz-100.html

Rechte: Reuters

Video
Logo MDR 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 26.08.2024 | 11:13 Uhr

Die Hälfte der ukrainischen Oblasten sind nach Angaben von Ministerpräsident Denys Schmyhal am frühen Montagmorgen von Russland angegriffen worden. In Kiew brachten sich die Menschen in Schutzräumen in Sicherheit.

Mo 26.08.2024 09:02Uhr 00:39 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/video-ukraine-angriffe-russland-schutz-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Mehr aus der Welt

Hochwasser in Dresden 1 min
Landeshochwasserzentrale Sachsen: Scheitel an der Elbe in Dresden mit 6,10 m erreicht Bildrechte: MDR
1 min 19.09.2024 | 15:30 Uhr

In Dresden hat die Elbe am Donnerstagmittag mit 6,10 Meter den Hochwasserscheitel erreicht. Das meldet das Landeshochwasseramt. Unterdessen gibt es nun in Norditalien schwere Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen.

Do 19.09.2024 13:09Uhr 00:42 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-hochwasser-dresden-elbe-scheitelpunkt-regen-ueberschwemmungen-italien-romagna-toskana-100.html

Rechte: MDR, ARD, Reuters, News5, AP

Video
Eine schwarze, abgebrannte Fläche 1 min
Brände in Peru zerstören Plantagen mit Kakao, Bananen und anderen Nutzpflanzen Bildrechte: AFP
1 min 19.09.2024 | 12:29 Uhr

In Peru ist der Notstand wegen andauernder Waldbrände ausgerufen worden. Die Flammen zerstörten auch Plantagen für Bananen und Kakao. Der Zivilschutz berichtet von mindestens 15 Todesopfern.

Do 19.09.2024 10:00Uhr 00:50 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-peru-notstand-waldbraende-waldbrand-amazonas-ucuyali-boluarte-100.html

Rechte: AFP, Reuters, AP

Video
Ein Wal, der unter den Pfählen einer Hafens eingeklemmt ist 1 min
Rettungsaktion in Neuseeland: Zwergblauwal unter Hafenanlage eingeklemmt Bildrechte: Reuters / Dept. of Conversation New Zealand
1 min 19.09.2024 | 10:05 Uhr

In Neuseeland ist ein Zwergblauwal aus einer misslichen Lage wohlbehalten befreit worden. Er hatte sich aus unbekanntem Grund unter den Pfählen einer Hafenanlage eingeklemmt. Der Kai wurde zu seiner Rettung abgebaut.

Do 19.09.2024 07:42Uhr 00:42 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-zwergblauwal-rettung-neuseeland-100.html

Rechte: Reuters / Dept. of Conversation New Zealand

Video

Nachrichten

Ein Krankenwagen, der vermutlich Verwundete transportiert, nachdem mehrere Explosionen während der Beerdigung von vier Hisbollah-Kämpfern zu hören waren, die am Montag durch Explosionen ihrer Pager getötet wurden. 1 min
Schon am Dienstag waren an mehreren Orten im Libanon gleichzeitig hunderte Pager explodiert. Bildrechte: picture alliance/dpa/AP | Bilal Hussein
1 min 18.09.2024 | 21:13 Uhr

Wieder sind am Mittwoch im Libanon reihenweise elektronische Geräte explodiert. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden mehr als 300 Menschen verletzt und mindestens neun Menschen getötet.

Mi 18.09.2024 18:56Uhr 00:58 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/panorama/video-libanon-explosion-erneut-wieder-israel-krieg-hisbollah100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Nachrichten

Eine Tatra Straßenbahn steht in braunem Wasser 1 min
So ist beispielsweise die Donau in der slowakischen Hauptstadt Bratislava an vielen Stellen über die Ufer getreten. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min 18.09.2024 | 17:53 Uhr

Die Donau ist in der slowakischen Hauptstadt Bratislava an vielen Stellen über die Ufer getreten. Zwar zieht sich das Wasser in einigen Regionen Europas zurück, in anderen wird der Höchststand aber noch erwartet.

Mi 18.09.2024 15:24Uhr 00:35 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-hochwasser-bratislava-slowakei-hoehepunkt-donau-flut-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video