Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (r) wird von General Jurij Sodol (l) in der Donbass-Region über Operationen an der Front informiert.
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Ukraine-News Selenskyj: Offensive in Kursk dient ukrainischer Sicherheit

13. August 2024, 22:40 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 13. August 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 13. August 2024

22:40 Uhr | Russland verlegt Truppen aus Kaliningrad nach Kursk

Russland hat nach Angaben Litauens Truppen aus Kaliningrad in die Oblast Kursk verlegt, wo ukrainische Soldaten seit Tagen vorrücken. Dies teilte der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas während eines Treffens mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew mit. Eine offizielle Stellungnahme aus Moskau liegt bislang nicht vor.

21:35 Uhr | Ukraine rückt in Kursk vor und erobert 800 Quadratkilometer

Bei ihrer Offensive in der russischen Grenzregion Kursk hat die ukrainische Armee bis Montagabend etwa 800 Quadratkilometer erobert, während die russische Armee 69 Quadratkilometer ukrainisches Territorium zurückgewann. Die Offensive begann am 6. August, und laut dem ukrainischen Oberbefehlshaber kontrolliert Kiew mittlerweile etwa 1.000 Quadratkilometer in der Region. Die russischen Angaben weichen ab und sprechen von einem kleineren Gebiet. Die Informationen basieren auf Daten des Washingtoner Instituts für Kriegsstudien.

20:15 Uhr | THW unterstützt Ukraine mit Hilfsgütern im Wert von 120 Millionen Euro

Das Technische Hilfswerk (THW) hat die Ukraine bisher mit Hilfsgütern im Wert von über 120 Millionen Euro unterstützt. Präsidentin Sabine Lackner betonte bei ihrem Besuch in Kiew, dass die Hilfe weiterhin dringend benötigt wird. Während ihres Aufenthalts trifft sie sich mit ukrainischen Partnern, um über weitere Winterhilfe wie Heizlüfter und Schlafsäcke zu sprechen.

19:32 Uhr | Selenskyj: 74 Ortschaften in Russland unter Kiews Kontrolle

Die ukrainischen Truppen rücken nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj weiter auf russischem Gebiet vor. "Die Ukraine hat 74 Siedlungen unter ihrer Kontrolle", teilte Selenskyj über seinen Telegram-Kanal mit. Die Angaben sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. Das wäre mehr als das Doppelte der Ortschaften, die Russland zuletzt angegeben hatte. Der geschäftsführende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, hatte am Montag von 28 Orten unter ukrainischer Kontrolle gesprochen.

In den von der Ukraine kontrollierten Gebieten liefen nun Kontrollen und Stabilisierungsmaßnahmen. "Es werden humanitäre Lösungen für diese Gebiete entwickelt", sagte Selenskyj. Zuvor hatte Kiew betont, dass Zivilisten nicht zu Schaden kommen sollen. "Trotz schwieriger, intensiver Kämpfe geht der Vormarsch unserer Kräfte in der Region Kursk weiter", sagte Selenskyj weiter. Es würden auch immer mehr russische Soldaten gefangen genommen, um sie als Faustpfand zu nutzen für den nächsten Gefangenenaustausch mit Russland.

17:35 Uhr | Ukraine erhält weitere EU-Milliarden für Wiederaufbau und Reformen

Die EU-Kommission hat der Ukraine rund 4,2 Milliarden Euro ausgezahlt. Das Geld sei dafür da, "um den ukrainischen Staat am Laufen zu halten, während er um sein Überleben kämpft", schrieb Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf der Online-Plattform X.

Die Mittel sind Teil der sogenannten Ukraine-Fazilität. Dieses EU-Hilfsprogramm wurde Anfang Februar beschlossen und soll bis Ende 2027 Finanzhilfen von 50 Milliarden Euro ermöglichen. 33 Milliarden Euro davon sollen als Darlehen gezahlt werden, der Rest in Form von Zuschüssen.

Mit den Finanzhilfen will die EU den ukrainischen Staat etwa unterstützen, das Land wiederaufzubauen, es zu modernisieren sowie wichtige Reformen für den EU-Beitritt umzusetzen.

16:45 Uhr | Russland will Flüchtlinge aus Kursk in die Ukraine bringen

Nach dem Vorstoß der Ukraine in die russische Region Kursk wollen die dortigen Behörden Flüchtlinge in ein von Russland besetztes Gebiet in der Ukraine bringen. Er habe mit dem Gouverneur der Region Saporischschja über diese Lösung gesprochen, teilte der amtierende Gouverneur von Kursk, Alexej Smirnow, auf Telegram mit. Sein Amtskollege Jewgeni Balizki habe vorgeschlagen, zur Unterbringung der Evakuierten die Sanatorien und Pensionen am Asowschen Meer zu nutzen. "In den kommenden Tagen werden wir erste Transporte zusammenstellen, um Menschen in die Notunterkünfte in der Region Saporischschja zu bringen."

Russland hatte die zur Ukraine gehörende Region Saporischschja im Herbst 2022 annektiert und schon davor den Ukrainer Balizki als moskautreuen Statthalter eingesetzt.

16:20 Uhr | Ukraine: Wollen russische Oblast Kursk nicht besetzen

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben kein Interesse an einer Besetzung von Gebieten in der russischen Oblast Kursk. Vielmehr solle der groß angelegte grenzüberschreitende Einfall in Kursk die russische Militärlogistik beeinträchtigen und es Russland erschweren, weitere Einheiten zum Kampf in die Ostukraine zu bringen, erklärt das Außenministerium in Kiew. "Im Gegensatz zu Russland braucht die Ukraine nicht das Eigentum anderer Leute", sagt Sprecher Heorhiji Tychji.

Zudem will die Ukraine ihre Offensive nach eigenen Angaben beenden, wenn Russland einem "gerechten Frieden" zustimmt. "Je eher Russland der Wiederherstellung eines gerechten Friedens zustimmt, desto eher werden die Angriffe der ukrainischen Verteidigungskräfte auf russischem Territorium aufhören", sagte Tychyj.

14:30 Uhr | Behörden: Zwei Tote durch ukrainischen Beschuss in Lyssytschansk

In der Stadt Lyssytschansk im Osten der Ukraine sind nach russischen Angaben bei ukrainischem Beschuss zwei Menschen getötet worden. Das meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf die Behörden in der Stadt, die unter russischer Kontrolle steht. Zuvor haben von Russland installierte Vertreter der Verwaltung von mehr als 30 Verletzten gesprochen.

11:58 Uhr | London lehnt "Storm Shadow"-Einsatz bei Kursk ab

Die britische Regierung hat einem Medienbericht zufolge der Ukraine weiterhin keine Genehmigung für den Einsatz von "Storm Shadow"-Marschflugkörpern im Rahmen ihrer Kursk-Offensive erteilt. Wie die Tageszeitung "The Telegraph" berichtete, erklärte eine Regierungsquelle: "Es hat sich nichts geändert."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich während seines Besuchs in Großbritannien im Juli für die Aufhebung des Einsatzverbots von Waffen mit einer Reichweite von über 250 Kilometern Reichweite gegen russisches Gebiet eingesetzt. In seiner Videoanspache am Montagabend hatte er seine Forderung, gelieferte Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen, wiederholt.

10:41 Uhr | Ukraine meldet Raketenangriff auf Stadt Sumy

Die ostukrainische Großstadt Sumy ist nach Behördenangaben in der Nacht Ziel eines russischen Raketenangriffs gewesen. Wie die Militärverwaltung des Gebietes Sumy auf Telegram mitteilte, wurden Objekte der Infrastruktur getroffen. Angaben über mögliche Treffer auf militärische Ziele macht die ukrainische Seite prinzipiell nicht. Über Sumy werden die ukrainischen Truppen versorgt, die seit mehr als einer Woche im russischen Nachbargebiet Kursk operieren.

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte die russische Armee in der Nacht zwei ballistische Iskander-Raketen und 38 Kampfdrohnen gegen die Ukraine ein. 30 Drohnen seien abgefangen worden, hieß es. In weiten Teilen der Ukraine hatte nachts Luftalarm gegolten.

09:15 Uhr | Russland meldet Abschuss von 14 ukrainischen Drohnen

Russland hat die Abwehr von 14 ukrainische Drohnen gemeldet. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, wurden die meisten der Flugobjekte über dem Gebiet Kursk abgefangen.

05:25 Uhr | Selenskyj: Offensive in Kursk dient ukrainischer Sicherheit

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Offensive ukrainischer Truppen in der westrussischen Region Kursk als notwendige Sicherheitsmaßnahme bezeichnet. Die eroberten Gebiete seien zuvor Ausgangspunkte für zahlreiche Angriffe auf die ostukrainische Region Sumy gewesen. Seit Juni seien dort rund 2.100 Angriffe registriert worden. Selenskyj erklärte, die Operationen dienten dazu, die Grenze vom russischen Militär zu befreien.

Selenskyj zog zudem eine symbolische Verbindung zwischen der aktuellen Offensive und dem Untergang des russischen Atom-U-Boots "Kursk" im Jahr 2000, der den Beginn von Putins Herrschaft markierte. Nun, so Selenskyj, sehe man das Ende dieser Ära – erneut in Kursk.

04:57 Uhr | Russland beklagt Einsatz westlicher Waffen in Kursk

Russland hat der Ukraine vorgeworfen, bei den Kämpfen um die Region Kursk schwere westliche Waffen einzusetzen. Dazu zählten Artillerie, Raketenwerfer und gepanzerte Fahrzeuge, die Kiew von seinen westlichen Partnern erhalten habe. Trotz der russischen Vorwürfe gibt es von den westlichen Ländern keine Einschränkungen für die Verwendung dieser Waffen durch die ukrainischen Streitkräfte.

03:39 Uhr | Selenskyj fordert Erlaubnis zum Einsatz von Langstreckenwaffen gegen Russland

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt auf die Genehmigung westlicher Partner, um gelieferte Langstreckenwaffen gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Selenskyj betonte, es sei gerecht, russische Militärziele wie Flugplätze und Logistikzentren dort anzugreifen, wo sie ihre Angriffe starten. Er unterstrich, dass Russland zum Frieden gezwungen werden müsse, wenn Kremlchef Putin weiterkämpfen wolle. Kiew hat seit Wochen versucht, die Erlaubnis für den Einsatz solcher Waffen zu erhalten, bislang jedoch nur eigene Drohnen mit geringerer Sprengkraft einsetzen können.

02:27 Uhr | Schwere Kämpfe im Donbass setzen sich fort

Während die Aufmerksamkeit auf die westrussische Region Kursk gerichtet ist, haben russische Truppen ihre Angriffe im Donbass im Osten der Ukraine intensiviert. Laut dem Generalstab in Kiew versuchten russische Kräfte erneut, ukrainische Stellungen bei Torezk und Pokrowsk zu durchbrechen, unterstützt von Dutzenden Luftangriffen. Insgesamt wurden etwa 25 russische Vorstöße gemeldet, von denen die meisten abgewehrt wurden. Russische Quellen behaupten, mehrere ukrainische Siedlungen eingenommen zu haben, doch diese Angaben sind nicht unabhängig überprüfbar.

01:08 Uhr | IAEA kann Brandursache im AKW Saporischschja nicht klären

Nach der Inspektion des beschädigten Kühlturms im von Russland kontrollierten Atomkraftwerk Saporischschja konnte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) die Ursache des Wochenendbrandes nicht eindeutig feststellen. "Das Team kann auf Basis der bisherigen Erkenntnisse und Beobachtungen keine endgültigen Schlüsse über die Brandursache ziehen", so die IAEA. Drohnenreste wurden nicht gefunden, und es ist unwahrscheinlich, dass das Feuer am Fuß des Kühlturms begann. Beide Seiten, Russland und die Ukraine, machen sich gegenseitig für den Brand verantwortlich. Erhöhte Strahlenwerte wurden jedoch nicht gemeldet.

Auf diesem Bild einer Überwachungskamera, das vom Presseamt des ukrainischen Präsidenten zur Verfügung gestellt wurde, steigt Rauch in dem von Russland besetzten Atomkraftwerk Saporischschja im südukrainischen Enerhodar auf. 5 min
Bildrechte: picture alliance/dpa/Ukrainian Presidential Press Office/AP | Uncredited

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 13. August 2024

Guten Tag! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 13. August 2024 | 06:00 Uhr

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