Junges Paar erholt sich im Schatten liegend von der Sommerhitze
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Erderhitzung Sommer 2024 heißester aller Zeiten

06. September 2024, 20:18 Uhr

Der Sommer 2024 war der weltweit heißeste seit Beginn der Aufzeichnungen. Besonders in Europa lag die Durchschnittstemperatur deutlich über dem Schnitt. Das Jahr 2024 insgesamt dürfte ebenfalls einen Rekord aufstellen.

Die vergangenen drei Monate waren weltweit die heißesten und dürften dieses Jahr wahrscheinlich zum wärmsten seit Beginn der Aufzeichnungen machen. Das teilte der Copernicus-Klimawandeldienst der Europäischen Union am Freitag mit. Copernicus-Direktorin Samantha Burgess sagte: "In den letzten drei Monaten des Jahres 2024 erlebte der Erdball den heißesten Juni und August, den heißesten Tag aller Zeiten und den heißesten Nord-Sommer aller Zeiten."

Von Juni bis August lag die Durchschnittstemperatur laut Copernicus 0,69 Grad Celsius über dem entsprechenden Vergleichswert für die Jahre 1991 bis 2020. Damit sei der bisherige Höchststand vom vergangenen Jahr übertroffen worden. In Europa lag die Durchschnittstemperatur im Sommer sogar um 1,54 Grad höher. Heißeste Tage waren der 22./23. Juli mit einer durchschnittlichen Oberflächenlufttemperatur von jeweils 17,15 Grad Celsius.

1,5-Grad-Marke fortwährend überschritten

Laut Copernicus wurde im August im weltweiten Durchschnitt auch abermals die 1,5-Grad-Marke gerissen. Demnach war es in dem Monat um 1,51 Grad Celsius wärmer als während der vorindustriellen Zeit. Damit wurde der Schwellenwert den Angaben zufolge zum 13. Mal innerhalb von 14 Monaten überschritten.

Was ist das 1,5-Grad-Ziel? Die internationale Staatengemeinschaft hat sich im Pariser Klimaabkommen von 2015 darauf verständigt, die Erderwärmung möglichst auf 1,5 Grad Celsius gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dieses Ziel ist wissenschaftlich begründet, weil die Folgen der Erderhitzung unterhalb dieser Schwelle noch als tragbar gelten für Mensch und Umwelt.

Nach Angaben des unabhängigen wissenschaftlichen Projekts Climate Action Tracker steuert die Welt derzeit auf eine Erhitzung von deutlich über 2 Grad hin. Selbst wenn die Regierungen der Welt alle ihre aktuellen Zusagen und Ziele einhalten, würde das die Erwärmung lediglich auf knapp über 2 Grad begrenzen.

Nach einhelliger Meinung der Wissenschaft braucht die Menschheit eine drastische Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen, um mögliche katastrophale Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern. Schnelle Absenkungen der Emmissionen sind laut Studien möglich. Insbesondere sollte dazu das Verbrennen von Öl, Gas und Kohle gestoppt werden.
Deutsches Klima-Konsortium, Climate Action Tracker

Copernicus-Direktorin Burgess äußerte sich besorgt. Sie rief zur Senkung der Treibhausgasemissionen auf. Andernfalls würden die bereits in diesem Jahr beobachteten temperaturbezogenen Extremereignisse intensiver – "mit noch verheerenderen Folgen für die Menschen und den Planeten".

dpa/AFP/MDR (ala)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL - das Nachrichtenradio | 06. September 2024 | 06:05 Uhr

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