Herz-Klöße zum Valentinstag "Der Kloß muss nicht immer rund sein" - zumindest nicht in Gotha
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14. Februar 2024, 05:00 Uhr
Ein Thüringer Gastronom bricht mit der Tradition und entwickelt ein Verfahren, Lebensmittel ohne Kühlung und mit viel weniger Chemie länger haltbar zu machen. Und auch die Form ist für Fans der Thüringer Klöße gewöhnungbedürftig.
Matthias Schade steht in der kleine Kloßmanufaktur hinter der Küche seiner Gaststätte "Zum Wiesengrund" in Gotha-Boilstädt und begreift langsam, was er da in den vergangenen Monaten erfunden hat.
Nicht nur hat er es gewagt, das Allerheiligste der Thüringer - den Kloß - zu beschneiden und in Herz- oder Donutform anzubieten und ihn außerdem nicht nur zum Kochen, sondern auch zum Braten und Frittieren auf den Markt zu bringen.
Höhere Haltbarkeit mit weniger Konservierungsstoffen
Matthias Schade hat außerdem zusammen mit einem Fachlabor in Bad Langensalza eine Methode entwickelt, die den Kloßteig ohne Kühlung bis zu 4 Monaten haltbar macht. Und das mit weniger Konservierungsstoffen, als ähnliche Produkte enthalten, die im Kühlschrank oder in der Tiefkühltruhe gelagert werden müssen.
"Zusammen mit dem Labor haben wir einen Weg gefunden, dass in der Kloßmasse die Verkleisterung der Kartoffelstärke kontrolliert werden kann. Damit wird das Wasser bis zu 98 Prozent im Produkt gebunden. Das ergibt eine sehr hohe Haltbarkeit", so der Thüringer Gastronom.
Internationale Vermarktung denkbar
Das vor allem energiesparende Verfahren hat er sich patentieren lassen. Gespräche mit ersten großen Unternehmen der Lebensmittelindustrie gibt es schon. "Unser Verfahren ist möglicherweise auch auf andere Lebensmittel außer der Kartoffel anwendbar und könnte sogar für Länder interessant werden, die über keine oder wenige Kühlketten verfügen."
Doch Matthias Schade lässt es langsam angehen. Aktuell sind seine "Schadinis", wie er sie nennt, nur in und um Gotha zu haben oder online. Mehrere Gaststätten und Hotels gehören bundesweit aber schon zu seinen Kunden.
Noch hat sich der Boilstädter nicht entschieden, ob er eine größere Manufaktur baut oder die Lizenzen an die Kloßhersteller verkauft. Das lässt er den Markt entscheiden. Und auf diesen will er noch 2024 seine nächste Idee bringen: Den "verrückten" Kloß.
MDR (gh)
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