8. Mai Öffentliches Rekrutengelöbnis in der Stadt: Was die Bundeswehr in Ohrdruf plant

14. Februar 2025, 17:43 Uhr

Die Bundeswehr wird im Stadtbild in Ohrdruf (Kreis Gotha) deutlich präsenter werden. Das kündigte die Führung des neuen Heimatschutzregiments 5 der Bundeswehr an, das seinen Sitz im Truppenlager am Bundeswehr-Übungsplatz Ohrdruf hat. So werde es ein öffentliches Rekrutengelöbnis in der Stadt geben, kündigte Regimentskommandeur Oberst Siegfried Zeyer an.

Porträt Autor Dirk Reinhardt
Bildrechte: MDR/Dirk Reinhardt

Die Bundeswehr wird am 8. Mai in Ohrdruf ein öffentliches Rekrutengelöbnis abhalten. Das kündigte der Kommandeur des Heimatschutzregiments 5, Oberst Siegfried Zeyer, am Donnerstagabend im Ohrdrufer Stadtrat an. Bei den Rekruten handele es sich um junge Soldaten und Soldatinnen, die am 1. April eine Grundausbildung im Rahmen des Freiwilligen Wehrdienstes im Heimatschutz bei dem Regiment in Ohrdruf beginnen werden. Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) habe bereits seine Teilnahme zugesagt. Ohrdrufs Bürgermeister Stefan Schambach (SPD) sagte, es bestehe grundsätzliche Zustimmung in der Stadt zu einem öffentlichen Gelöbnis. Ein passender Ort hierfür wäre das Schloss Ehrenstein.

Eine Abordnung der Bundeswehr-Rekruten auf dem Eisenacher Marktplatz legt das feierliche Gelöbnis mit der Hand an der Truppenfahne ab.
Wir sind in der Mitte der Gesellschaft - diese Botschaft will die Bundeswehr mit öffentlichen Gelöbnissen in die Gesellschaft senden - wie hier bei einem Gelöbnis im September 2024 in Eisenach. Bildrechte: MDR/Ruth Breer

Heimatschutzregiment hat Sitz im Truppenlager Ohrdruf

Zeyer informierte den Stadtrat am Donnerstag über die Pläne der Bundeswehr in Ohrdruf. Im Truppenlager am Übungsplatz der Bundeswehr seien wesentliche Teile des Regiments stationiert. Dabei handele es sich um eine Stabskompanie, eine Unterstützungskompanie und eine Ausbildungskompanie. Insgesamt werde das im Oktober 2024 in Wiesbaden aufgestellte Regiment rund 1.000 Dienstposten haben. Die Einheit werde hauptsächlich aus Reservisten des Heimatschutzes bestehen. Etwa 50 Angehörige des Regiments seien aktive Soldatinnen und Soldaten. Das Regiment werde aus insgesamt acht Kompanien bestehen, darunter die derzeit noch den jeweiligen Landeskommandos unterstellten Heimatschutzkompanien Thüringen und Sachsen.

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) schreitet gemeinsam mit zwei Generälen die Front der angetretenden Reservisten ab.
Aufstellungsappell am 11. Oktober 2024 in Wiesbaden: Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) schreitet die Front der angetretenden Reservisten ab. Bildrechte: MDR/Dirk Reinhardt

Truppenlager soll künftig Ohratal-Kaserne heißen

Der Regimentskommandeur sagte weiter, derzeit werde auch über eine Umbenennung des Truppenlagers in Ohratal-Kaserne nachgedacht. Eine Entscheidung darüber stehe aber noch aus. Der an das Truppenlager angrenzende Bundeswehr-Übungsplatz bleibe dem Aufklärungsbataillon 13 in Gotha unterstellt.

Das Heimatschutzregiment 5 ist eines von insgesamt sechs Heimatschutzregimentern, von denen in den vergangenen Monaten bereits fünf aufgestellt worden sind. Bei den meisten dem Regiment unterstellten Einheiten handelt es sich um Heimatschutzkompanien in Hessen. Der Standort im thüringischen Ohrdruf wurde als Sitz der Einheit ausgewählt, weil in Hessen keine geeignete Kaserne zur Verfügung stand.

Am 1. April will die Bundeswehr in Berlin eine Heimatschutz-Division aufstellen, der die sechs Heimatschutzregimenter mit bundesweit 42 Heimatschutz-Kompanien unterstellt werden. Zur Division werden dann rund 6.000 Soldatinnen und Soldaten gehören, die Mehrzahl davon Reservisten.

Heimatschutz bewacht verteidigungswichtige Infrastruktur

Die Bundeswehr hat vor zwei Jahren begonnen, ihre Heimatschutz-Truppe auszubauen. Aufgabe der Heimatschützer ist im Krisen- und Kriegsfall der Schutz verteidigungswichtiger Infrastruktur. Dazu gehören nach Angaben von Oberst Zeyer beispielsweise militärische Liegenschaften, aber auch logistisch wichtige Infrastruktur wie etwa Bahn-Verladepunkte. Mit dem Ausbau des Heimatschutzes reagiere die Bundeswehr auf die neue Sicherheitslage im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, sagte Zeyer.

Besuch von Gedenkorten auf Übungsplatz weiter möglich

Auf Anfrage eine Stadtrates sicherte Zeyer auch zu, der Besuch der Gedenkstätten auf dem Übungsplatz Ohrdruf werde weiterhin möglich sein. "Wir werden das definitiv nicht einschränken." Auf dem Gelände des Übungsplatzes befinden sich mehrere Gedenkorte für Opfer eines NS-Konzentrationslagers sowie ein Soldatenfriedhof aus dem Ersten Weltkrieg. Diese können in Absprache mit der Bundeswehr besucht werden.

MDR (dr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 14. Februar 2025 | 13:00 Uhr

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