Schnauzbärtiger Mann aus "American Chopper" streckt wütend Arm aus mit Unterzeile "Wir reden hier freundlich miteinander"
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Diskussion Userkommentare im Januar: Die Zahlen und Top-Themen

06. Februar 2025, 10:00 Uhr

Das Jahr ging lebhaft los mit einer rekordträchtigen Woche zum Januar-Ende: Unser Rückblick, ein Überblick zur "Hausordnung" und fast ein Promille des Kommentar-Eingangs zum Nachhören von uns gesprochen.

Userkommentare im Januar

Ging ja lebhaft los ... Die letzte Januarwoche lieferte - unterfüttert von zwei kontroversen Bundestags-Tagen - eine Kommentarzahl, die bisher nur von der 2024er Wahlwoche und drei Wochen rund um die Ministerpräsidentenwahl 2020 übertroffen wurde.

Auf der Website hatten wir im Januar 371 eigene Artikel. Davon waren 87 Prozent der Themen außerhalb des "Blaulichtbereichs" (wie Unfälle, Todesmeldungen, Prozesse, Ermittlungsverfahren) kommentierbar. Auf Facebook gab es 224 Postings, auf Instagram 155. Auf der Website blieben 16 Prozent der kommentierbaren Artikel unkommentiert.

Zur Grafik: Im Mai/Juni 2024 lieferten die Kommunalwahlen erhebliche Kommentarzahlen. Die Zahlen der Landtagswahl-Woche im September 2024 wurden bisher nur von denen rund um die Ministerpäsidentenwahlen 2020 übertroffen. Die Datumsangaben bezeichnen den Beginn der jeweils erfassten Woche.

Die Topthemen

In unseren digitalen Kneipen aufgeschnappt

Hier einige Ihrer veröffentlichten und unveröffentlichten Kommentare - viel Spaß beim Anhören und vielen Dank an Alexander Sonnenberg, Anuk, bo.rito.productions, Cordelia Manuela Heintze, der Vielfaltige, eigentlich egal, faultier, G_Kellner, hebamme, Holger Herrmann, Jan Will, Klaus Schmidt, kri kra, kritiker, m.goepfert11, Martina G., MT Pro, Ramona Klostermann, Rene Geißdorf, Rumpelstilzchen, stangrof, steka, Tamico161, Tim Jöckel, Wahrheit verboten und einige aus Gründen Ungenannte.

Fußball-Fans schauen in einer Kneipe ein Spiel. 2 min
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2 min

Ihre Kommentare - von uns gesprochen.

MDR FERNSEHEN Mi 05.02.2025 09:18Uhr 02:12 min

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... und dann gab es da auch noch ...

Was fiel auf oder überraschte? Dass das Thema "Jagd" auf Facebook zur wilden Jagd wird, kostenlose Menstruationsprodukte vor allem männliche Abwehrreaktionen hervorrufen, jedes Energieprojekt (z.B. Flussthermie Jena) Grundsatzdiskussionen über Energie auslöst oder männliche Missgeschicke in Bordellen reichlich Spott, überrascht nicht. Schon eher, dass ein Thema auf Facebook (Schließung des Continental-Werks in Bad Blankenburg) über Stunden im normalen Bereich mit 20 bis 30 Kommentaren pro Stunde läuft - und dann schlagartig durchgehend bis zu 150 Kommentare pro Stunde bekommt (noch 120 in der Stunde bis Mitternacht), was für einen gezielten Push von außen aus was für Gründen auch immer spricht.

Der Argumentationsgehalt kam dann aber sehr weitgehend nicht über "Habeck/Grüne sind schuld" hinaus. Nach Firmenangaben war die nachlassende Nachfrage nach Transportbändern wegen des Braunkohleausstiegs ein Grund.

Regelmäßig sehr lesenswert fallen Diskussionen über Infrastruktur aus - sei es die Diskussion über Vor- und Nachteile aufs Land zu ziehen oder die Belebung von Innenstädten.

Kleinigkeiten der "Hausordnung"

Wir hatten im vergangenen Jahr nicht nur 50 Prozent mehr Kommentare als 2023. Auch unser Publikum wuchs rapide an: Die Zahl der Neuanmeldungen unter unseren Artikeln wuchs um deutlich mehr als das Doppelte von 243 (2023) auf 568. Erfreulicherweise stieg der Anteil derjenigen, die auch noch später als nur unter dem ersten Artikel kommentierten, von unter zehn Prozent auf 20 Prozent. Um es den sicher vielen guten Vorsätzen leichter zu machen, gibt es jetzt - vielleicht nicht nur für neue Gäste - ein paar Dinge aus unserer Hausordnung (irdisch, ohne Halleluja und Hosianna, 1:55)

Für die ernsten Dinge gibt es quasi als "Gesetz" die MDR-Netiquette. Unseren Umgang damit beschreiben wir hier auch mit vielen konkreten Kommentarbeispielen.

Darunter gibt es dann einige Gepflogenheiten und praktische Dinge - angefangen mit dem "Sie". Es hat sich als respektvoller Grundton eingebürgert (so wie wir Sie bei direkten Begegnungen ja auch siezen), so dass Duzen dann als herabsetzend empfunden wird, auch wenn es gar nicht so gemeint war.

Ein Netiquette-Punkt, den es im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sonst nur noch im Saarland gibt, ist die Beschränkung bei externen Links auf öffentlich-rechtliche Angebote oder öffentliche Institutionen, die presserechtlich als verlässliche Quellen gelten, zum Beispiel das Landesamt für Statistik oder die Landtags-Datenbank.

Wenn Sie andere belastbare Quellen zitieren wollen, hat sich als funktionierende Variante Folgendes eingespielt: "... nachzulesen in Medium XY, "Überschrift" vom xy.zz.2025". Wir bitten um Verständnis, dass es im Moment nur so geht.

Immer wieder bekommen wir Fragen, welche Themen kommentierbar sind.

Hallo MDR, mich verwundert, dass Ihr die Kommentarfunktion zum Beitrag über das Aus der Continental-Fabrik abgeschaltet habt. Bitte eine Erklärung dafür! Ich zahle für Haus und zusätzlich für [...] GEZ! Dann sollte ich vielleicht auch da mal die Funktion zum Abbuchen abschalten. Ich erwarte am morgigen Mittwoch Ihren Anruf zur Klärung. Vielen Dank im Voraus!

Usermail an MDR THÜRINGEN User (anonymisiert)

Saurier mit fragender Miene mit dem Text "Wollen Sie die Antwort in Ihrem Ton, und wenn nein, warum nicht?"
Ach so - beim Anklicken gibt es noch eine Frage ;-) Bildrechte: MDR THÜRINGEN

Also: Fast nie kommentierbar ist der erweiterte "Blaulichtbereich", also Unfälle, Unglücke, Verbrechen, weil es vor allem bei der Verdachtsberichterstattung sonst reale juristische Probleme geben kann mit Unterstellungen bis falschen Verdächtigungen. Bei Todesfällen öffnen wir derzeit etwas häufiger, weil wir ein großes Bedürfnis nach Kondolenz spüren, wofür User sich sogar regelmäßig erstmalig anmelden, bei gleichzeitig fast durchgängig gewahrter Pietät. Danke.

Bei besonders intensiv diskutierten Themen schließen wir den Kommentarbereich regelmäßig über Nacht, da bei uns alle Kommentare im Web, auf Facebook und auf Instagram noch von Menschen gesichtet werden und keine KI entscheidet - was uns als kleines Moderationsteam aber schon regelmäßig an Kapazitätsgrenzen bringen kann.

Cartoon mit einem Roboter vor einem Bildschirm mit Text
So nicht bei uns - wir entscheiden selbst über Userkommentare, keine KI mit doch noch erkennbaren Qualitätseinschränkungen. (Bild mit KI erstellt.) Bildrechte: MDR THÜRINGEN

Ob Artikel mit URL anderer MDR-Redaktionen (AKTUELL, Sport, Kultur, Wissen) kommentierbar sind, entscheiden diese Redaktionen, weil sie dann auch mit ihren Kapazitäten moderieren müssen. Kapazitätsgründe entscheiden auch bei uns über die Kommentierbarkeit mancher weiterer Artikel. Immerhin: Wir haben ohnehin länger "geöffnet" als in der Netiquette erwähnt.

Im Schnitt sind Artikel 48 Stunden kommentierbar, meist mit einer kleinen Zugabe durch die Software dahinter. Manchmal ist aber schon nach so kurzer Zeit alles von allen zwei- bis dreimal gesagt, dass sich weitere Diskussionen fast nur noch in Persönlichem erschöpfen.

Wenn das nach 200 bis 300 Kommentaren so ist, haben wir kein schlechtes Gewissen, dem - nach Austausch der sachlichen Argumente - ein Ende zu setzen. Bisher einmal haben wir das zur Beruhigung der Gemüter auch mal nur für zwei Stunden zwischendurch gemacht - durchaus wirksam.

Was noch - ein paar Bitten

Bitte nehmen Sie unsere Hinweise ernst, dass manchmal etwas zu weit weg vom Thema ist.

Weite Landschaft mit beschriftung an zwei weit voneinander entfernten Stellen einmal mit "Das Thema ist hier" und andererseits "Sie sind hier"
So weisen wir auf Facebook darauf hin, wenn sich die Diskussion oder einzelne Kommentare etwas zu weit vom Thema entfernen. Bildrechte: MDR THÜRINGEN

Sie sehen hoffentlich, dass wir schon ein großes Herz bei diesem uns juristisch zwingend aufgegebenen Punkt haben (hier spricht das Bundesverwaltungsgericht zu "Sendungsbezug"), aber irgendwann führen Argument und Gegenargument zur Verteidigung nur immer weiter vom Artikelthema weg, und wir müssen dann sagen "bis hierher und nicht weiter", was dann die Chancen später eingehender Kommentare in ähnlicher Themenferne sehr verschlechtert.

Wenn Sie auf andere User reagieren, zeigt die Antwortfunktion in längeren Antwort-Subthreads unter dem gemeinten Kommentar irgendwann nicht mehr eindeutig an, wen Sie ansprechen. Bitte fügen Sie möglichst immer den Usernamen hinzu, etwa mit "@UserXY", was unschöne Missverständnisse vermeiden kann.

Wenn Sie an uns etwas zu kritisieren haben oder Hinweise: Schreiben Sie einen Kommentar mit dem Hinweis "nicht zur Veröffentlichung". Wir schauen veröffentlichte oder nicht veröffentlichte Kommentare nach solchen Hinweisen schon auch ein zweites Mal an, was dann auch noch zur Korrektur führen kann. Übrigens:

Schnauzbärtiger Mann aus "American Chopper" streckt wütend Arm aus mit Unterzeile "Wir reden hier freundlich miteinander"
So bitten wir unsere Facebook-User um ein paar Nanogramm Freundlichkeit Bildrechte: MDR THÜRINGEN

Schauen Sie auch in Ihren Mails nach, wenn Sie einen geposteten Kommentar vermissen. Wir fragen immer wieder per Mail um Belege bei nicht allgemein bekannten oder ganz einfach zu prüfenden Faktenbehauptungen.

Gemäß Netiquette sind Sie in der Belegpflicht, nicht wir in der Pflicht zur Nachrecherche (ein patziges "Googeln Sie doch" ist weder gegenüber uns noch gegenüber anderen Usern die adäquate Antwort).

Wir bitten dann per Mail um einen neuen Kommentar mit belastbaren Belegen. (Wir können vorhandene Kommentare aus technischen Gründen nicht verändern, so dass ein neuer Kommentar nötig ist).

Falsche Faktenbehauptungen widersprechen nicht nur der Netiquette, sondern sind auch von der Meinungsfreiheit nicht geschützt. Sie vergiften regelmäßig Diskussionen.

Fragen? Der Kommentarbereich ist offen.

MDR (csr)

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