Kreis Sonneberg Straßensanierung zwischen Lauscha und Steinach: Kilometerlange Umwege für Autofahrer
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22. Juli 2023, 07:33 Uhr
Zwischen Steinach und Lauscha im Kreis Sonneberg soll die Landstraße saniert werden. Wegen der Baustelle müssen Autofahrer statt sechs fast 30 Kilometer fahren - und das zwei Jahre lang. Ein Unternehmer aus Steinach fürchtet, dass ihn der Umweg Gewinne und Personal kosten wird. Steinachs Bürgermeister Ulrich Kurtz hat von der Sanierung erst aus der Zeitung erfahren. Das Landratsamt äußerte sich bislang nicht dazu.
- Im Landkreis Sonneberg, zwischen Steinach und Lauscha, soll die Landstraße saniert werden. Ab dem 22. August ist dafür eine Vollsperrung geplant.
- Steinachs Bürgermeister Ulrich Kurtz kritisiert, dass erst spät über die Sanierung informiert worden ist. Das Landratsamt äußert sich nicht dazu.
- Ein Unternehmer aus Steinach fürchtet aufgrund der Sperrung um seine Gewinne und seine Mitarbeiter.
Zwischen Steinach und Lauscha im Landkreis Sonneberg liegen nur sechs Kilometer. Bald allerdings müssen Autofahrer zwischen beiden Städten einen Umweg von fast 30 Kilometern fahren: Die Landesstraße wird saniert - zwei Jahre lang.
Das Landesamt für Bau und Verkehr investiert in den gerade einmal 230 Meter langen Straßenabschnitt rund vier Millionen Euro. Wie ein Sprecher mitteilte, ist die Stützmauer zum Fluss Steinach 120 Jahre alt und droht einzustürzen. Die Fahrbahn senkt sich immer mehr ab, ist deshalb schon seit sechs Jahren nur halbseitig befahrbar. Eine Ampel regelt den Verkehr. Ein Ausweichen ist unmöglich: Auf der anderen Seite ragt eine Felswand in die Höhe.
Laut Landesamt führt an einer Vollsperrung kein Weg vorbei. Das schreibe auch der Arbeitsschutz vor. Voraussichtlich am 22. August soll es losgehen. Selbst für die gewieftesten Anwohner gibt es keinen Schleichweg.
Bürgermeister erfuhr davon aus der Zeitung
Dass die Straße dringend saniert werden muss, steht für Steinachs Bürgermeister Ulrich Kurtz (pl) außer Frage. "Irgendwann verschwindet die Fahrbahn ganz im Fluss, da haben wir auch nichts gekonnt", sagt er. Allerdings hätte er sich die Informationen über die geplante Vollsperrung viel eher gewünscht. "Ich habe erst im April aus der Zeitung davon erfahren. Bei den Besprechungen ging es dann nur noch um den Ablauf der Arbeiten."
Von der zwei Jahre währenden Vollsperrung sind auch Schülerinnen und Schüler betroffen. Statt 20 Minuten fahren sie dann gut eine Stunde von Lauscha nach Steinach. Sie könnten theoretisch auf den Zug umsteigen, doch dafür müsste der Fahrplan geändert werden - oder der Stundenplan.
Landratsamt auf Tauchstation
Die Konzepte für Feuerwehren und Rettungsdienste müssen im Sonneberger Landratsamt noch ausgearbeitet werden. Trotz mehrfacher Nachfrage wollte die Behörde darüber mit MDR THÜRINGEN nicht sprechen. Landrat Robert Sesselmann (AfD) ließ mitteilen, dies sei Angelegenheit des Landesamtes für Bau und Verkehr. Allerdings sind Schülerverkehr, Feuerwehr und Rettungsdienst Aufgaben des Landkreises und damit des Landratsamtes.
Unternehmer fürchtet um Gewinn und Personal
Der Steinacher Bauunternehmer Jens Gimpel fürchtet wegen der Umleitung um seinen Betrieb. Von der Stadt Lauscha hat er einen Auftrag bekommen. In einer der kleinen engen Gassen soll er eine Mauer sanieren. "Ich habe mir das mal ausgerechnet. Ich habe an dem Auftrag mit vier Mann vier Wochen lang zu tun. Wenn ich jeden Tag 50 Kilometer mehr Anfahrt habe, kostet mich das rund 6.000 Euro mehr." Gewinn bleibe da nicht mehr übrig.
Gimpel weiß auch nicht, ob seine auswärtigen Mitarbeiter bei der Stange bleiben. "Wenn die jeden Tag mit der Kirche ums Dorf fahren müssen, vielleicht suchen sie sich dann eine Stelle in der Nähe?"
MDR (be/mw)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN JOURNAL | 20. Juli 2023 | 19:00 Uhr
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