Leute zu verschönern, habe sie schon immer interessiert, sagt Corinna Hohlbein. Als Jugendliche die Freude an Make-up, Mode und Styling - da lag die Berufswahl Friseurin nahe. Und weil sie Herausforderungen liebt, hat sie sich stetig weitergebildet, 2010 den Meister gemacht, Seminare besucht und schließlich vor zwei Jahren einen eigenen Salon in der Eisenacher Katharinenstraße eröffnet.

Und das mit zwei kleinen Kindern, jetzt sechs und acht Jahre alt. "Es läuft natürlich nur, wenn alle mitmachen. Es ist ein Familienunternehmen, würde ich sagen. Da braucht man die Großeltern, da braucht man den Mann, der hinter einem steht. Ja, dann funktioniert's."

Der Salon im Erdgeschoss des eigenen Hauses strahlt ein hochwertiges Ambiente aus: modern-funktional und doch freundlich: Große Spiegel, dezente Musik, bequeme Sessel. Die 40-Jährige arbeitet hier allein, ohne Angestellte.

Ihre beruflichen Vorlieben? Sie liebe langes Haar, sagt Hohlbein, und dessen Pflege. Moderne Färbe- und Strähnentechniken wie Balayage. Eine Stunde lang einzelne Strähnen mit Farbe einpinseln und in Aluminiumstreifen verpacken - das sei wie Meditation, sagt sie.

Spezialisiert hat sich Corinna Hohlbein auf Styling, auf Hochsteck- und Hochzeitsfrisuren, absolviert dazu gerade eine intensive Weiterbildung.

Als sie vor einiger Zeit davon hörte, dass es die Möglichkeit gibt, bei der Fashion Week in New York City mitzuarbeiten beim Styling der Models, war ihr Interesse geweckt. Über eine Friseur-Organisation buchte sie einen Platz. "Man bezahlt, dass man das mal erleben darf."

Anstrengende Teamarbeit erwartet sie dort, für eine Einzelkämpferin eher ungewohnt. Aber die aufwendigen Wünsche der Designer für die Models erfordern zwei bis drei Stylisten pro Kopf. "Da braucht man mehrere Hände, die halten und anreichen."

Und: die eigene Kreativität muss zurückstehen: Die Frisuren sollen genauso aussehen wie vorgegeben. Alles muss sehr schnell gehen - aber die Tage mit mehreren Shows können wiederum sehr lang sein, hat Hohlbein erfahren. Klingt nach Stress. Ja, sagt sie, "aber für mich positiver Stress."

Was sie sich erhofft? Manche machten das, um entdeckt und berühmt zu werden, sagt sie. Ihr geht es um etwas anderes: "Ich will einfach mal hinter die Kulissen gucken. Mich reizt das immer schon, das Thema Mode und Design - ich will das einfach mal miterleben."

Ob sie auch viel von New York erleben wird, ist noch offen, sie kennt den Zeitplan noch nicht. Meist sei der erste und letzte Tag "showfrei", erzählt Corinna Hohlbein. "Hoffen wir mal, dass wir ein bisschen was sehen." Ihr würde reichen, das Flair der Großstadt zu genießen, sich treiben zu lassen. Was Familie, Freunde und Kunden zu diesem besonderen Ausflug sagen? "Die freuen sich alle total für mich", sagt sie, "sind alle mit aufgeregt."

MDR (pvk)