Ukraine-News Deutschland beteiligt sich an Drohnen-Allianz für Ukraine
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15. Februar 2024, 21:52 Uhr
Diese Ukraine-News vom Donnerstag, 15. Februar 2024 sind beendet.
Ukraine-News vom Donnerstag, 15. Februar 2024
- Deutschland beteiligt sich an Drohnen-Allianz für Ukraine
- Russland: Fünf Tote in Belgorod
- Stoltenberg: Verzögerung der US-Hilfen hat bereits Folgen für Ukraine
- Insgesamt Schaden von fast 150 Milliarden in der Ukraine
- Weitere Nachrichten und Podcast zum Ukraine-Krieg
Update 21:52 Uhr | USA bestätigen russische Anti-Satelliten-Waffe
Die US-Regierung hat Berichte über eine neue russische Anti-Satelliten-Waffe bestätigt. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby, sagte, davon gehe aber keine unmittelbare Bedrohung für irgendjemandes Sicherheit aus. US-Medien hatten berichtet, Russland treibe Pläne zur Stationierung einer Atomwaffe im All voran. Diese könne Satelliten ins Visier nehmen.
20:13 Uhr | Ukraine entsendet Verstärkung nach Awdijiwka
Die Ukraine hat Verstärkung in die seit Monaten umkämpfte Kleinstadt Awdijiwka im Osten des Landes entsandt. Angesichts eines Teilrückzugs in der Stadt wurde die 3. Sturmbrigade, die als eine der wichtigsten ukrainischen Kampfeinheiten gilt, nach eigenen Angaben eilig dorthin verlegt.
Die Brigade bezeichnet auf dem Kurznachrichtendienst Telegram die Lage in Awdijiwka als "die Hölle" sowie "bedrohlich und instabil". Aber sie habe bei einem Angriff in Teilen der Stadt den russischen Invasionstruppen schwere Verluste zugefügt: "Die Situation zum Zeitpunkt des Eintreffens der Brigade war äußerst kritisch."
Der stellvertretende Brigade-Kommandeur Maxym Schorin erklärt, die Kämpfe seien viel heftiger als bei der Schlacht um Bachmut, die ukrainischen Truppen seien zahlen- und waffenmäßig unterlegen. Die nahe gelegene Stadt Bachmut war im vorigen Mai nach für beide Seiten verlustreichen Kämpfen von russischen Truppen erobert worden. Russland und die Ukraine betrachten Awdijiwka als strategisch wichtig für die vollständige Kontrolle der ostukrainischen Industrieregionen Donezk und Luhansk im Donbass.
17:38 Uhr | Nato plant Zentrum für Militäranalyse in Polen
Die Nato will aus den Kriegserfahrungen in der Ukraine lernen. Dazu wollen die Nato und die Ukraine gemeinsam ein Zentrum für die Analyse militärischer Erfahrungen aus dem russischen Angriffskrieg aufbauen. Die in der zentralpolnischen Stadt Bydgoszcz geplante Einheit soll es ermöglichen, aus dem aktuellen Kriegsgeschehen möglichst effizient gemeinsam zu lernen. Dafür könnten die Ukrainer etwa Erkenntnisse über die Taktik, Fähigkeiten und Schwächen der russischen Angreifer bereitstellen. Zudem wird es nach Angaben von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg auch um gemeinsames Training gehen.
Die Entscheidung für das Zentrum mit der Abkürzung JATEC (Joint Analysis, Training and Education Centre) wurde am Donnerstag nach einer Sitzung des Nato-Ukraine-Rats in Brüssel verkündet. Im Idealfall sollen die Staats- und Regierungschefs nun bereits beim Gipfel im Sommer in Washington den Startschuss für die Arbeit geben.
Ein ranghoher Nato-Vertreter betonte, dass die ukrainischen Streitkräfte Daten und Informationen in bisher beispiellosem Umfang liefern könnten, da es seit dem Zweiten Weltkrieg keinen großen Krieg mehr zwischen einem westlichen Land und Russland gegeben habe. Zudem könne das Zentrum auch psychologisch wertvoll sein.
16:02 Uhr | Lettland führt Drohnen-Allianz für die Ukraine an
Sechs Länder – darunter Deutschland – wollen der Ukraine eine Million Drohnen liefern. Wie das lettische Verteidigungsministerium mitteilte, haben die Länder darüber eine Absichtserklärung unterzeichnet, darunter auch Großbritannien. Lettland wird eigenen Angaben zufolge die Allianz anführen.
Geplant sei, in die Entwicklung und Produktion von Drohnen zu investieren. Lettland selbst will binnen eines Jahres mindestens zehn Millionen Euro bereitstellen.
Lettlands Verteidigungsminister Andris Spruds sagte, Drohnentechnologien hätten die Strategie und Taktik der Kriegsführung erheblich verändert. Auch die Drohnentechnologie spiele im Arsenal der Ukraine eine wichtige Rolle und sei wirksam bei der Aufklärung und Zerstörung des Gegners.
Die Allianz ist ein Ergebnis des Treffens der Nato-Verteidigungsminister in Brüssel. Daran nimmt im Rahmen des Nato-Ukraine-Rates auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teil.
15:53 Uhr | Norwegen trainiert ukrainische Marine-Soldaten
Norwegen will ab dem Frühjahr ukrainische Marine-Soldaten für Einsätze mit Kleinbooten trainieren. Das Verteidigungsministerium erklärte, dabei gehe es etwa um Flussüberquerungen und die Arbeit in Küstengebieten. Norwegen werde zudem Schlauchboote und Ausrüstung im Wert von gut fünf Millionen Euro bereitstellen.
Das Training soll nach Angaben des Ministeriums in den Niederlanden beginnen. Es sei demnach der erste Schritt in der von Norwegen und Großbritannien geleiteten maritimen Zusammenarbeit.
12:44 Uhr | Russland: Mindestens fünf Tote bei Beschuss von Einkaufszentrum in Belgorod
Beim Beschuss der russischen Großstadt Belgorod nahe der Grenze zur Ukraine sind Behördenangaben zufolge mehrere Menschen ums Leben gekommen. Ersten Erkenntnissen zufolge seien fünf Menschen getötet und 18 weitere verletzt worden, teilte der Belgoroder Gouverneur, Wjatscheslaw Gladkow, am Donnerstag auf Telegram mit. Unter den Opfern seien auch Kinder. Laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti wurde ein Einkaufszentrum getroffen.
Das russische Verteidigungsministerium machte keine Angaben zu Opfern und Schäden. Die Militärführung berichtete stattdessen über den angeblichen Abschuss von 14 ukrainischen Raketen über dem Gebiet Belgorod.
11:17 Uhr | Stoltenberg: Verzögerung bei Ukraine-Hilfe der USA hat bereits Folgen
Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat das US-Repräsentantenhaus eindringlich vor einer Blockade der von der Regierung von Präsident Joe Biden geplanten Militärhilfen für die Ukraine gewarnt. "Wir sehen bereits die Auswirkungen der Tatsache, dass die USA bislang nicht in der Lage waren, eine Entscheidung zu treffen", sagte der Norweger am Donnerstag.
Zur genauen Art der bereits spürbaren Auswirkungen der Verzögerungen äußerte sich Stoltenberg zunächst nicht. In Bündniskreisen heißt es allerdings bereits seit längerem, es gebe einen akuten Munitionsmangel in der Ukraine.
10:30 Uhr | Selenskyj wird Deutschland und Frankreich besuchen
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj besucht am Freitag Deutschland und Frankreich, um sich mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zu treffen. Dabei wollen Frankreich und die Ukraine ein bilaterales Sicherheitsabkommen schließen.
Zudem werde Selenskyj am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz auftreten und Gespräche mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris führen, kündigte Selenskyjs Büro am Donnerstag an. Die französische Präsidentschaft teilte mit, Selenskyj und Macron würden bei ihrem Treffen in Paris ein bilaterales Sicherheitsabkommen unterzeichnen.
Update 10:23 Uhr | Russland weist US-Warnungen vor nuklearen Fähigkeiten im Weltraum zurück
Russland hat eine Warnung der USA vor neuen russischen nuklearen Fähigkeiten im Weltraum als "bösartige Fälschung" und einen Trick zurückgewiesen. Dies sei eindeutig ein Versuch der US-Regierung, den Kongress zur Genehmigung von mehr Geld für die Ukraine und zur Bekämpfung Russlands zu bewegen, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. Er wolle sich nicht weiter zu den Berichten darüber äußern, bis die US-Regierung Einzelheiten bekanntgegeben habe.
09:58 Uhr | Litauen und Island führen Allianz zur Minenräumung in der Ukraine
Litauen und Island werden eine Allianz zur Räumung von Minen in der von Russland angegriffenen Ukraine anführen, an der sich mehr als 20 Länder beteiligen wollen. Darüber sei in Brüssel eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius am Mittwochabend mit.
09:55 Uhr | Bericht: Schaden von fast 150 Milliarden in der Ukraine
Der Krieg in der Ukraine hat innerhalb von fast zwei Jahren einen direkten Schaden von mindestens 152 Milliarden US-Dollar (rund 142 Milliarden Euro) verursacht. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht der ukrainischen Regierung, der Weltbank und den Vereinten Nationen hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die am meisten betroffenen Bereiche seien Wohnen (37 Prozent), Verkehr (22 Prozent), Handel und Industrie (10 Prozent), Landwirtschaft und Energie (jeweils 7 Prozent).
Die Kosten für Wiederaufbau und die Erholung der von Russland angegriffenen Ukraine werden mit Stand vom 31. Dezember 2023 auf mindestens 486 Milliarden US-Dollar (rund 453 Milliarden Euro) in den kommenden zehn Jahren geschätzt.
Update 09:45 Uhr | Große Teile der Ukraine unter russischem Raketenbeschuss
Russland hat in der Nacht und in den frühen Morgenstunden massive Raketenangriffe gegen Ziele in fast allen Landesteilen der Ukraine geführt. Der landesweite Luftalarm dauerte über zwei Stunden an. Dabei sind nach staatlichen Angaben mindestens sechs Menschen in mehreren Regionen des Landes verletzt worden.
Insgesamt seien sieben Regionen mit Raketen beschossen worden, erklärte das ukrainische Militär. Vor allem die Hauptstadt Kiew sei aus mehreren Richtungen attackiert worden. Hier seien aber alle Raketen abgeschossen worden. Es habe keine Opfer und größeren Schäden gegeben.
Bei einem Raketeneinschlag in Tschuhujiw sei eine 67-jährige Frau ums Leben gekommen. Das meldete Oleh Synjehubow, der Gouverneur der Region Charkiw im Nordosten der Ukraine. In der westlichen Region Chmelnyzkyj und in der Stadt Saporischschja im Südosten wurden laut örtlichen Behörden Infrastrukturanlagen getroffen. In Saporischschja wurden demnach zudem vier Menschen verletzt sowie eine Schule und ein Geschäft beschädigt.
07:09 Uhr | Ukraine meldet landesweiten Luftalarm
In der Ukraine ist am frühen Donnerstag ein landesweiter Luftalarm ausgerufen worden. Wie die ukrainische Luftwaffe mitteilte, waren zuvor mehrere Tupolew-Langstreckenbomber vom Typ Tu-95MS vom Flugfeld Olenja im Norden Russlands gestartet. Später hob die Luftwaffe den Alarm mit einer Botschaft im Onlinedienst Telegram wieder auf, wonach die "Bedrohung vorbei" sei.
Aus den Regionen Kiew, Saporischschja, Lwiw und Poltawa wurden Explosionen gemeldet. Kiews Verwaltung erklärte, der Luftalarm habe für mehr als zwei Stunden gegolten, die Flugabwehr habe aber "alle feindlichen Geschosse zerstört". Der Gouverneur der ostukrainischen Region Saporischschja erklärte, eine Person sei verletzt und ein "Infrastrukturziel" getroffen worden.
06:59 Uhr | Explosionen nach Raketenangriff auf Kiew
Kiew ist offenbar erneut Ziel eines russischen Raketenangriffs geworden. Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt, Vitali Klitschko, sagte, die Luftabwehr sei im Einsatz. Er forderte alle Einwohner auf, in den Schutzräumen zu bleiben. Augenzeugen berichteten über Explosionen in mehreren Stadtteilen von Kiew.
06:55 Uhr | Russisches Treibstofflager bei Kursk in Brand geschossen
In der Nacht auf Donnerstag hat nach russischen Angaben ein ukrainischer Drohnentreffer ein großes Treibstofflager in der grenznahen russischen Region Kursk in Brand gesetzt. Verletzte habe es nicht gegeben. Der Brand in dem Treibstofflager bei Kursk setzt die Serie ukrainischer Angriffe auf Anlagen der russischen Öl- und Gasindustrie fort. Mit deren Exporteinnahmen finanziert Russland den Krieg.
06:50 Uhr | US-Medien: Russland arbeitet an neuen nuklearen Fähigkeiten im All
US-Geheimdienste haben Medienberichten zufolge Informationen über neue nukleare Ambitionen Russlands im Weltall zusammengetragen. Mehrere US-Medien, darunter die "New York Times" und die Sender ABC und Fox News berichteten am Mittwochabend übereinstimmend, es gehe dabei um neue Erkenntnisse über russische nukleare Fähigkeiten, die sich gegen Satelliten im All richten und so eine Bedrohung für die nationale wie die internationale Sicherheit darstellen könnten.
Die "New York Times" berichtet, die USA hätten den Kongress und Verbündete in Europa über die Pläne Moskaus informiert. Solche neuen nuklearen Fähigkeiten Russlands seien noch in der Entwicklung und bislang nicht zum Einsatz gekommen. Eine akute Gefahr bestehe daher nicht.
00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 15. Februar 2024
Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.
Berichterstattung zum Ukraine-Krieg
Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter vor Ort sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 15. Februar 2024 | 06:00 Uhr