Diskussion Userkommentare im Mai: Erst Flaute, dann Wahlgetümmel
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06. Juni 2024, 15:30 Uhr
Bringt mehr Freizeit weniger Userkommentare? Die Viertagewochen im Mai senkten die Aktivität, ehe die Kommunalwahlen einen Schub brachten: der Monatsrückblick und das Verhältnis von "Stammgästen" zu "Laufkundschaft".
Die Zahlen
Auch die natürlich lebhaft kommentierten Kommunalwahlen hoben die frühlingshaft niedrige Aktivität des "Viertagewochen"-Monats nicht über den April. Der Mai war damit der vierte Monat in Folge mit einer 22.000er-Kommentarzahl.
Auf der Website hatten wir 325 eigene Artikel. Davon waren 79 Prozent der Themen außerhalb des "Blaulichtbereichs" (wie Unfälle, Todesmeldungen, Prozesse, Ermittlungsverfahren) kommentierbar. Facebook hatte 244 Postings, Instagram 145. Auf der Website blieben 17 Prozent der kommentierbaren Artikel unkommentiert.
Zur Grafik: Im Sommer 2023 wurden die Wahlen in Sonneberg und Nordhausen überdurchschnittlich intensiv diskutiert. Der hohe Wert über 7.000 Anfang August geht auf Sommerinterviews und den Bürgerdialog des Bundeskanzlers in Erfurt zurück. Im Januar 2024 lieferten die zwei Durchgänge der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis sehr nennenswerte Kommentarzahlen.
Die Topthemen
Die unterschiedlichen Topthemen spiegeln aber nicht nur das Userinteresse daran, sondern auch die etwas unterschiedlichen Inhalte auf den verschiedenen Kanälen. Nicht alle Website-Artikel werden zu Postings auf Facebook oder Instagram, wo wir auch viele Alltagsthemen oder "Leichteres" posten.
In unseren digitalen Kneipen aufgeschnappt
Einige Ihrer veröffentlichten und unveröffentlichten Kommentare - von uns gesprochen. Viel Spaß - und vielen Dank für Beiträge an die User 13_mcelli, Andreas Kühn, Anni22, Christian Sänger, Eddy58, GuterMensch, Hebamme, kleingartenzwerg, mattotaupa, peter, ste-ker, Stephan Kahl/Loriot, Thomas S., Thommi Tulpe, Wahrsager sowie einige aus verschiedenen Gründen Ungenannte.
... und noch mehr
Junge Leute haben es nicht leicht bei Ihnen... Da engagieren sie sich aktiv für einen neuen Basketballplatz in Kranichfeld - Schweigen. Sie beteiligen sich an der Erarbeitung einer Wahl-o-mat-App - und es schlägt ihnen gesammelter Murr entgegen. Eine sehr ernsthafte Diskussion gab es aber unter dem Artikel zu einem 22-jährigen Kita-Praktikanten mit Trisomie 21, der später als Erzieher arbeiten möchte.
Verlässlich lieferten auch zwei absolute Kommentarstandards der vergangenen Monate: Elektromobilität (Weimarer E-Kutsche, sinkende Auto-Absatzzahlen, Ladestation für E-Lkw) und Tiere. Nennenswerte Teile des Publikums (und von uns) lernten Neues zum "Shepherd-Doodle-Poodle" und der Auswilderung von Luchsen (und natürlich die unverwüstlichen Wolfsdiskussionen).
Dazu gab es dann noch ein bisschen Physik und Astronomie zum Thema Lichtverschmutzung.
Viel oder wenig - welcher Typ sind Sie?
Viele von Ihnen hier werden viele andere hier kennen - also die Pseudonyme. Wir haben einen Kreis von mehreren Dutzend "Stammgästen", die vergleichsweie viel kommentieren. Und wir haben einen noch größeren Anteil User, die vergleichsweise wenig oder fast gar nicht kommentieren. Neulich kam uns ein Pseudonym unter, das – für uns erfreulich - nach einem weiteren Neuanmelder klang. Wir hoffen ja immer auf stetig wachsende Userschaft. Aber von wegen: Erst beim Nachschauen in den Tiefen des Systems stellte sich dann heraus, dass dieses Pseudonym nur drei Jahre, zwei Monate und eine Woche lang geschwiegen hatte.
Wie verteilt sich Ihre Aktivität?
Wir können nur einen begrenzten Aufwand in Statistiken stecken (Ihre Kommentare zu lesen geht vor) und auch unsere Technik gibt nicht alles her. Deshalb Zahlen aus einer Stichprobe von 43 Artikeln über knapp ein Jahr verteilt mit 29 bis 437 Kommentaren. Pro Artikel kommentierten im Schnitt 32 Pseudonyme mit durchschnittlich 4,4 Kommentaren - was schon mal deutlich mehr als das Doppelte der individuellen Kommentarzahl in Facebook-Stichproben ist.
Der Durchschnitt verbirgt natürlich eine riesige Spannbreite: Ein User schaffte es, mit 83 Kommentaren unter einem Artikel mehr als ein Viertel dessen gesamten Kommentaraufkommens zu schreiben. Das blieb allerdings die Ausnahme. Auf der anderen Seite gibt es überhaupt kein einheitliches Bild: Einen einzigen Kommentar pro Thread schrieben zwischen 15 und 69 Prozent der Beteiligten, im Schnitt 40 Prozent. Und dann wären da noch die Neuanmelder als ganz besondere Gruppe... Rund 450 User haben sich in mehr als einem Jahr für einen Kommentar unter einem Artikel von MDR THÜRINGEN angemeldet. Für mehr als 380 von ihnen war es das dann auch: Zwischen einem und 15 Kommentare zu diesem einen Thema posteten sie und verfielen dann wieder in Schweigen. "Faszinierend", würde Mr. Spock sagen.
Wie dominant ist der "Stammtisch"?
Wir nehmen dafür als Maßstab den Anteil der User, die unter einem Artikel die Hälfte des Kommentarvolumens beisteuern. Bei uns sind es seit einigen Jahren ziemlich konstant 15 Prozent, nachdem es vor etlichen Jahren noch eher um die zwölf Prozent waren. Da gelegentlich für andere Medien Werte von deutlich unter zehn Prozent bis auch nur fünf Prozent zu lesen sind, klingt das erst mal nicht schlecht. Aber aus unserer Sicht darf es sich ruhig noch breiter verteilen, der Anteil der "nur ein Kommentar"-Beteiligten sinken. Aber das ist natürlich ganz allein Ihre Sache. Wir würden uns aber freuen, wenn die einen oder anderen "Wenigerkommentierer" in den Kommentaren unter dem Artikel ein bissschen was sagen.
Vielstimmigkeit erhöht den Wert von Kommentarbereichen für die Mehrheit des gesamten Publikums, das zu 90 Prozent "nur" mitliest - und dem die Kommentatoren auf der großen Bühne die ganze Breite der Argumente und Meinungen vorstellen und diese Meinungen gegenseitig, hmmmm, nennen wir es "robusten Härtetests" unterziehen. Damit vielen Dank an Sie alle, die sich auf die Bühne trauen (wollen), auch wenn es für Sie vielleicht nicht immer nur spaßig ist. Der passende Kommentar nicht nur dazu:
Das Ärgerliche am Ärger ist, dass man sich schadet, ohne anderen zu nützen.
Wir wandern doch mit Ihnen...
Wir hatten eingeladen - und die Resonanz auf unsere Einladung war wie schon im vergangenen Herbst sehr gering. Inzwischen hat sich dann aber doch noch ein kleines Grüppchen gefunden, mit dem wir uns am 15. Juni treffen. Unsere Einladung gilt weiterhin und wer sich noch dazufinden will, kann sich hier noch anmelden.
Erkennbar spielte bei der Zurückhaltung außer den üblichen terminlichen Gründen eine gewisse Zurückhaltung vor der direkten Begegnung miteinander eine Rolle - was auch schon im vergangenen Jahr aus einigen Reaktionen durchklang. Einige Reaktionen jetzt, das schon etwas verschärfte Diskussionsklima der vergangenen Wochen und auch einige Ergebnisse zu Kommentarmotivation bestätigen diese Eindrücke: Der "Community"-Aspekt landete unter zehn Motiven bei Ihnen sehr deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz. Noch einmal: Angesichts der positiven Erfahrungen mit Userbesuchen im Funkhaus ist das schade. Umsomehr freuen wir uns über den ersten kleinen Schritt und schauen, ob es mit der Zeit vielleicht doch noch mehr Interesse weckt.
MDR (csr)
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