Bad Liebenstein Awo will an Senioren-WG im "Haus Charlotte" festhalten

05. Mai 2021, 15:27 Uhr

Der im vergangenen Jahr vollzogene Wechsel in der Geschäftsführung der Awo-Tochterfirma AJS gGmbH hatte Auswirkungen auf das Projekt einer Senioren-WG in Bad Liebenstein. Denn die neuen AJS-Chefs sahen das vom Vorgänger eingetütete Projekt als nicht rentabel an. Zur großen Empörung von Bad Liebensteins Bürgermeister. Doch nun hat man sich geeinigt.

Nach zwischenzeitlichen Bedenken will die Arbeiterwohlfahrt Thüringen nun doch an einem in Bad Liebenstein geplanten Projekt einer Senioren-WG festhalten. Darauf hätten sich die AWO-Tochterfirma AJS gGmbH und die Kommune verständigt, teilte Bad Liebensteins Bürgermeister Michael Brodführer (CDU) am Mittwoch mit. Jedoch wolle die AJS das Projekt im ehemaligen Hotel "Haus Charlotte" nicht mehr als Bauherr umsetzen, sondern künftig als Mieter auftreten. Laut Brodführer wollen die Stadt und die AJS und nun gemeinsam nach einem Investor suchen.

Senioren-Einrichtung und Heilwasser-Lounge

Bad Liebenstein hatte das 1852 erbaute Gebäude im Jahr 2015 erworben, nachdem es von den vorherigen Besitzern jahrelang dem Verfall preisgegeben worden war. 2019 hatte die AJS dann ein Konzept für eine Senioren-Wohngemeinschaft in dem historischen Gebäude vorgelegt und von der Stadt im Mai desselben Jahres den Zuschlag erhalten. Die AJS wollte das Gebäude kaufen und umbauen und dafür rund fünf Millionen Euro ausgeben. Die Stadt ging in Vorleistung und ließ die beiden oberen Stockwerke auf eigene Kosten abreißen. Dafür schlugen rund 600.000 Euro zu Buche. Die Stadt will das Objekt teilweise öffentlich nutzen. Im Erdgeschoss soll eine für alle zugängliche Heilwasser-Lounge eingerichtet werden.

Kaufvertrag wurde nie unterschrieben

Den Kaufvertrag mit der Stadt unterschrieb die AWO/AJS allerdings nicht. Hintergrund war eine Überprüfung mehrerer Projekte des Unternehmens durch die neue AJS-Geschäftsführung, die nach der fristlosen Entlassung des früheren AJS-Chefs Michael Hack eingesetzt worden war. Etwas zehn Projekte, darunter das "Haus Charlotte" in Bad Liebenstein, wurden als nicht rentabel eingeschätzt. Bad Liebensteins Bürgermeister Brodführer pochte jedoch auf die Einhaltung der gemachten Zusagen.

Nach der nun getroffene Vereinbarung zeigte sich Brodführer optimistisch: "Es freut mich, dass die AWO an dem Projekt grundsätzlich festhält und damit zu den Zusagen steht, die sie gegenüber der Stadt gegeben hat." Die Bauarbeiten sollen nach seinen Worten im Jahr 2022 beginnen - sofern ein Investor gefunden wird.

Quelle: MDR THÜRINGEN/dr

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten regional | 05. Mai 2021 | 15:00 Uhr

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