Zusammenstoߟende Demonstranten von gegensätzlichen politischen Parteien
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Wahljahr Die Welle der Userkommentare schwillt an

05. Februar 2024, 10:30 Uhr

Die Diskussionen im Dezember waren schon intensiv - und der Januar legte noch einmal zu. Bahnstreik, Agrarproteste, Bratwurstgeburtstag und die Saale-Orla-Landratswahl lieferten die höchste Kommentarzahl seit Juni 2023.

Die Zahlen

Die wöchentlichen Kommentarzahlen im Januar legten kontinuierlich zu - nicht nur, aber auch wegen der Agrarproteste und der Landratswahl im Saale-Orla-Kreis. Allein in den vier Stunden des Stichwahlabends zwischen 18 und 22 Uhr erreichten uns mehr als 1.200 Kommentare. Bahnstreik und auch Bratwurstgeburtstag steuerten ebenfalls massiv zum Kommentaraufkommen bei. 290 der Kommentare auf der Webseite stammen von uns, beim Kommentar von Lars Sänger zur Personalplanung beim BSW auch vom Autoren selber.

Auf der Webseite hatten wir 335 eigene Artikel, davon 75 Prozent der Themen außerhalb des "Blaulichtbereichs" (Unfälle, Todesmeldungen, Prozesse, Ermittlungsverfahren u.a.) kommentierbar. Facebook hatte 261 Postings, Instagram 154.

Zur Grafik: Der 7.000er-Wert hier in der ersten Aprilwoche entstand vor allem durch das Facebook-Posting zum Absatzrekord von Vita Cola, und im Sommer wurden die Wahlen in Sonneberg und Nordhausen überdurchschnittlich intensiv diskutiert. Der hohe Wert über 7.000 Anfang August geht auf Sommerinterviews und den Bürgerdialog des Bundeskanzlers in Erfurt zurück.

Die Topthemen

Auch der Januar bestätigte den Trend, dass Instagram gewissermaßen "das neue Facebook" wird, auch härtere und politische Themen immer mehr Resonanz finden - und die Diskussionen dem entsprechen. Der Politik-Anteil dort im Januar war aber selbst daran gemessen äußerst hoch und vergleichbar mit der schon immer politiklastigen Webseite.

Die unterschiedlichen Topthemen spiegeln aber nicht nur das Userinteresse daran, sondern auch die etwas unterschiedlichen Inhalte auf den verschiedenen Kanälen. Nicht alle Webseitenartikel werden zu Postings auf Facebook oder Instagram, wo wir auch viele Alltagsthemen oder "Leichteres" posten wie den Bratwurstgeburtstag.

In unseren digitalen Kneipen aufgeschnappt

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Fußball-Fans schauen in einer Kneipe ein Spiel. 2 min
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MDR FERNSEHEN Sa 03.02.2024 12:35Uhr 01:38 min

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... und noch mehr

Nicht immer liefern die größten Diskussionen die tiefsten Einsichten. Diese kleine Fachdiskussion zu Lego und der Frage, ob etliche Angebote "overengineered" seien, hätte durchaus noch weiter gehen können.

Im Schnitt bleiben 25 Prozent unserer kommentierbaren Artikel pro Woche unkommentiert - mit Schwankungen im Bereich zwischen 12 und 35 Prozent. Typische nicht kommentierte Themen sind "positive" Nachrichten, angefangen beim "Thüringer des Monats", oder wenn sich kritische Situationen wie Hochwasserlagen wieder entspannen sowie viele Kulturmeldungen. Neben diesen typischeren Themen gibt es aber immer wieder auch Artikel, bei denen wir zumindest etwas Diskussion erwartet hätten, zum Beispiel bei der Reaktion Thüringer Gefängnisse auf einen Ausbruch.

Was tun mit "Geister- und Schrottimmobilien" und ihren negativen Auswirkungen auf ein Stadtbild? Eine nicht mal kurze Diskussion zum Beispiel Gera lieferte zum Teil düstere Ein- und Rückblicke. Zum Monatsende folgte einem tiefgehenden Interview zur AfD auch noch eine lesenswerte Debatte unter anderem über die recht unterschiedlichen Sichten auf "Nation".

Wir haben keine Tiefenrecherche angestellt, aber dieser Beitrag über einen Thüringer "Tatort"-Darsteller könnte der einzige seit langer, langer Zeit sein, der nur positive Kommentare bekam - auch wenn es nur vier waren.

Wird´s unübersichtlich?

Die zweite Januarwoche war auf der Webseite außergewöhnlich lebhaft mit sieben Artikeln, die mehr als 100 Kommentare hatten - und das Wahljahr hat erst begonnen. Wir dürfen uns daher vermutlich auf viele weitere Diskussionen mit dreistelligen Kommentarzahlen einstellen. Die zehn meistkommentierten Themen bei uns bisher reichen von 605 bis 1.231 Reaktionen (Spitzenreiter ist eine Demonstration zu Corona-Zeiten in Erfurt).

Unsere Frage: Finden Sie sich in solchen Textwüsten überhaupt noch zurecht - und wie? Schrecken Diskussionsverläufe ab einer bestimmten Kommmentarzahl irgendwann ab oder finden Sie doch immer noch einen inhaltlichen Punkt oder eine andere Nutzerreaktion, die nach einem Kommentar von Ihnen verlangen?

Wir haben zuletzt bei großen aktuellen Themen immer wieder Kommentarbereiche wie etwa den Ergebnisartikel zur Saale-Orla-Landratswahl nach 363 Kommentaren vor Ablauf der 48 Stunden geschlossen, wenn es einen neuen Artikel gibt, in dem das Thema dann weiter diskutiert werden kann. Es soll ein bisschen mehr Übersichtlichkeit bringen.

Andererseits werden natürlich auch Beiträge noch jenseits der 300 oder 400 Kommentare weiter diskutiert. Wir sind auf Ihre Sicht darauf gespannt, denn letztlich sollen Sie sich darin wohlfühlen - also so, wie man sich in mehr oder weniger hitzigen Diskussionen eben wohlfühlen kann.

Ansonsten interessiert uns natürlich auch Ihr inhaltlicher Eindruck, ob auch bei höheren Kommentarzahlen immer noch neue Aspekte auftauchen oder dann doch eher gilt: "Es ist schon alles gesagt, aber noch nicht von allen" beziehungsweise Duelle sich noch immer weiter verlängern, was jetzt nicht automatisch etwas über den Gehalt sagt. Der Beitrag über das vorerst im Landtag gescheiterte Genderverbot stieß nach lebhafter und relativ breiter Diskussion am Anfang am zweiten Kommentartag nur noch auf das Interesse von einem halben Dutzend Usern.

MDR (csr)

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