Automarkt Opel will mit neuem Grandland deutlich mehr Autos verkaufen
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23. April 2024, 18:27 Uhr
Anfang der 90er-Jahre galt es als eine der produktivsten Autofabriken in Europa: das Opel-Werk in Eisenach. Seitdem hat es immer wieder Sorgen um den Bestand des Werks gegeben. Diese Sorgen konnte der Mutterkonzern Stellantis im vergangenen Jahr vorerst zerstreuen: Stellantis gab bekannt, dass in Eisenach künftig das neue vollelektrische Modell des Grandland vom Band laufen soll. 130 Millionen Euro wurden seitdem in den Standort investiert. Am Dienstag startete die Vorserienproduktion des Autos.
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Mit der Einführung eines neuen vollelektrischen SUV soll das Opel-Werk in Eisenach für die nächsten Jahre gesichert werden. Am Dienstag begann die Vorserien-Produktion.
E-Variante des Grandland mit bis zu 700 Kilometern
Das SUV-Modell Grandland wird bereits seit 2019 im Opel-Werk Eisenach produziert. Als Verbrenner und Plug-in-Hybrid. Jetzt, mit dem Modellwechsel, gibt es künftig zwei Hybrid-Varianten in Verbindung mit Drei-Zylinder-Benziner-Motoren sowie dazu ein rein elektrisch angetriebenes Modell. Für die rein elektrische Variante verspricht Opel eine Reichweite von 700 Kilometern.
Florian Huettl, Geschäftsführer der Opel Automobile GmbH, sagt nicht ohne Stolz: "Um das hier in Eisenach machen zu können, mussten wir das Werk umbauen. Wir haben einen Batterie-Shop gebaut, wir machen hier unsere eigenen Batterien. Wir haben die Karosserie umgebaut. Und viel investiert, um bereit für die Zukunft und wettbewerbsfähig zu sein."
Nach Angaben von Jörg Escher, Chef des Opel-Werkes Eisenach, begannen die Vorbereitungen auf das neue Modell schon im vergangenen Sommer: "Wir haben ein halbes Jahr lang eine große Mannschaft im Werk Rüsselsheim gehabt, dort wurden die Prototypen aufgebaut. Und seit Januar haben wir es jetzt hier im Werk. Jetzt ist die intensive Trainingsphase, damit wir das ohne Verluste in die Linie integrieren können."
Verband: Zukunft des Opel-Werks Eisenach über Jahre gesichert
Aus Sicht von Experten sind die zuletzt immer wieder auftauchenden Sorgen um den Standort Eisenach zerstreut. Der Branchenverband Automotive sieht mit dem neuen SUV-Modell die Zukunft des Werkes gesichert. "Das neue rein elektrische Modell und die Investitionen dafür bedeuten Sicherheit für das Werk für wenigstens zehn Jahre", sagte Verbandsgeschäftsführer Rico Chmelik.
Opel-Chef Huettl selbst wollte keine Zukunftsgarantie für Eisenach abgeben. Ein Werk müsse immer intensiv an seiner Qualität und Wettbewerbsfähigkeit arbeiten: "Das gelingt uns hier in Eisenach sehr gut. Das ist auch der Grund dafür, dass wir jetzt den Grandland auf den Markt bringen. Und wenn wir das weiter so schaffen, dann hat das Werk auch entsprechend die Zukunftsperspektive."
Opel setzt auf Elektromobilität und auf weniger Kosten
Huettl erwartet deutliche Impulse vom neuen Grandland-Modell. Schon im zweiten Halbjahr 2024 hoffe man auf weiter steigende Absatzzahlen. Im vergangenen Jahr hat Opel laut Huettl insgesamt 670.000 Fahrzeuge verkauft. Über 15 Prozent mehr als 2022. Huettl bekräftigte zudem, dass Opel weiter den Weg in die Elektromobilität geht - trotz der zuletzt eingetretenen Absatzflaute für Elektro-Autos: "Der Hochlauf der Elektromobilität hängt zusammen mit vielen Faktoren. Mit der Lade-Infrastruktur, mit attraktiven Produkten, aber auch stabilen politischen Rahmen- und Förderbedingungen. Und wenn davon etwas fehlt, dann kommt es auch manchmal zu Zurückhaltung bei der Nachfrage." Der Markt für E-Autos werde aber wieder wachsen, hier sei Opel zuversichtlich, so Huettl.
Der neue Grandland baut von der Karosserie her auf der sogenannten Stella-Medium-Plattform auf. Die Plattform wurde innerhalb des Konzerns entwickelt und soll jeder Stellantis-Marke - darunter sind etwa auch Peugeot, Citroën, Fiat und Chrysler - die Chance geben, ein eigenes Produkt auf den Markt zu bringen. "Und es ist uns hier mit dem Grandland sehr gut gelungen, einen waschechten Opel auf die Straße zu bringen", sagt Opel-Chef Huettl. "Und gleichzeitig Synergien zu finden, wo es möglich ist." Das heißt, Opel kann hier Kosten sparen.
Mit dem jetzt angelaufenen Bau von Vorserienautos soll in Eisenach vor allem die Belegschaft weiter trainiert werden. Ab Mitte des Jahres soll die eigentliche Serienproduktion starten. Davor wurden 130 Millionen Euro in das Eisenacher Werk investiert. Das Werk hat zurzeit etwa 1.100 Beschäftigte. Sollten die Nachfrage und die Produktion anziehen, will Opel das vor allem über Leiharbeiter abdecken. 2023 wurden in Eisenach vom Vorgänger-Modell des Grandland etwa 60.000 Fahrzeuge hergestellt.
MDR (sar)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 23. April 2024 | 18:00 Uhr
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