Kulturgüter Spielzeugmuseum Sonneberg prüft koloniale Herkunft von Figuren

16. Mai 2023, 15:05 Uhr

Die Antikensammlung des Deutschen Spielzeugmuseums wird derzeit genauer unter die Lupe genommen - vor allem drei Tierfiguren. Die Forscher interessieren sich unter anderem für die Herkunft der Objekte.

Im Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg werden 150 Objekte auf ihre Herkunft hin untersucht. Wie das Museum mitteilte, wird die Provenienzforscherin Hannah Romstedt die Bestände durchforsten. Die Provenienzforschung widmet sich der Herkunft von Kulturgütern.

Spuren in die Kolonialzeit untersuchen

Bei der Untersuchung steht laut Museum vor allem die Antikensammlung im Mittelpunkt, die aus Grabungen und Antiquariaten von Händlern und Privatpersonen stammt.

Zudem befänden sich in der Sammlung drei Tierfiguren, die der Volksgruppe der Herero zugewiesen werden. Laut Museum soll herausgefunden werden, ob die Objekte unrechtmäßig durch Raub oder Willkür während der Kolonialzeit nach Europa gelangten.

Bericht für Spielzeugmuseum als Basis für mögliche weitere Forschungen

Romstedt arbeitet für das Forschungsprojekt "Erstcheck zu außereuropäischen Sammlungsbeständen" noch bis zum 25. Mai für das Sonneberger Museum. Die Ergebnisse sollen in einem Abschlussbericht zusammengefasst werden. Danach könnten weitere Forschungen und Projekte folgen.

Das Projekt wird gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste. Der Museumsverband Thüringen initiierte das "Erstcheck-Projekt", das an vier weiteren Museen in Thüringen bis August läuft.

MDR (wdy/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 15. Mai 2023 | 19:00 Uhr

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