Kreis Gotha Nach Großeinsatz in Waltershausen: Polizei weist Gewaltvorwürfe zurück

21. Juni 2023, 10:34 Uhr

Der Polizei in Thüringen wird nach einem Großeinsatz in Waltershausen vorgeworfen, unverhältnismäßig vorgegangen zu sein. Augenzeugen beschrieben die vorausgegangene Situation auf dem Marktplatz als unauffällig. Auch friedliche Menschen seien vom Einsatz betroffen gewesen, sagt etwa der Waltershäuser Bürgermeister Brychcy. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück.

Die Polizei hat die Räumung des Stadtfestes in Waltershausen im Kreis Gotha am vergangenen Sonntag verteidigt. Unter anderem hatte Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) den Beamten Unverhältnismäßigkeit vorgeworfen. Wie ein Polizeisprecher am Dienstag MDR THÜRINGEN sagte, seien die Polizisten bei dem Einsatz am Rande des Stadtfestes eingekesselt und beleidigt worden. Auslöser sei eine Schlägerei gewesen, zu der die Polizei gerufen worden war, hieß es.

Den Angaben nach habe sich die Aggressivität dann komplett gegen die eingetroffenen Polizisten gerichtet, weswegen sie sich zurückzogen und Verstärkung anforderten. Schließlich sei die Entscheidung getroffen worden, den Marktplatz zu räumen. Dabei habe es erheblichen Widerstand gegeben. Zudem seien auch Flaschen und Steine geflogen. Deshalb kam den Angaben nach Pfefferspray zum Einsatz.

Bürgermeister Brychcy erhebt Vorwürfe gegen Polizei

Waltershausens Bürgermeister Michael Brychcy hatte erklärt, der Einsatz habe auch viele friedliche Menschen betroffen. Die Veranstaltung sei bereits zu Ende gewesen, auf dem Marktplatz hätten noch etwa 700 Menschen zusammengesessen.

Feuerwehrleiter Torsten Fürtig, der vor Ort war, bezeichnete die Lage als unauffällig und friedlich. Die Räumung ohne vorherige Durchsage habe die Besucher überrascht. Die Polizeibeamten seien dabei sehr rabiat vorgegangen, berichten auch mehrere Augenzeugen. Auf einem Video, das MDR THÜRINGEN vorliegt, ist zu sehen, wie Polizisten zwei Personen auf dem Boden festhalten und später abführen. In einigen Metern Abstand reden Umstehende mit lauten Rufen auf die Beamten ein.

Am Montag gab es ein Treffen zwischen Bürgermeister Brychcy und der Polizei Gotha. Dabei sei vereinbart worden, das Sicherheitskonzept für künftige Veranstaltungen in enger Absprache mit allen zuständigen Behörden zu überarbeiten, so der CDU-Politiker. Denkbar sei etwa, dass die Polizei regelmäßig auf Streife gehe. Außerdem soll der Kontakt zu den Bürgern weiter ausgebaut werden.

Mehrere Festnahmen und Verletzte

Bei dem Einsatz in Waltershausen waren rund 40 Polizisten von Inspektionsdienst, Bereitschafts- und Autobahnpolizei vor Ort. Auch ein Hubschrauber wurde angefordert. Insgesamt spricht die Polizei von vier Verletzten, darunter sind auch zwei Beamte. Der Landespolizeiinspektion Gotha zufolge könnte es aber auch mehr Verletzte gegeben haben.

Es gab einige Festnahmen, eine genaue Zahl nannte die Polizei nicht. Die Betroffenen kamen in der Nacht wieder auf freien Fuß. Insgesamt laufen sieben Ermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollzugsbeamte und Beleidigung.

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MDR (kb/jn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 20. Juni 2023 | 16:00 Uhr

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