Für den vakanten Geschäftsführerposten der zwei Medinoskliniken im Landkreis Sonneberg sind mehrere Bewerbungen eingegangen. Wie Landrat Robert Sesselmann (AfD) in einem Video in den sozialen Medien mitteilte, gibt es sechs Interessenten. Er sei zuversichtlich, dass sich ein geeigneter Kandidat finde. Der bisherige Geschäftsführer Michael Renziehausen hat zum Ende des Jahres gekündigt.

In dem Video meldete sich Sesselmann auch erneut zum Spardruck in den Krankenhäusern zu Wort. Er sagte, alle Tarifverträge seien selbstverständlich bindend und würden in jedem Fall fortgelten.

In der vergangenen Woche hatte ein indirekter an Ärztinnen und Ärzte gerichteter Aufruf Sesselmanns, auf Lohn zu verzichten, für Kritik gesorgt. Der Landrat sagte nun, er habe lediglich über- und außertarifliche Bezahlungen gemeint. Diese seien im Landkreis zuletzt überdurchschnittlich gestiegen.

Es gehe ihm darum, Kündigungen zu verhindern, indem einzelne übertariflich bezahlte Chefärzte zeitweise auf Lohn verzichteten. Sesselmann sprach von einem "Moratorium". Entscheiden müsse aber am Ende die Geschäftsführung.

Laut Sesselmann hat ein Sanierungsgutachten für die Krankenhäuser Einsparpotenzial von insgesamt 6,9 Millionen Euro ausgemacht. Um kreditfähig zu werden, müsse dies auch gehoben werden. Demnach könnten in den Bereichen Verwaltung und Medizintechnik Ausgaben reduziert werden. Erforderlich seien laut Gutachten aber eben auch strukturelle Anpassungen im Bereich Personal.

Sesselmann bedankte sich in dem Video bei der Landesregierung. Die Zusammenarbeit mit Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sei "konstruktiv und sachgerecht". Demnach gebe es eine Zusage, dass der Landkreis in ein Bürgschaftsprogramm des Landes aufgenommen und so bei der Liquidität unterstützt werde.

Um kreditfähig zu werden, sei es jetzt essenziell, dass der Landkreis seine Hausaufgaben mache. Dies bedeute, das im Sanierungsgutachten ausgewiesene Sparpotenzial zu heben. Ab November gehen die insolventen Krankenhäuser in Sonneberg und Neuhaus am Rennweg in kommunale Trägerschaft über. Der Landkreis gründet dafür eine kreiseigene GmbH.